Freund-Feind-Kennung

Eine Freund-Feind-Erkennung (engl. identification friend or foe (IFF)) ist ein elektronisches System, das die Identifizierung eines erkannten Objekts ermöglicht. Meist wird es in militärischen Radar-Systemen zur Unterscheidung zwischen eigenen und gegnerischen Radarzielen verwendet.

Funktionsweise Radar

Filterkiste mit den 12 Filterpaaren für das Kremnij-2 System, die Filter КФ waren die Einsatzfilter, die hier schwarzen Filter КФИ die Imitationsfilter zur Abstimmung

Eine Freund-Feind-Erkennung basiert auf der Kommunikation eines Abfragegerätes (Interrogator) am Boden oder an Bord eines Luftfahrzeugs/Schiffes mit einem Antwortgerät (Transponder) an Bord eines Zieles (Luftfahrzeuges,Schiff,...). Dessen Transponder muss mit einem entsprechenden kryptographischen Schlüssel geladen sein. Das Abfragegerät sendet eine Anfrage (Request) an den Transponder des Zieles; dieses antwortet mit dem vorgegebenen Schlüssel, der mit jenem des Abfragegerätes übereinstimmen muss. In diesem Fall wird das Ziel erfolgreich als Freund identifiziert.

Technisch beruht das militärische IFF-Verfahren auf dem gleichen Prinzip wie das zivile Sekundärradar. Beide nutzen die gleichen in der zivilen Flugsicherung standardisierten Frequenzen (1030/1090 MHz) für Sendung und Empfang. Das militärische IFF-System ist mit dem zivilen SSR-System (Secondary Surveillance Radar) kompatibel.

Einsatz

Luftstreitkräfte

Hawk: Battery Command Post Anhänger mit Feuerleitrechner und IFF-Anlage

Das System kommt bei den meisten militärischen Luftraumüberwachungs-Radarsystemen, bei Flak- und Flugabwehrraketensystemen sowie in den meisten fliegenden Waffensystemen zum Einsatz. Auch beim schultergestützten FlaRak-System z.B FIM-92 Stinger wird ein IFF-System eingesetzt.

Landstreitkräfte

Bei Landstreitkräfte wie Infanterie- und Panzertruppe werden Reflektoren genutzt. Diese befinden sich auf einer festgelegten Position an den Uniformen und Fahrzeugen. Sie reflektieren Infrarotlicht und ermöglichen so in der Dunkelheit die Identifizierung bei Verwendung von Nachtsichtgeräten.

Seestreitkräfte

Die Seestreitkräfte verwenden ein dem System der Luftstreitkräfte adequates System.

Geschichte

Siehe auch: Sekundärradar

Die ersten IFF-Geräte wurden im Zweiten Weltkrieg entwickelt. Deutsche Jäger verfolgten britische Bomber oft bis nach England zurück, um sie kurz vor der Landung abzuschießen. Die britische Luftabwehr hatte nun das Problem, feindliche von eigenen Maschinen zu unterscheiden. Das streng geheime System trug den Codenamen Parrot (Papagei) – und wenn zur Identifikation Lotsen die Flugzeugbesatzung aufforderten, dieses "Ur-IFF" einzuschalten, übermittelten sie: "Squawk your parrot", also in etwa: "Lass Deinen Papagei kreischen!" Die Bezeichnung Squawk wird noch heute in der Luftfahrt für den Transpondercode benutzt.

Auf deutscher Seite entwickelte die GEMA ein IFF-System. Die Bordgeräte "Erstling" (FuG 25a) arbeiteten im UKW-Band mit den Frequenzen 168 MHz (Antwortgeber/Sender) bzw. 117-133 MHz (Abfrageempfänger). Die technische Tarnbezeichnung lautete: 300-W-UKW-Abfrage-Impuls-Wiederholer.




 
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 07.06. 2022