Hormonbehandlung (Hormonertsatztherapie - HET / Hormone Replacement Therapy - HRT): Ein einfaches Wort, aber eine Behandlung, die sich Transsexuelle sehnlichst herbeiwünschen. Leider erfolgt dies oft ohne Verfolgung der Behandlungsleitlinien, was zu Schwierigkeiten mit Psychotherapeuten und den Gutachtern, isb. dem MDK, führen kann.
Der Schritt in die Hormonbehandlung wird oft als der wichtigste Schritt auf dem TS-Weg gesehen, da hier bereits Veränderungen eintreten die unumkehrbar sind. Wenn man diesen Weg bis zum Ende geht ist
man Zeit seines Lebens auf die Hormoneinnahme angewiesen, da sonst Schäden wie Osteoperose infolge Hormonmangels auftreten werden.
Je nach dem welche Hormone man einnimmt und wie man sie dem Körper zuführt steigen das Tromboserisiko und die Gefahr von Leberwerterhöhung (ist beides nicht lustig). Hierzu muss man
allerdings sagen, dass jeder Mensch andere Voraussetzungen für das Verstärken dieser Gefahren hat, wozu einmal genetische Vorbelastungen und auch die Lebensweise (Rauchen, Trinken, Sport) zählen.
Schon aus diesem gesundheitlichen Grund sollte die Hormoneinnahme immer unter ärztlicher Kontrolle stattfinden.
Die Hormonbehandlung kann jeder Arzt einleiten (z.B. Endokrinologe, Gynäkologe und Urologe), wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
Bevor Ihr mit der Hormoneinnahme beginnt, muss der Arzt Euren Hormonstatus bestimmen und dokumentieren, da später sonst Schwierigkeiten bei der Kostenübernahme durch die Krankenkassen auftreten können.
Grundsätzlich hängt die Wirkung der Hormone von den körpereigenen Rezeptoren und nicht von der verabreichten Menge ab:
Viel hilft nicht viel und kann sogar negative Wirkungen haben! Im Fall einer dauerhaften, hohen Dosierung kann die sog. Down-Regulation eintreten, d.h. die vorhandenen Rezeptoren
( endokrines System) verlieren ihre Funktion
(Abnahme der Rezeptordichte). "Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist" (Paracelsus 1493 - 1541).
Die Wirkung von Östrogenen in Verbindung mit Antiandrogenen bei MzF-TS:
Was sich nicht ändert: Der Bartwuchs ( Epilation), fehlende Kopfbehaarung ( Haarausfall), die Stimmlage und der Knochenbau bleiben gleich.
Bei der oft berichteten Stimmlagenänderung handelt es sich um ein Phänomen, das durch die gelebte, gewünschte Rolle bereits im Alltagstest auftritt, also psychischer Natur ist.
Die
Wirkung von Testosteron bei FzM-TS:
Was beide gegengeschlechtlichen Hormontherapien gemeinsam haben sind die emotionalen Veränderungen die man durchlebt. Es treten dabei "Achterbahngefühle" auf, die aber nach und nach verschwinden.
Wie Anfangs schon erwähnt, reagiert jeder Körper anders auf die Hormongaben. Was bei dem oder der Einen geschieht, muss nicht zwangsläufig bei anderen auch geschehen.