Hochzusammengesetzte Zahl
Eine hochzusammengesetzte Zahl (engl. highly composite number, kurz: HCN) ist eine positive ganze Zahl, die mehr Teiler besitzt als jede kleinere positive ganze Zahl. Solche Zahlen sind aufgrund ihrer maximalen Teilbarkeit eine Art Gegenstück zu den Primzahlen. Der indische Mathematiker Srinivasa Ramanujan hat als einer der Ersten diese Zahlen und ihre Eigenschaften eingehender untersucht und 1915 einen umfangreichen Artikel zu ihnen publiziert.
Die ersten zwanzig hochzusammengesetzten Zahlen
Laufindex |
Folge in OEIS | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 |
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![]() |
1 | 2 | 4 | 6 | 12 | 24 | 36 | 48 | 60 | 120 | 180 | 240 | 360 | 720 | 840 | 1260 | 1680 | 2520 | 5040 | 7560 | |
Teileranzahl | ![]() |
1 | 2 | 3 | 4 | 6 | 8 | 9 | 10 | 12 | 16 | 18 | 20 | 24 | 30 | 32 | 36 | 40 | 48 | 60 | 64 |
Eigenschaften
Aufbau
Zwei notwendige Eigenschaften hochzusammengesetzter Zahlen ergeben sich aus
der Teileranzahlfunktion.
Wie der Fundamentalsatz
der Arithmetik besagt, ist jede positive natürliche Zahl
folgendermaßen aufgebaut:
mit
wobei die
Primzahlen sind. Die Exponenten
sind dabei von null verschiedene natürliche Zahlen.
Für
ergibt sich das leere
Produkt
.
Die Definition der Teileranzahlfunktion
liefert dann die Anzahl der Teiler für natürliche
Zahlen:
.
Für hochzusammengesetzte Zahlen folgt aus dieser Formel:
- Die
Primzahlen
sind genau die ersten
Primzahlen, denn jede ausgelassene Primzahl würde es ermöglichen, ein kleineres
mit gleicher Teileranzahl zu konstruieren.
- Die Folge der Exponenten ist absteigend, es gilt
. Andernfalls wäre es durch Vertauschung von Exponenten möglich, ein kleineres
mit gleicher Teileranzahl zu konstruieren.
Diese beiden Eigenschaften sind zwar notwendig, aber nicht hinreichend. So
muss, ausgenommen
und
,
der letzte Exponent
sein.
Beispiel:
hat
Teiler. Das sind mehr Teiler als bei allen kleineren Zahlen. Also ist
eine hochzusammengesetzte Zahl.
Es gibt keine ungeraden hochzusammengesetzten Zahlen außer der 1.
Anwendungen
Die Eigenschaft, möglichst viele Teiler zu haben, bietet praktische Vorteile und wird deshalb oft bewusst gesucht. So basiert das Winkelgradsystem zu 360° auf einer hochzusammengesetzten Zahl. Auch die Stunden zu 24, Minuten und Sekunden zu je 60 Einheiten sowie das alte Münzsystem Karls des Großen mit der Beziehung ein Pfund Silber gleich 240 Pfennige oder Denare sind hier zu nennen. In Preußen war von 1821 bis 1873 ein Taler gleich 360 Pfennig. Das babylonische Zahlensystem verwendete als Basis die Zahl 60. Außerdem kommt die Verwendung des Dutzends daher, dass 12 eine hochzusammengesetzte Zahl ist.
Entwickelt man eine Skala oder Kreisteilung auf Basis einer hochzusammengesetzten Zahl, so lässt sich diese Skala auf besonders viele verschiedene Arten gleichmäßig teilen.
Ramanujan und hochzusammengesetzte Zahlen
Als einer der ersten Mathematiker beschäftigte sich der Inder Srinivasa Ramanujan (1887–1920) eingehend mit hochzusammengesetzten Zahlen. Dabei fand er die oben genannte Regel der nicht-ansteigenden Exponenten. Die Regel kann dazu genutzt werden, hochzusammengesetzte Zahlen zu konstruieren. Ramanujan selbst stellte eine Liste von über hundert der ersten hochzusammengesetzten Zahlen auf. Er übersah dabei aber eine einzige, nämlich die Zahl 293.318.625.600. Heute sind Online-Listen mit über hunderttausend Zahlen dieser Zahlenfolge zu finden.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 29.08. 2022