Liouville-Funktion
Die Liouville-Funktion, benannt nach Joseph Liouville, ist eine multiplikative zahlentheoretische
Funktion. Sie wird mit dem griechischen Buchstaben
bezeichnet und ist wie folgt definiert:
dabei bezeichnet
die Ordnung von
,
also die Anzahl seiner (nicht notwendigerweise verschiedenen) Primfaktoren.
Man definiert außerdem
und
.
Die ersten Werte (beginnend bei )
sind
- 1, -1, -1, 1, -1, 1, -1, -1, 1, 1, -1, -1, -1, 1, 1, 1, -1, -1, -1, -1, … (OEIS, A008836)
Eigenschaften
Es gilt
Die Liouville-Funktion ist verwandt mit der Möbius-Funktion
durch
Reihen
Die Dirichlet-Reihe
der Liouville-Funktion lässt sich durch die riemannschen
Zeta-Funktion
ausdrücken:
Ihre Lambert-Reihe ist gegeben durch
wobei
die Jacobische Theta-Funktion
bezeichnet.
Summen
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Es sei
Die Pólya-Vermutung besagt, es sei – wie die Grafiken rechts vermuten lassen – stets
Diese Vermutung wurde mittlerweile widerlegt; das kleinste Gegenbeispiel ist
.
Es ist bisher allerdings nicht bekannt, ob
sein Vorzeichen
unendlich oft wechselt.
Eine verwandte Summe ist
Für diese wurde vermutet, sie sei für hinreichend große
stets positiv; dies wurde 1958 von dem englischen Mathematiker Colin Brian Haselgrove widerlegt, wobei er zeigte,
dass
unendlich oft negative Werte annimmt.
Ein Beweis der Vermutung hätte die Richtigkeit der riemannschen
Vermutung zur Folge gehabt.
Chowla-Vermutung
Eine Vermutung von Sarvadaman Chowla
besagt, dass für
verschiedene natürliche Zahlen
gilt:
(das heißt die Summe verschwindet asymptotisch mit ,
siehe Landau-Symbole).
Die Vermutung ist offen für
.
Fortschritte erzielten 2015 Kaisa Matomäki, Maksym Radziwill und Terence Tao in Bezug auf eine gemittelte Version der Vermutung.
Die Vermutung lässt sich auch für die Möbiusfunktion statt der Liouvillefunktion
formulieren.
Eine andere Formulierung der Vermutung ist, dass das Muster der Werte von
für eine zufällig gewählte natürliche Zahl
und beliebige
asymptotisch für
gleichverteilt ist.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 27.11. 2019