Bariumsulfid

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP)
06 – Giftig oder sehr giftig 05 – Ätzend 09 – Umweltgefährlich
Gefahr
H- und P-Sätze H:
  • Kann gegenüber Metallen korrosiv sein.
  • Giftig bei Verschlucken.
  • Gesundheitsschädlich bei Einatmen.
  • Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.
  • Sehr giftig für Wasserorganismen.
EUH: Entwickelt bei Berührung mit Säure giftige Gase.
P:
  • Staub / Rauch / Gas / Nebel / Dampf / Aerosol nicht einatmen.
  • Schutzhandschuhe / Schutzkleidung / Augenschutz / Gesichtsschutz tragen.
  • Bei Verschlucken: Mund ausspülen. Kein Erbrechen herbeiführen.
  • Sofort Giftinformationszentrum, Arzt oder … anrufen.
  • Bei Kontakt mit der Haut (oder dem Haar): Alle beschmutzten, getränkten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen/duschen.
  • Bei Einatmen: Die Person an die frische Luft bringen und für ungehinderte Atmung sorgen. Sofort Giftinformationszentrum, Arzt oder … anrufen.
  • Bei Kontakt mit den Augen: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP)
Gesundheitsschädlich Umweltgefährlich
Gesundheits-
schädlich
Umwelt-
gefährlich
(Xn) (N)
R- und S-Sätze R:
  • Gesundheitsschädlich beim Einatmen und Verschlucken.
  • Entwickelt bei Berührung mit Säure giftige Gase.
  • Sehr giftig für Wasserorganismen.
S:
  • Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen. (Text nur erforderlich bei Abgabe an nichtgewerbliche Endverbraucher)
  • Bei Berührung mit der Haut sofort abwaschen mit viel ... (vom Hersteller anzugeben)
  • Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Besondere Anweisungen einholen/Sicherheitsdatenblatt zu Rate ziehen.
MAK 0,5 mg/m3

Bariumsulfid ist das Sulfid des Bariums.

Kristallstruktur
Struktur von Bariumsulfid
__ Ba2+     __ S2−
Kristallsystem

kubisch

Raumgruppe Fm3m (Nr. 225)
Koordinationszahlen

Ba[6], S[6]

Allgemeines
Name Bariumsulfid
Verhältnisformel BaS
CAS-Nummer 21109-95-5
PubChem 6857597
ECHA-InfoCard 100.040.180
Kurzbeschreibung farblose kubische Kristalle
Eigenschaften
Molare Masse 169,39 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 4,25 g/cm3
Schmelzpunkt 2227 °C
Siedepunkt Zersetzung
Löslichkeit in Wasser Hydrolyse
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0 −460,0 kJ/mol

Gewinnung und Darstellung

Bariumsulfid wird aus Bariumsulfat (Schwerspat) hergestellt; dazu wird BaSO4 mit Kohlenstoff bei 1000 °C im Drehrohrofen zu BaS reduziert:

{\displaystyle \mathrm {BaSO_{4}+2\ C\rightarrow BaS+2\ CO_{2}} }

Bariumsulfid hoher Reinheit lässt sich in kleinen Mengen sehr leicht durch Erhitzen von Bariumcarbonat bei etwa 1000 °C in einem genügend starken Strom von Schwefelwasserstoff und Wasserstoff gewinnen.

{\displaystyle \mathrm {BaCO_{3}+H_{2}S\longrightarrow BaS+H_{2}O+CO_{2}} }

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Bariumsulfid ist ein farbloser bis grauer Feststoff, der an Luft leicht oxidiert und sich bei Feuchtigkeit zersetzt. Es kristallisiert kubisch in der Natriumchlorid-Struktur mit einem Gitterparameter von a = 6,39 Å und vier Formeleinheiten pro Elementarzelle. Unreines Bariumsulfid phosphoresziert nach Lichteinwirkung. Das wurde 1602 in Bologna entdeckt (Bologneser Leuchtstein) durch Vincentio Casciorolo und erregte damals große Aufmerksamkeit bei Alchemisten. Da die Entdeckung vor der des Phosphors erfolgte, ist dies die erste Beobachtung von Phosphoreszenz.

Chemische Eigenschaften

Bariumsulfid setzt bei Säureeinwirkung Schwefelwasserstoff frei:

{\displaystyle \mathrm {BaS+2\ H^{+}\rightarrow Ba^{2+}+H_{2}S\uparrow } }

Verwendung

Bariumsulfid wird zur Herstellung von Bariumsalzen verwendet. Dabei wird es mit Säuren zu den entsprechenden Salzen umgesetzt. Beispiel:

{\displaystyle \mathrm {BaS+2\ HCl\rightarrow BaCl_{2}+H_{2}S\uparrow } }
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Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 03.04. 2022