1,1-Dichlorethan
| Sicherheitshinweise | ||||||||
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| MAK | ||||||||
1,1-Dichlorethan (Ethylidendichlorid) ist eine ölige, farblose und leicht brennbare Flüssigkeit mit mildem, süßem, chloroformartigem Geruch. Diese chemische Verbindung gehört zu den Chlorkohlenwasserstoffen. Beim 1,1-Dichlorethan sind im Gegensatz zum 1,2-Dichlorethan beide Chloratome am selben Kohlenstoffatom gebunden.
| Strukturformel | ||
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| Allgemeines | ||
| Name | 1,1-Dichlorethan | |
| Andere Namen |
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| Summenformel | C2H4Cl2 | |
| Kurzbeschreibung |
chloroform- oder phenolartig riechende farblose Flüssigkeit[1] | |
| Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||
| CAS-Nummer | | |
| EG-Nummer | 200-863-5 | |
| ECHA-InfoCard | | |
| PubChem | | |
| ChemSpider | | |
| Eigenschaften | ||
| Molare Masse | 98,96 g/mol | |
| Aggregatzustand | flüssig | |
| Dichte | 1,17 g/cm3[1] | |
| Schmelzpunkt | −98 °C[1] | |
| Siedepunkt | 57 °C[1] | |
| Dampfdruck | ||
| Löslichkeit | schlecht in Wasser (5,06 g/l bei 20 °C)[1] | |
| Brechungsindex | 1,4164 (20 °C)[2] | |
| Thermodynamische Eigenschaften | ||
| ΔHf0 | ||
Darstellung und Gewinnung
1,1-Dichlorethan wird größtenteils aus Vinylchlorid durch Anlagerung von HCl erzeugt. Dabei handelt es sich um eine elektrophile Addition nach Markownikow.
Eigenschaften
Sicherheitstechnische Kenngrößen
1,1-Dichlorethan bildet leicht entzündliche Dampf-Luft-Gemische. Die Verbindung hat einen Flammpunkt von −10 °C.[1] Der Explosionsbereich liegt zwischen 5,6 Vol.‑% (225 g/m3) als untere Explosionsgrenze (UEG) und 16 Vol.‑% (660 g/m3) als obere Explosionsgrenze (OEG).[1][1] Die Grenzspaltweite wurde mit 1,8 mm bestimmt.[1][6] Es resultiert damit eine Zuordnung in die Explosionsgruppe IIA.[1][6] Die Zündtemperatur beträgt 440 °C.[1][6] Der Stoff fällt somit in die Temperaturklasse T2.
Verwendung
1,1-Dichlorethan dient der Herstellung von Lösungs- und Extraktionsmitteln für spezielle Zwecke. Früher wurde es als chirurgisches Betäubungsmittel gebraucht. Es wird auch verwendet, um Substanzen wie Farben oder Lacke aufzulösen und Fett zu entfernen. 1,1-Dichlorethan entsteht als Zwischenprodukt bei der Herstellung von Vinylchlorid und 1,1,1-Trichlorethan[7] und wird für die Synthese von Polyvinylidenchlorid eingesetzt.
Gefahren
Zur Beurteilung der Kanzerogenität von 1,1-Dichlorethan liegen keine ausreichenden Daten vor.[1] Bekannt ist dagegen, dass die Substanz im Tierversuch Nierenschädigungen auslöst.[1] 1,1-Dichlorethan ist leichtentzündlich.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hochspringen nach: a b c d
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o p q r s
t Eintrag zu
1,1-Dichlorethan in der
GESTIS-Stoffdatenbank des Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, abgerufen am 15 02. November 2025. (JavaScript erforderlich)
- ↑ David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-154.
- ↑ Eintrag zu
1,1-dichloroethane in der Datenbank ECHA CHEM der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 02. November 2025. Hersteller bzw.
Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung
erweitern.
- ↑ Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva):
Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 75-34-3 bzw. 1,1-Dichlorethan), abgerufen am 02. November 2025.
- ↑ Hochspringen nach: a b W. M. Haynes (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 97. Auflage. (Internet-Version: 2016), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-13.
- ↑ Hochspringen nach: a b c E. Brandes, W. Möller: Sicherheitstechnische Kenngrößen - Band 1: Brennbare Flüssigkeiten und Gase, Wirtschaftsverlag NW – Verlag für neue Wissenschaft GmbH, Bremerhaven 2003.
- ↑ Eintrag zu
1,1-Dichlorethan. In:
Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 02. November 2025.


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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 01.11. 2025