Flüchtigkeit
Flüchtigkeit (auch Volatilität oder Verdunstungszahl) ist eine dimensionslose relative Kennzahl, die die Verdunstung eines Lösungsmittels beschreibt.
Verdunstungszahl
Per definitionem wird die Flüchtigkeit angegeben als Verhältnis des Dampfdrucks des betrachteten Stoffs zum Dampfdruck des leicht flüchtigen Bezugsstoffs Diethylether (dieser bei 20 °C und 65 ± 5 % relativer Luftfeuchtigkeit):
In Deutschland wird die Verdunstungszahl (VD) nach DIN 53170 bestimmt. Dabei wird die Zeit, in der ein Stoff komplett verdunstet (Verdunstungszeit = VDZ) mit der Zeit in Relation gesetzt, die Diethylether zum Verdunsten benötigt.
Eine hohe Verdunstungszahl bedeutet relativ langsames Verdunsten, also eine geringe Flüchtigkeit. Eine kleine Verdunstungszahl bedeutet schnelleres Verdunsten, also eine relativ hohe Flüchtigkeit.
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Beispiele für die Verdunstungszahlen von Lösungsmitteln (für Diethylether = 1) Lösungsmittel Verdunstungszahl Butyldiglykol > 1200 2-Butoxyethylacetat 250 Butylglykol 163 N-Methylpyrrolidon 95 Wasser 80 Testbenzin 145-200 (K30) 35 Xylol 17 1-Butanol 33 1-Methoxy-2-propanol 28 Butylacetat (Essigsäure-n-butylester) 11 Ethanol 8,3 Methylisobutylketon 7 Aceton 2 Hexan 1,4
Evaporation rate
In den USA wird die evaporation rate (E) über die Zeit und in Bezug auf Butylacetat bestimmt.
mit = Zeit, bis zu der 90 % der Probe verdunstet ist.
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Beispiele für die Verdunstungszahlen von Lösungsmitteln (für Butylacetat = 1) Lösungsmittel Evaporation rate Methylethylketon 3,8 Aceton 5,6 Hexan 8,3 Ethanol, 95%ig 3,8 Naphtha 1,4 Xylol 0,6 2-Methyl-1-propanol 0,6 Wasser 0,3 Testbenzin 0,1
Einteilung von Lösungsmitteln nach der Flüchtigkeit
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Vergleich verschiedener Einteilungen In Deutschland In den USA Klassifizierung Verdunstungszahl Klassifizierung evaporation rate sehr schwer flüchtig > 50 langsame Verdunstung < 0,8 schwerflüchtig 35…50 mittlere Verdunstung 0,8…3,0 mittelflüchtig 10…35 schnelle Verdunstung > 3,0 leichtflüchtig < 10
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 01.01. 2023