Winglet

Winglets bzw. Sharklets oder Wingtip Fences, deutsche Bezeichnung Flügelendscheiben, sind an den Enden der Tragflächen von starrflügligen Luftfahrzeugen angebrachte Anbauten, die den induzierten Widerstand von Tragflächen verringern. Bei motorgetriebenen Luftfahrzeugen senkt dies den Treibstoffverbrauch; Winglets an den Flügelenden von Segelflugzeugen oder Hängegleitern verbessern den Gleitwinkel bei niedriger Geschwindigkeit und erhöhen die Seitenstabilität.

Auswirkungen von Winglets auf die Aerodynamik eines Flugzeuges

Für die einen bedeutet es einfach nur pure Ästhetik, für die anderen bedeutet es eine glorreiche Erfindung, welche die Luftfahrt fast schon revolutioniert hat: Winglets.
Fast kein Flugzeug der heutigen Generation kommt mehr ohne Winglets aus. Für die meisten unter uns gehört ein Winglet einfach zum Flugzeug, doch die wenigsten wissen wirklich genau wieso und weshalb Winglets überhaupt entwickelt werden. Viel spannender noch ist die Frage: Warum hat dieser Airbus A-330 der US Airways ein solches Winglet?

Airbus A330 US Airways (Archiv: Robert Kühni)

Geschichte

Die Natur ist das Vorbild

Obgleich von stark vereinfachter Geometrie, sind Winglets den Flügelspitzen bestimmter Vogelarten nachempfunden. Lange Schwungfedern, die fächerförmig und in der Höhe gestaffelt gespreizt werden, sorgen insbesondere bei Greifvögeln für bessere Langsamflugeigenschaften. Louis B. Gratzer nannte diese nach oben gebogenen Enden dann Winglets. Er war Aerodynamik-Chef bei Boeing, untersuchte die Aerodynamik der Flügel bei Vögeln und bemerkte die Ähnlichkeiten (siehe auch Bionik).

Winglets sind keine moderne Erfindung. Die Grundidee der Winglets wurde sogar schon 1897 von Frederick W. Lanchester zum Patent angemeldet; es gab vor dem Zweiten Weltkrieg Fluggeräte mit wingletartigen Flügelendstücken. Im Zweiten Weltkrieg fanden sie erstmals unter der Bezeichnung „Henschelohren“ in der Serie Verwendung (Heinkel He 162), wo sie entgegen der heute üblichen Bauweise nach unten abgeknickt waren.

Die Ölkrise zu Beginn der 1970er Jahre bewegte die NASA, sich dieser alten Patente wieder anzunehmen und sie zu verbessern.

Im Passagierflugzeugbau eingeführt wurden die Winglets von Airbus bei der A310-300 in Form kleiner Flügelendscheiben (so genannter „Wingtip Fences“). Im Gegensatz zu diesen ursprünglichen Endscheiben an den Flügeln besitzen heutige Winglets häufig spezielle Profile, was gewünschte Effekte deutlich verbessern kann. Bei den Flügelspitzen der A380 wurde jedoch wiederum auf Wingtip Fences ähnlich denen der A310-300 zurückgegriffen, da neuere Winglet-Entwürfe die Spannweite auf ein für Verkehrsflughäfen nicht geeignetes Maß vergrößert hätten.

Um 1980 begannen einige Hersteller von Hängegleitern, diese mit Winglets auszustatten. Ein Hersteller testete sogar „Wings mit aufgefiederten Schwingen“.

Gefunden bei: fliegerweb.com
 
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 14.11. 2015