Entwicklung der Militärflugzeuge

Man kann einen Krieg beginnen,
aber niemals beenden
wann man will
Nicoló Machiavelli (1469 - 1527)

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges gab es das Militärflugzeug noch nicht.
Wenn Flugzeuge vom Militär eingesetzt wurde dann zum Zweck der Aufklärung, als Kurierflugzeug und gelegentlich als Transportflugzeug.
Piloten und Beobachter hatten außer Ihren persönlichen Waffen keine Möglichkeit für Verteidigung oder Angriff.
Der erste verbürgte Waffeneinsatz mittels Flugzeug erfolgte 1910/11 als Bombenabwurf aus einer Rumpler-Taube.

Über die Frage wann ist ein Flugzeug eine Waffe hier mehr

Land19141917/18
Deutschland2322 730
Frankreich1563 321
Großbritannien301 758
Italien301 055
Österreich65622
Rußland263700
USA30740

Am Vorabend des ersten Weltkrieges gab es in Europa schätzungsweise 2 000 Flugzeuge. Für militärische Zwecke eigneten sich die Wenigsten. Die Tabelle zeigt die Entwicklung des Bestandes an Flugzeugen der Kriegsteilnehmer. Alleine in Deutschland wurden im Verlaufe des Krieges 1 000 verschiedene Typen entwickelt und 47 000 Maschinen an die Heeresflugleitung geliefert.

Die technischen Unzulänglichkeiten waren noch zu groß, insbesondere die Motoren bereiteten viele Schwierigkeiten. Die Fluggeschwindigkeit dieser Maschinen lag bei ewta 80 km/h und um eine Höhe von 2 000 m zu erreichen wurde etwa eine halbe Stunde benötigt.

Die ersten Einsätze im I. Weltkrieg wurden noch überwiegend von unbewaffneten Flugzeugen geflogen. Aber die Bemühungen zur Verheimlichung eigener Absichten vor den Augen des Gegners, ebenso der Einsatz von Ballons zur Lenkung des Artilleriefeuers erforderten zwangsläufig eine Bewaffnung.
Ab Herbst 1914 erfolgte an die Mehrzahl der Besatzungen die Übergabe von Waffen, insbesonder Karabiner und Pistolen, aber auch schon Maschinenwaffen an die mitfliegenden Beobachter.
Ein serienmäßiger Einbau von Bewaffnung in einsitzige Maschinen verbot sich auf Grund der geringen Nutzlast von selber. Genutzt werden konnten also nur zweisitzige Flugzeuge.

Der erste Weltkrieg stimulierte den Flugzeugbau in gewisser Weise. Die Forderungen der Militärs hinsichtlich Reichweite, Fludauer, Flughöhe und Geschwindigkeit fanden ihren Niederschlag. Nach dem Krieg gehörten Motoren mit einer Leistung zwischen 160 bis 200 kW zum Standard, bei einer gleichzeitigen verlängerung der Lebensdauer und Erhöhung der Zuverlässigkeit.

Eigentlich kann man erst jetzt Flugzeuge nach ihrer Zweckbestimmung deutlich differenzieren.
Es entstanden Bezeichnungen wie:

Dabei entwickelte sich für das Jagdflugzeug zum technisch revolutionierensten Element innerhalb der Flugzeugtechnik.
Für alle anderen Arten von Militärflugzeugen galt und gilt der Grundsatz, dass sie immer ein Kompromiss sind. Gilt es doch sich teilweise widersprechende Anforderungen miteinander zu kombinieren. (Tragfähigkeit, Stabilität, Reichweite, Geschwindigkeit...)
Für Jagdflugzeuge galt von Anfang an: ein Höchstmass auf höchstens drei Gebieten. Es galten also Geschwindigkeit, Steiggeschwindigkeit und Wendigkeit miteinander zu kombinieren.

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) definiert den Begriff „Kampfflugzeug“ im Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE-Vertrag) von November 1990 in Artikel II wie folgt: „Kampfflugzeug“ bezeichnet ein Starrflügel- oder Schwenkflügelflugzeug, das für die Bekämpfung von Zielen durch den Einsatz von gelenkten Flugkörpern, ungelenkten Raketen, Bomben, Bordmaschinengewehren, Bordkanonen oder anderen Zerstörungswaffen bewaffnet und ausgerüstet ist, sowie jedes Modell oder jede Version eines solchen Flugzeugs, das andere militärische Aufgaben wie z. B. Aufklärung oder elektronische Kampfführung wahrnimmt. Der Begriff „Kampfflugzeug“ schließt primäre Schulflugzeuge nicht ein.

Die Differenzierung ist äußerst relativ. Ist sie doch immer abhängig vom augenblicklichen technisch-technologischen Entwicklungsstand und ändert sich fast täglich.
Im Jahre 2000 wäre ein einsitziges Flugzeug in der Lage gewesen mit einer Geschwindigkeit von über 1 000 km/h eine Waffenlast von mehreren Tonnen über 1.000 km zu tragen deren Vernichtungskraft die aller in beiden Weltkriegen abgewofenen Bomben überstiegen hätte. (Gegenwärtig erhöht sich an dieser Stelle nur die Zahl der potentiellen Einsatzstaaten.)
Neben den schon zu Kriegsbeginn bestehenden Einteilung in Bomber und Aufklärer hatte sich eine neue Gattungen hinzugefügt - das Jagdflugzeug

Ein anderer wichtiger Aspekt ist die Tatsache, im Kriegsverlauf bildeten sich die Anfänge von Luftverteidigungssystemen heraus, da immer häufiger Aufklärungs- und Bobenflugzeuge Ziele im tiefen Hinterland angriffen.

Nach der Beendigung des Krieges ergab sich ein Dillemma. Es gab Tausende von Piloten, Navigatoren, Technikern,..... und Hunderte von überflüssigen Flugzeugen. In den Staaten der Siegermächte des ersten Weltkrieges begann sich ein umfangreichs Flugwesen zu entwickeln. Es wurden die Grundlagen für den heutigen zivilen Weltluftverkehr gelegt.

Etwa ab 1972 vergeht kaum eine Luftfahrtschau auf der nicht Neuentwicklungen von eigentlich zivilen Mehrzweckflugzeugen als rein militärische Version vorgestellt werden.

Die Fortschritte in der Steuerungs- und Regeltchnik lassen seit Beginn des Jahrtausends die Schaffung von pilotenlosen aktiv be-/kämpfenden Militärmaschinen in den Bereich der Realität rücken.
Damit rückt eine neue Frage in den Mittelpunkt.
Wie sind die Handlungen von Militärangehörigen zu bewerten. Beispielhaft werden durch us-amerikanische Dohnen Personen in Staaten getötet, die sich nicht im Kriegszustand mit den USA befinden.


 
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Datum der letzten Änderung : Jena, den: 31.05. 2017