Wermut

Artemisia absinthium, Bitterer Beifuß, Absinth, Wurmkraut

Silbergrauer Halbstrauch mit gelben Blütenrispen, für den Heide- oder Steingarten. Wichtige Gewürz- und Heilpflanze.
Standort: Vollsonnig, in trockenem, durchlässigem und kalkhaltigem Boden.
Höhe: 60 bis 125 cm.
Blütezeit: Juli bis September.
Vermehrung: Durch Aussaat oder Stockteilung.

Der Absinth aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae oder Compositae) ist in den trockeneren Gebieten Europas und Asiens zu Hause. Auch bei uns findet man ihn selten in Gegenden mit sonnigem, eher trockenem Kleinklima, zum Beispiel in Weinbaugebieten. Er wächst dort auf Freiflächen wie Gesteinsschutthalden oder auch an Wegrändern.
Die gelben, nur 3 bis 4 mm großen Blütenköpfchen stehen nickend in Rispen. Das silbrig behaarte Laub ist zwei- bis dreifach fiederteilig, die einzelnen Teilabschnitte sind etwa 3 cm breit. Der Stengel des ausdauernden Halbstrauches verholzt an der Basis, im oberen Teil ist er wie die Blätter dicht behaart. Die ganze Pflanze strömt einen aromatischen Geruch aus.

Der Wermut ist eine alte Heilpflanze, die bis heute bei Erkrankungen und Beschwerden im Magen-Darm-Bereich verordnet wird. Die wichtigsten heilwirksamen Substanzen sind ätherische Öle und Bitterstoffe. Man findet sie in Arzneimitteln oder nimmt sie als Tee zu sich. Zur Gewinnung des Heilkrautes werden die Zweigspitzen der blühenden Pflanze geerntet. Getrockneter Absinth ist als Import aus Süd- und Osteuropa in der Apotheke erhältlich. Da die Pflanze bei uns selten vorkommt, sollte man darauf verzichten, die Wildbestände durch Abernten des Krautes weiter zu schwächen.
Der Wermut wird nicht nur bei Erkrankungen eingesetzt. Seine ätherischen Öle und Bitterstoffe haben eine anregende Wirkung auf Magen, Galle und Leber und dienen daher gelegentlich auch als Gewürz. Sie machen besonders fette Speisen leichter verdaulich. Auch zur Herstellung eines bitteren Likörs wird Wermut gebraucht. Er enthält jedoch einen in höherer Konzentration giftigen Inhaltsstoff, der in Alkohol leicht freigesetzt wird. Daher wurde die Herstellung dieses Likörs durch einfaches Einlegen des Krautes in Branntwein in verschiedenen Ländern verboten. Heute kennt man ein Herstellungsverfahren, bei dem die giftige Komponente entfernt wird, so daß man Pernod als ungefährliche Variante des Absinth-Likörs bedenkenlos genießen kann. Er wird mit Wasser vermischt getrunken. Dabei führen die ätherischen Öle ähnlich wie bei Anis-Schnaps zu einer milchigen Trübung des Getränks.

Standort, Pflege und Vermehrung

Im Garten wird der Wermut vor allem wegen seiner dekorativen silbergrauen Beblätterung gepflanzt, die sich gut in den Steingarten einfügt. Man kann die Pflanze jedoch auch in Staudenrabatten setzen. Wichtig ist ein vollsonniger Standort mit durchlässigem Boden - nur hier kann der wärmeliebende Absinth gut gedeihen. Durch Düngung wird die Wuchsform und auch der Gehalt an Inhaltsstoffen negativ beeinflußt, man sollte deshalb darauf verzichten. Besondere Pflege braucht der anspruchslose Halbstrauch nicht.
Vermehrt wird durch Aussaat, oder man teilt vorhandene Pflanzen im Herbst.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 25.09.2016