Schnelle Wavelet-Transformation
Die schnelle Wavelet-Transformation, englisch fast wavelet transform, ist ein effizientes Verfahren zur Berechnung einer diskreten Wavelet-Transformation. Sie kann mit der Anwendung der schnellen Fourier-Transformation zur Berechnung der Koeffizienten einer Fourier-Reihe verglichen werden.
Konstruktion
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Ein gegebenes kontinuierliches Signal
wird zunächst durch orthogonale
Projektion auf einen Unterraum
einer orthogonalen Multiskalenanalyse
in eine zeitdiskrete Koeffizientenfolge
umgewandelt. Je größer
ist, desto genauer ist die dadurch erzielte Approximation. In vielen Fällen ist
es ausreichend,
zu setzen. Nun wird rekursiv aus jedem Tiefpasssignal
ein neues Tiefpasssignal
und das Bandpasssignal
erzeugt. Zusammen bilden diese eine Analyse-Filterbank, die Operationen darin werden weiter unten erklärt.
Nach
Schritten der Rekursion ergeben sich die Folgen
und
.
Das Ziel dieser Transformation ist, dass die
„dünn“ besetzt sind und sich daher gut komprimieren lassen.
Sind die Filter
und
ausreichend frequenzselektiv, war das Ausgangssignal bandbeschränkt und wurde
dem WKS-Abtasttheorem
entsprechend die erste Koeffizientenfolge
gewonnen, so enthält das erste Tiefpassergebnis alle Signalbestandteile bis zur
halben Nyquist-Frequenz,
das Bandpassergebnis die darüberliegenden, beide Male mit einer der Bandbreite
entsprechenden Abtastrate.
Analyse und Synthese
Der Fischgrätenzerlegung in der Multiskalenanalyse
entspricht eine aus dem Tiefpass
und dem Bandpass
zusammengesetzte zeitdiskrete Filterbank, es wird ein zeitdiskretes Signal
aufgeteilt in ein hohes Band
und ein tiefes Band
(Faltung von Folgen). Danach werden beide Signale heruntergetaktet (englisch
downsampling) zu
und
.
Mit
sei dabei die zeitinvertierte Folge
bezeichnet. Das Heruntertakten einer Folge bedeutet, dass eine neue Folge aus den Gliedern mit geradem Index gebildet wird,
.
Alle diese Operationen zusammengefasst ergibt sich eine gliedweise Berechnungsvorschrift der Analyse-Filterbank
und
.
Aus der Orthogonalität ergibt sich, dass das Ausgangssignal
zurückgewonnen werden kann, zuerst werden die Tiefpass- und Bandpassanteile
und
in der Abtastrate hochgerechnet, dies wird als Upsampling
bezeichnet, mit den Skalierungs- und Waveletmasken gefaltet und dann addiert,
oder koeffizientenweise
.
Der Übergang von
zu
heißt Analyse, der inverse Synthese. Es ist ersichtlich, dass die Transformierte
eines endlichen Signals nun etwa genauso viele Samples wie das Signal
selbst hat, also genauso viel Information enthält.
Erweiterungen
Es ist nicht erforderlich, dass die Folgen in der Analyse-Filterbank mit denen in der Synthese-Filterbank wie oben übereinstimmen, nur ist dann nicht garantiert, dass die Kombination beider Filterbänke das Ausgangssignal rekonstruiert. Ist dies doch der Fall, spricht man von vollständiger Rekonstruktion (englisch perfect reconstruction) oder von Biorthogonalität der Wavelet-Basen.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 01.07. 2020