Willebrord van Roijen Snell

niederländischer Astronom und Mathematiker

geboren: 13. Juni 1580 in Leiden, Spanische Niederlande
gestorben: 30. Oktober 1626 ebenda


Er studierte an der Universität Leiden Rechte, interessierte sich aber vor allem für Mathematik.
Von 1600 an zog er durch mehrere europäische Länder, unter anderem zum Mathematiker und Medizinprofessor Adriaan van Roomen in Würzburg, der ihn mit Tycho Brahe in Prag bekannt machte.

1603 Paris, wo er Jura studierte, aber auch Mathematiker und Astronomen traf. Er schloss seine Studien 1608 mit dem M.-A.-Abschluss ab.
In Leiden assistierte er zunächst seinem Vater und folgte ihm 1613 als Professor für Mathematik an der dortigen Universität.

Er starb 1626 an einer Kolik. Snell wurde in der Pieterskerk in Leiden begraben, wo es auch ein Denkmal von ihm gibt.

Werk

1615 entwickelte er mit der geodätischen Triangulation eine neue Methode für die Landvermessung und für die Ermittlung des Umfangs und des Radius der Erde, die er in seinem 1617 veröffentlichten Werk Eratosthenes Batavus (Holländischer Eratosthenes) beschrieb. Dazu benutzte er die Linie von seinem Haus zur lokalen Kirche als Basislinie und vermaß durch Triangulation den Abstand von Alkmaar nach Bergen-op-Zoom, die in etwa auf dem gleichen Längengrad lagen. Damit gelang ihm eine ziemlich genaue Bestimmung des Erdradius. Sein Buch widmete er den Generalstaaten, die ihm für seine Arbeit eine beträchtliche Summe zukommen ließen.
Ob er tatsächlich der Erfinder der Triangulations-Methode war, ist nicht ganz sicher. Oft wird sie Gemma Frisius (100 Jahre vorher) oder Christoph Bühler zugeschrieben.

Das nach ihm benannte Brechungsgesetz, das schon vorher mehrfach gefunden worden war, fand er 1621. Es wurde allerdings nicht von ihm veröffentlicht, sondern seinen Beitrag deckte zuerst Christiaan Huygens in seiner 1703 veröffentlichten Dioptrik auf. Ein Manuskript von Snell über Optik befindet sich in der Bibliothek der Universität Amsterdam. Es zeigt, dass er die Literatur zur Optik gut kannte. Veröffentlicht wurde das Brechungsgesetz durch René Descartes in dessen Dioptrique 1637 (der keine Quellen angibt). Es war auch schon Thomas Harriot (um 1601) und Abu Sad al-Ala ibn Sahl (984) bekannt.

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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 14.04. 2023