Schmidsches Schubspannungsgesetz
Das schmidsche Schubspannungsgesetz (nach Erich Schmid)
beschreibt die aufgelöste Schubspannung
in einem Gleitsystem eines kristallinen Werkstoffs, der durch eine Zugkraft
beansprucht wird:
mit
- der Zugspannung
- dem Schmid-Faktor oder schmidschen Orientierungsfaktor
- dem Winkel
zwischen Zugspannung und Gleitrichtung
- dem Winkel
zwischen Zugspannung und Gleitebenennormale.
- dem Winkel
Versetzungen
auf dem Gleitsystem mit dem größten Schmidfaktor erreichen zuerst die kritische
Schubspannung und beginnen zu gleiten,
d.h. der Werkstoff wird plastisch
verformt. Als Folge dieser plastischen Verformung führt die durch die
Zugkraft bewirkte (einachsige) Spannung in der Regel zu einer Drehung des Kristalls und
damit zu einer Änderung der Winkel
und
.
Wenn beide o.g. Winkel 45° betragen, wird der Schmid-Faktor maximal und
somit auch die entstehende Schubspannung. Ist einer der beiden Winkel 90°,
so ist
und es wirkt keine Spannung auf die Versetzungen des betrachteten
Gleitsystems.
Literatur
- Günter Gottstein: Physikalische Grundlagen der Materialkunde. 2. Auflage. Springer, Berlin u. a. 2001, ISBN 3-540-41961-.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 06.03. 2021