Flugzeuge mit Vorderflügel

Entenflugzeug/ Canard

Der Flug des Flyers
Santos Dumont Nr.14-bis
(Flugrichtung nach Links)

Die Bezeichnung Entenflugzeug kommt durch die Ähnlichkeit der Flugbilder. Im Flugbild einer Ente liegen die Flügel sehr weit Hinten, wogegen Rumpf, Hals und Kopf des Vogels in Flugrichtung zeigen.

Eine mögliche Definition: Bauweise von Flugzeugen, bei der das Höhenleitwerk an der Rumpfspitze angebracht ist und einen größeren Einstellwinkel hat als der Tragflügel.

Man unterscheidet zwischen den echten Entenflugzeugen, bei denen die Höhensteuerung alleine mit dem vorne liegenden Höhenleitwerk erfolgt, und modernen Verkehrsmaschinen und Kampfjets, die zusätzlich zu ihrem herkömmlichen Höhenruder Hilfssteuerflächen besitzen, die vor allem bei Flugmanövern mit extremen Anstellwinkel voll zum Einsatz kommen. Diese Flugzeuge sind meistens Delta-Flügler. Die russische Tupolew Tu-144 hatte beispielsweise ausfahrbare Canard-Flügel für den Langsamflug, die britisch-französische Concorde lediglich schmale Strakes (Vortex-Erzeuger).

Je nach Zielstellung kann dieses Leitwerk (oder der Vorflügel) ausgeführt sein als

Beim reinen klassischen Entenflugzeug besitzt das Höhenleitwerk ein tragendes Profil und erzeugt damit einen Teil des Gesamtauftriebes des Flugzeuges.

Die Konstruktion hat:

folgenden Vorteile:
Wird das Flugzeug unbeabsichtigt überzogen, so reißt die Strömung zuerst am Höhenleitwerk ab, die Rumpfspitze senkt sich und das Flugzeug nimmt wieder Fahrt auf.
Da die Auftriebskraftkomponente des Höhenleitwerks im geradlinigen Horizontalflug einen positiven Wert besitzt (beim Drachenflugzeug negativ), wodurch der Anstellwinkel des Tragflügels verringert werden kann, was zur Verminderung des induzierten Widerstands führt.
Der durch das Höhenleitwerk erzeugte Auftrieb gewinnt beim Langsamflug an Bedeutung und bei der Landung.
Nachteile:
Beeinflussung der Tragflügelumströmung durch das Entenleitwerk
Aufgrund der genannten Vorteile gibt es auch moderne Hochgeschwindigkeitsflugzeuge in Entenbauweise.
 
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 03.07. 2017