Satz von Perron-Frobenius
Der Satz von Perron-Frobenius befasst sich mit der Existenz eines positiven Eigenvektors zu einem positiven, betragsgrößten Eigenwert von nichtnegativen Matrizen. Die Aussagen haben eine wichtige Bedeutung zum Beispiel für die Potenzmethode und Markow-Ketten.
Der Satz wurde zunächst von Oskar Perron für den einfacheren Fall positiver Matrizen gezeigt und dann von Ferdinand Georg Frobenius verallgemeinert.
Die Begriffe positiv und nicht-negativ sind dabei elementweise zu verstehen:
Dadurch wird auch eine Halbordnung
unter Matrizen eingeführt, man schreibt ,
wenn
gilt.
Positive Matrizen
Für positive
Matrizen
sagt der Satz aus, dass der Spektralradius
von
gleichzeitig ein positiver, einfacher Eigenwert von
ist,
zu dem ein ebenfalls positiver Eigenvektor
existiert,
Außerdem ist
größer als die Beträge aller anderen Eigenwerte der Matrix,
Weiterhin ist der Spektralradius eine monotone Abbildung von positiven Matrizen,
Allgemeiner gilt der Satz auch für primitive Matrizen.
Nichtnegative Matrizen
Wenn nur noch
gilt, so müssen noch zusätzliche Forderungen an die Matrix gestellt werden:
Für eine irreduzible,
nichtnegative Matrix
ist der Spektralradius
ein positiver, einfacher Eigenwert der Matrix und es gibt dazu einen positiven
Eigenvektor
mit
Der Spektralradius hängt monoton von
ab,
.
Allerdings schließt dieser Satz nicht aus, dass verschiedene Eigenwerte mit dem Betrag
existieren können. Falls allerdings
primitiv ist, das heißt eine Potenz
für ein
ist positiv, dann gibt es nur einen Eigenwert
von
mit
.
Beispiel
Man betrachte die nichtnegativen Matrizen
Die Matrix
hat den doppelten Eigenwert
,
da sie reduzibel ist und den Eigenwert
,
da der Block
zyklisch
ist. Auch bei der Matrix
ist
ein Eigenwert, es gibt aber noch zwei weitere komplexe Eigenwerte mit gleichem
Betrag, da auch
zyklisch
ist. Erst bei
ist
größer als der Betrag eins der anderen Eigenwerte
.
Und zum größten Eigenwert 3 gehört der positive Eigenvektor
.
Anwendungen
Die Bedeutung der Sätze beruht darauf, dass man die wesentlichen Voraussetzungen Positivität bzw. Nichtnegativität direkt prüfen kann und ihre Aussagen wichtig sind für die Konvergenz der Potenzmethode und die Konvergenz gegen die stationäre Verteilung bei Markow-Ketten.
Für die Konvergenz ist dabei insbesondere die Trennung der Eigenwert-Beträge
für
wichtig, welche nur bei primitiven (und somit insbesondere bei positiven)
Matrizen uneingeschränkt gilt. Deshalb wird im PageRank-Algorithmus
von Google mit
dem Dämpfungsfaktor
statt der reinen Link-Matrix
eine positive Matrix benutzt.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 13.10. 2018