Konstellation

Als Konstellation wird in der visuellen Astronomie und der astronomischen Phänomenologie die scheinbare Stellung heller Himmelskörper zueinander bezeichnet, wie sie vom Standort eines Beobachters auf der Erde erscheint. Der Begriff wird bis heute sowohl in der Astronomie und Raumfahrt als auch in der Astrologie verwendet.

Etymologie

Der Begriff setzt sich zusammen aus den lateinischen Wortteilen stella („Stern“) und dem Präfix con („zusammen“), frei übersetzt „Zusammentreffen von Sternen“. Sein ursprünglicher Sinn geht auf die Astrologie zurück (siehe unten – Abschnitte Konstellationen von …) und ist hier synonym mit dem griechischen Wort altgriechisch ἐποχή (epochḗ) „Haltepunkt“. Er bedeutet das „Festhalten“ oder den „Haltepunkt“ des Bildes eines vorübergehenden Zusammentreffens von Himmelskörpern.[1]

Siehe auch: Epoche (Astronomie)

Astronomie

Es handelt sich dabei um scheinbare Himmelsanblicke für den Standort (Bezugssystem) des Beobachters. Als Planetenstand, Mondstand usf. beziehen sie sich auf ein Koordinatensystem am Fixsternhimmel oder auf die Stellung der Himmelskörper zueinander (Aspekt, v. lat.: aspectus = Anblick, Ansicht).

Spezielle Konstellationen (Hauptstellungen) haben eigene Namen, wobei man sie – in der Astrometrie („Sternvermessung“) beziehungsweise als astronomische Ereignisse der Ephemeridenrechnung („astronomisches Tagebuch“) – auch heute noch nach den historischen Begriffen „Wandelsterne“ (Planeten, Planetoiden, Monde) sowie „Fixsterne“ („echte“ Sterne) unterteilt.

Der Begriff bezeichnet vor allem besondere Winkelstellungen der großen Planeten relativ zur Sonne (Konjunktion, Opposition usw.), aber auch des Erdmondes zur Sonne und Erde, analog bei den Monden der anderen Planeten, und die Position von Himmelskörpern zu himmelsmechanischen Referenzpunkten wie Äquinoktium, Periapsis oder Himmelspol, bisweilen auch Begegnungen mit hellen Fixsternen.

Konstellationen im weiteren Sinn betreffen relative Sternörter (Sternkonstellation), insbesondere also die Sternbilder.

Konstellationen von „Wandelsternen“ (Planeten, Monde, Kometen u.Ä.)

Die Elongationen (Winkelabstände) von Planeten in Bezug auf die Sonne, von der Erde aus gesehen

Die gebräuchlichsten dieser Konstellationen beziehen sich auf den von der Erde aus sichtbaren Winkel zwischen dem Objekt und der Sonne. Er heißt Elongation und ist die Differenz der ekliptikalen Längen von Sonne und Objekt:

In der Astrologie sind weitere Konstellationen benannt, beispielsweise Sextil und Trigon für Winkelabstand 60° bzw. 120° von Planeten. Dort wird statt „Konstellation“ auch der Begriff „Aspekt“ verwendet.

Konstellationen von „Fixsternen“

Scheinbare Sternansammlungen ohne physischen (gravitativen) Zusammenhang

Hauptartikel: Scheinbar (Astronomie)

Wahre Sternansammlungen

Sterngruppen und -Haufen, deren Mitglieder räumlich eng benachbart stehen:[3]

In der Praxis ist es wegen der Schwierigkeiten bei der Messung von Fixsternen in großer Entfernung nicht immer mit Sicherheit möglich, festzustellen, ob eine Gruppierung von Fixsternen eine scheinbare oder eine echte Ansammlung ist.

Einzelnachweise

  1. έποχή. In: Gustav Eduard Benseler et al.: Griechisch-Deutsches Schulwörterbuch. 13. Auflage. B.G. Teubner, Leipzig 1911, S. 341
  2. Extern Aspekten (Lexikoneintrag). In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Bibliographisches Institut, Leipzig/ Wien 1905–1909. 1909.
  3. lbrecht Unsöld: Der neue Kosmos. Springer-Verlag, Berlin 1967 und 2005
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Basierend auf einem Artikel in: Extern Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 09.07. 2024