Maximumsnorm
Die Maximumsnorm, Maximumnorm oder Tschebyschew-Norm ist eine spezielle Norm für Funktionen beziehungsweise für Vektoren oder Matrizen. Sie ist ein Spezialfall der Supremumsnorm.
Definition
Sei
ein kompakter
Raum und
die Menge aller auf
reell- oder komplexwertigen stetigen
Funktionen. Dann heißt die Funktion
,
die durch
definiert ist, Maximumsnorm. Die Funktion wird auch mit
bezeichnet und erfüllt die drei charakteristischen Eigenschaften einer Norm.
Wohldefiniert ist die Maximumsnorm aufgrund des Satzes
vom Minimum und Maximum, der die Existenz des Maximums sichert.
Eigenschaften
- Die Menge der stetigen Funktionen auf einer kompakten Menge
ist mit der Maximumsnorm ein vollständiger normierter Raum.
- Zusammen mit dem Produkt
ist der normierte Raum
eine kommutative Banachalgebra.
Spezialfälle
Ein wichtiger Spezialfall ist die Maximumsnorm für Vektoren
.
Wählt man
und stattet die Menge mit der >diskreten
Topologie aus, dann ist
ein kompakter Raum und jede reell- oder komplexwertige Funktion auf
ist stetig.
Somit entspricht der Raum
dem n-dimensionalen Vektorraum
und die Maximumsnorm auf Vektoren ist ein Spezialfall der Maximumsnorm für
stetige Funktionen auf kompakten Mengen. Sieht man eine Matrix
als entsprechend langen Vektor im
an, ist es auch möglich die Maximumsnorm auf Matrizen zu definieren.
Als Vektornorm
Für einen Vektor
nennt man
die Maximumsnorm von .
Die Maximumsnorm kann auch als Grenzfall der p-Normen
aufgefasst werden. Lässt man
gegen unendlich laufen, so erhält man aus der p-Norm die
Maximumsnorm.
Aus diesem Grund wird die Maximumsnorm für Vektoren auch als ∞-Norm
(Unendlich-Norm) bezeichnet.
Als Matrixnorm
Analog zur Vektornorm
hat die Maximumsnorm für Matrizen
die Darstellung
Diese Norm ist jedoch nicht submultiplikativ,
daher wird im Zusammenhang mit Matrizen statt dieser Norm oftmals die
submultiplikative Gesamtnorm
verwendet.
Beispiele
- Spaltenvektor
Für den Spaltenvektor
gilt
Die Maximumsnorm von
ist also 9.
- Funktion
Für die gebrochenrationale
Funktion
definiert durch
gilt
Dies kann durch zweifache Ableitung
und Bestimmung der Extremwerte
gezeigt werden. Die Maximumsnorm der Funktion
auf dem Intervall
ist also 1.
Supremumsnorm
Im Gegensatz zur Maximumsnorm wird die Supremumsnorm
nicht für stetige, sondern für beschränkte Funktionen
definiert. In diesem Fall ist es nicht notwendig, dass
kompakt ist;
kann eine beliebige Menge sein. Da stetige Funktionen auf kompakten Räumen
beschränkt sind, ist die Maximumsnorm ein Spezialfall der Supremumsnorm.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 15.06. 2020