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Die MiG-21 in der DDR und in der BRD


1961/62 begann die UdSSR mit dem Export der MiG-21. Erste Exportversion war die zweite Serie der MiG-21F, die MiG-21F-13.
Ab 1662 wurde beginnen mit den JG-8 in Marxwalde die MiG-21 schrittweise in der DDR eingeführt. Ab 1964 erfolgte die Ausrüstung mit der MiG-21PF. Ab 1966 folgte die MiG-21PFM/SPS/SPS-K. Insgesamt waren seit 1962 483 Maschinen aus 9 Hautversionen, davon 3 Schulversionen im Einsatz.

Vom Einsatzkonzept blieb die MiG-21 in der NVA immer ein Abfangjagdflugzeug mit geringer Reichweite. Der Einsatz war an die Leitung von einer Bodenstation gebunden, welche das Flugzeug in die hintere Halbsphäre des Gegners bis auf eine Entfernung von max. 20 km führte. In der Zweitverwendung wurde der Einsatz der MiG-21 zur Unterstützung der Bodentruppen geübt. Die verfügbare Bewaffnung, die ungelenkte Raketen S-5 (57mm) in Abschussblöcken UB-16 bzw. UB-32 sowie Bomben bis max. 500kg an 2 bzw. 4 Aufhängungen war aber relativ schwach.

Am Herbst 1973 wurden im Rahmen der Unterstützung der arabischen Streitkräfte während des Jom-Kippur-Kriegs 12 MiG-21M der NVA mit sowjetischen An-12-Transportern von Marxwalde über Budapest nach Syrien (vermutlich Aleppo) transportiert. Die Maschinen waren zerlegt in Kisten verpackt und wurden von 6 Technikern/Piloten begleitet. Das NVA-Personal kehrte am 28.10. 1973 nach Marxwalde zurück.
Aus dem Register wurden diese Maschinen allerdings erst im Jahre 1976 gestrichen.

Am 3.10.1990 wurden von der Bundeswehr 251 MiG-21 übernommen. Dabei handelte es sich um 24 SPS, 21 SPS-K, 56 M, 47 MF, 14 bis LASUR, 27 bis SAU, 13 U, 13 US und 36 UM Die Maschinen wurden in den Standorten Rothenburg und Drewitz zusammengezogen.
Die Mehrzahl der Maschinen wurde in einer militärgeschichlich einmaligen Aktion bis Ende 1994 verschrottet. Der deutsche Finanzminister dürfte sehr erfreut gewesen sein:
die Zerlegung schlug mit etwa € 15.000,- zu Buche
bei einem Schrottwert von etwa € 2.000,-

Die Flugzeuge in der Übersicht

Anzahl Einstz Besonderheit Verweis
Von den 121 Maschinen der ersten Generation MiG-21 F-13, U-400, U-600 gingen 39 Maschinen durch Unfälle verloren, dabei starben 20 Menschen
MiG-21F-13 (Typ 74)
76 Maschinen,
3 Lieferlose:
  • 1962 24 Maschinen
  • 1963 30 Maschinen
  • 1964 22 Maschinen
Mitte 1962 bis 1985
im Bestand
eigentlich ein Tagjäger der Mach 2 Klasse.
Ab November 1961 geliefert. Ab Beginn der 1970er Jahre werden die Maschinen an die Offiziersschule übergeben.
Am 15.10. 1985 wurden mit Befehl 82/85 alle noch verbliebenen Maschinen außer Dienst gestellt.
Die Maschinen werden verschrottet oder ausgeschlachtet als Bodenziele oder auf Brandmittelplätzen verwertet.
Aufstellug
Typbeschreibung
 MiG-21U-400 (Typ 66-400)
14 Einheiten im JAG-15 Rothenburg, später auch in andere Einheiten ab April 1965 im Bestand.
Neuere Versionen verdrängten den Typ an die Offiziersschule.(hier bis 1990) Aufstellung
MiG-21U-600 (Typ 66-600)
31 Einheiten ab 1966 im Bestand Doppelsitzer, vergrößertes Seitenleitwerk, Bremsschirm über dem Schubrohr, Aufstellug
MiG-21PF (Typ 76)
    Zwischen 1964 und 1966 geliefert.
Reine Raketenbewaffnung Funkmeßvisier RP-21 Saphir
Aufstellung
MiG-21PFM/SPS (Typ 94A)
80 Maschinen incl.
1 × umreg. 766 833
1 × Verschrottung 711 mit Ersatz durch K 429
Typ 94. Vergrösertes Seitenleitwerk, neues Triebwerk R-11-F2S-300, Schleudersitz KM-1 und neue, seitlich zu öffnende Kabinenhaube, verbesserte Avionik, System SPS (System zum Anblasen der Grenzschicht zur Verbesserung der Start- und Landeeigenschaften, Bremsschirm über dem Schubrohr. Aufstellung
Typbeschreibung MiG-21-PFM
MiG-21PFM/SPS-K (Typ 94K)
52 Maschinen   Nach Auswertung der Einsatzerfahrungen in Mittel- und Fern-Ost durch sowjetische Militärs wurde die laufende Serie modifiziert. Es konnte eine Kanonengondel mit einer GScha-23 (200 Schuß) mitgeführt werden. Aufstellung
MiG-21US (Typ 68)
16 Maschinen Ab 1968 im Einsatz; 03.10.1990 13 Maschinen an die Bundeswehr. Duch die mit dem Einbau des KM-1 Schleudersitzes verschlechterten Sichtbedingungen des Fluglehrers - hintere Position - wurde ein mit dem Fahrwerk ausfahrender Periskopspiegel instaliert. Aufstellung
MiG-21M (Typ 96)
    Die MiG 21M und die daraus abgeleiteten Version MiG-21bis markiert im sowjetischen Jagdflugzeugbau den Übergang zur "Vierten Generation". Wobei eine deutliche Trennung nicht möglich erscheint. Die MiG-21bis ist einer der Höhepunkte des klassischen TL-Jagdflugzeugbaues.
Fest installierte 23-mm-Kanone GSch-23L; je zwei Außenaufhängungen
Aufstellung
MiG-21MF (Typ 96F)
      Aufstellung
Typbeschreibung
MiG-21UM eigtl. MiG-21USM (Typ 69)
1971/78 in 37 Exemplaren geliefert alle Einheiten.
3 Exemplare im Schulgeschwader Rothenburg
    Aufstellung
MiG-21bis (Typ 75)
    Ab 1972 als vierte Generation der MiG-21 produziert. Neues Triebwerk R-25-300. Für Luftkampf in niedrigen und mittleren Höhen optimiert. V(Steig. max.) = 225 m/s. Neues Radar RP-22 mit begrenzter look-down/shoot-down Funktion Neue Raketen (R-3R, R-13M, R-60). Mitführen von ELOKA-Behältern  
MiG-21bis Lasur
14 Maschinen ab 1975 zum JG-9, ab 1977 zum JG-8 Typ-75A, Datenübertragungsanlage zum Führen des Piloten an ein Luftziel. Aufstellung
MiG-21bis SAU
32 Maschinen 4 Totalverluste, 1 Toter ab 1975 zum JG-9, ab 1977 zum JG-8 Typ-75B, automatisches Flugzeugsteuerungssystem Aufstellung

Nachbemerkung:

Nach der Auflösung der NVA erhielten die Maschinen des JG-1 in Holzdorf und die Maschinen der WTD-61 eine offizielle Bw-Registrierung.

Siehe auch

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Datum der letzten Änderung : Jena, den: 11.05. 2017