Aperiodischer Kristall
Bei aperiodischen Kristallen handelt es sich um kristalline Festkörper, die sich nicht durch die dreidimensional-periodische Anordnung von Elementarzellen beschreiben lassen.
Aperiodische Kristalle wurden erst relativ spät entdeckt und ihre Existenz
wurde anfangs auch durch bedeutende Wissenschaftler (z.B. Linus Carl Pauling)
bestritten. 1931 fand man beim Mineral Calaverit
(Gold-Silber-Tellurid), dass das Gesetz der rationalen Indizes von René-Just Haüy
nicht erfüllt war. Damit war der erste aperiodische Kristall gefunden, aber die
Erklärung ließ noch Jahrzehnte auf sich warten. In den 1960er Jahren fand man
mit Röntgenbeugung
an -Na2CO3,
dass Reflexe im Beugungsmuster auftraten, die sich nicht mit ganzen Zahlen indizieren
ließen (sogenannte Satellitenreflexe). Daraus folgt, dass sich dieser
Kristall nicht mit einer einzigen Elementarzelle beschreiben lässt.
Zur Beschreibung von -Na2CO3
wurde der vierdimensionale Raum verwendet, in dem sich alle Röntgenreflexe
indizieren lassen. Es gibt auch Fälle (ikosaedrische Quasikristalle), bei denen
bis zu sechs Dimensionen nötig sind. Ist eine vollständige Beschreibung des
Kristalls im dreidimensionalen Raum möglich, so handelt es sich um einen
periodischen Kristall. Werden zur kompletten Beschreibung mehr
Dimensionen benötigt, so spricht man von einem aperiodischen Kristall.
Aperiodische Kristalle umfassen drei Kategorien:
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 17.06. 2021