Stern-Polygon-Transformation
![]() Sternschaltung Jeder Anschluss ist über einen Widerstand mit dem Sternpunkt verbunden. |
![]() Polygonschaltung Jeder Anschluss ist mit jedem anderen Anschluss über einen Widerstand verbunden. |
Die Stern-Polygon-Transformation ist eine Verallgemeinerung der Stern-Dreieck-Transformation
und wird in der Elektrotechnik
angewendet, um eine Sternschaltung
elektrischer
Widerstände in eine Polygonschaltung
elektrischer Widerstände zu wandeln, die sich bezüglich der Anschlüsse
gleich verhält. Die umgekehrte Wandlung ist jedoch nur im Fall
(d.h. bei der Stern-Dreieck-Schaltung) möglich.
Die Wandlung erfolgt aus der Beziehung der Leitwerte
mit dem Summenleitwert
. Hierbei ist
der Leitwert des Widerstands vom Anschluss
zum Anschluss
in der Polygonschaltung
bzw.
sind die Leitwerte des Widerstands vom Anschluss
bzw.
zum Sternpunkt in der Sternschaltung.
Sie gilt nicht für frequenzabhängige komplexe Impedanzen.
Herleitung
Die Transformationsgleichungen lassen sich aus der Bedingung herleiten, dass
das Polygonnetzwerk an seinen Anschlusspunkten
bis
(entsprechend
bis
in den Skizzen) dieselben Ströme aufnehmen soll wie das Sternnetzwerk, wenn den
Anschlusspunkten beider Netzwerke dieselben beliebig vorgebbaren Potenziale
eingeprägt werden. Das ließe sich praktisch mit Hilfe von
zu einem Stern verbundenen Spannungsquellen erreichen. Die Summe der dem
Sternpunkt zufließenden Ströme
ist nach dem Kirchhoffschen Knotensatz gleich null. Daraus folgt das
Sternpunktpotenzial zu
.
Darin bezeichnet
die Summe aller
Sternleitwerte wie oben.
Der zum Sternpunkt durch einen ausgewählten Leitwert
fließende Strom hat den Wert
.
Der in den entsprechenden Anschlusspunkt des Polygonnetzwerks eintretende
Außenleiterstrom
ist gleich der Summe aller vom Anschlusspunkt abfließenden Ströme durch die
Polygonleitwerte
.
Mit der als Transformationsbedingung geforderten Gleichheit der Ströme (s.
o.)
und
folgt
.
Auf der linken und rechten Seite der Gleichung steht jeweils eine
Linearkombination aller Potenziale, über die ansatzgemäß frei verfügt werden
kann. Die Gleichung ist für alle möglichen Potenzialwerte erfüllt, wenn jeder
-Koeffizient
auf der linken Seite mit dem entsprechenden auf der rechten Seite übereinstimmt.
Das Gleichsetzen der Koeffizienten von
liefert unmittelbar die oben angegebene Transformationsgleichung
.
Literatur
- H. Haase, H. Garbe, H. Gerth: Grundlagen der Elektrotechnik. 4. Auflage. Schöneworth-Verlag Dähre, 2018, ISBN 978-3-9808805-5-8.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 07.12. 2021