Radom

Das weltweit größte Radom der Fraunhofer-Gesellschaft (vormals FGAN) in Wachtberg

Ein Radom (bestehend aus Englisch für „Radar“ und „dome“) ist ein kuppelförmiger Schutz einer Radarantenne oder andere elektronische Geräte.
Es wird auch als „Radarkuppel“ bezeichnet.

Die Aufgabe eines Radoms ist es, die Antenne und empfindliche elektronische Geräte vor Witterungseinflüssen zu schützen. Die Verkleidung der Kuppel darf die Funktion der Antenne nicht beeinträchtigen. Das Radom besteht aus einem Material, das das von der Antenne gesendete oder empfangene elektromagnetische Signal minimal abschwächt und für Funkwellen effektiv transparent ist. Radome schützen die Antenne vor Witterungseinflüssen und verbergen die Sicht auf elektronische Antennengeräte. Sie schützen auch in der Nähe befindliches Personal vor versehentlichen Stößen durch schnell rotierende Antennen.

Derzeit (2014) ist die größte Kuppel der Welt am Fraunhofer - Institut in Wachtberg in Deutschland . Die Kuppel hat eine Höhe von 54,5 Metern und einen Durchmesser von 49 Metern.

Eines der ersten Radome. Das Radom (oben) deckt die rotierende Antenne des H2S-Radarsystems (unten) eines Halifax - Bombers ab.

Verwendung

Radoms halten insbesondere Witterungseinflüsse (Wind, Niederschläge) von den Antennen ab. Bei Flugzeugen müssen sie dem Luftwiderstand standhalten. Auf Marineschiffen schützen sie auch vor unerwünschtem Einblick. Antennenanlagen der Radioastronomie können genauer positioniert werden, wenn ein Radom den Einfluss von Wind abhält. Demgegenüber wird die zusätzliche Dämpfung durch die Radomhülle (materialabhängig etwa 1–2 dB) in Kauf genommen.
Radoms finden sich an fest installierten Großradaranlagen (z. B. Flugsicherungsradar) und auf Schiffen. Kleinere Radoms kommen bei Richtfunkstrecken, bei Satellitenantennen auf Fahrzeugen oder kleinen Schiffen und auch für meteorologische Messgeräte zum Einsatz. Sie nehmen die Windlast von der üblicherweise zwecks Nachführung beweglich ausgeführten Antennenanlage und schützen auf Schiffen die Antennen gegen die korrosiven Einflüsse von Seewasser. Auch die Bugverkleidung von Flugzeugen, die in der Flugzeugnase ein Navigations- oder Wetterradar besitzen, wird Radom genannt.

Ein Radom kann auch benutzt werden, um die darin befindliche Antennenanlage zu verbergen. Äußere Beobachter können dann nicht auf die technische Einrichtung im Inneren schließen. Gerade militärische Einrichtungen werden häufig von Radoms optisch geschützt.

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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 03.02. 2020