Phasenporträt
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In der Mathematik dient das Phasenporträt (auch Phasenportrait) der Veranschaulichung einer autonomen Differentialgleichung. Das Phasenraumporträt gibt eine Möglichkeit, die zeitlichen Entwicklungen dynamischer Systeme graphisch zu analysieren. Dazu werden nur die dynamischen Gleichungen des Systems benötigt, eine explizite Darstellung der Zeitentwicklung, etwa durch analytisches Lösen einer Differentialgleichung, ist nicht nötig.
Das Phasenporträt besteht aus der Gesamtheit aller Orbits des dynamischen
Systems, zusammen mit Pfeilen, die die zeitliche Entwicklung entlang der Orbits
angeben. Da die Gesamtheit aller Orbits der gesamte Phasenraum des dynamischen
Systems ist, zeichnet man nur einige charakteristische Orbits. Aus dem
Phasenporträt eines dynamischen Systems lässt sich ein erster Eindruck über sein
globales Verhalten gewinnen, beispielsweise die Existenz und Stabilität von Fixpunkten
und periodischen
Orbits. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist meist nur das Zeichnen von
Phasenporträts in
und
sinnvoll.
Man betrachtet also eine Differentialgleichung erster Ordnung:
mit
für eine Teilmenge
.
Die einzige Information, die wir über die gesuchte Bahn
haben, ist ihre Ableitung
,
die an der Stelle
durch
gegeben ist. Die Funktion
ordnet also jedem Element aus dem Definitionsbereich eine Steigung oder auch
Richtung zu. Trägt man diese Richtungen in Form von Geradenstücken
an den zugehörigen Punkten
ein, wird ein Muster sichtbar. Die Lösungen der Differentialgleichung sind
Kurven, die tangential zu diesen Geradenstücken stehen und als Bahnkurven oder
Trajektorien bezeichnet werden. Die Menge aller Bahnkurven, bzw. Trajektorien,
gibt das Phasenporträt.
Für ein Raster von Punkten wird die Richtung der Bewegung im Phasenraum durch Pfeile dargestellt; so wird ein Vektorfeld eingezeichnet. Folgt man nun ausgehend von einem bestimmten Startpunkt dem Pfeil, kommt man zu einem neuen Punkt, wo man dieses Vorgehen wiederholen kann. So kann man anhand des Vektorfelds zusätzlich typische Trajektorien in das Phasenraumporträt einzeichnen, die das qualitative Verhalten der zeitlichen Entwicklung einzuschätzen helfen. Für einfache dynamische Systeme kann man Vektorfeld und Beispieltrajektorien oft mit der Hand einzeichnen, bei komplexeren Systemen kann dies durch Computerprogramme geschehen.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 19.01. 2021