Erwin Rudolf Josef Alexander Schrödinger

österreichischer Physiker und Wissenschaftstheoretiker

geboren: 12. August 1887 in Wien-Erdberg
gestorben: 4. Januar 1961 in Wien

1933 Nobelpreis für Physik gemeinsam mit Paul A.M. Dirac
1937 Max-Planck-Medaille
1956 erster Preisträger des nach ihm benannten Preises der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Schrödinger ging 1898 auf das Akademische Gymnasium. Danach studierte er von 1906 bis 1910 in Wien Mathematik und Physik und habilitierte sich am Wiener Physikalischen Institut.
Die Berufsaussichten für junge Physiker sind durch den Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie und die dadurch bedingte Verringerung der Zahl der Universitäten und Hochschulen denkbar schlecht. Schrödinger nimmt deshalb ein Angebot der Universität Jena an und verläßt Wien. Vor der Übersiedlung nach Jena vermählt sich Erwin am 6. April 1920 mit Annemarie Bertel.

In Anerkennung seiner Leistung wird schon am 25. Juni 1920 von der Universität Jena der Antrag auf Ernennung zum a.o. Professor ohne Lehrstelle eingebracht. Ende September 1920 zeigt der unbesoldete a.o. Professor an, daß er zum Ersten des kommenden Monats "einen Ruf als besoldeter a.o. Professor der theoretischen Physik an die Technische Hochschule in Stuttgart erhalten und angenommen habe".
Es folgen weitere Berufungen nach Breslau (1921) und Zürich (1922). In Zürich vertrat er den Lehrstuhl für Theoretische Physik.
Die Entscheidung Erwin Schrödingers für Zürich erscheint nur zu verständlich. Die vom Krieg verschont gebliebene Schweiz bezahlt gute Gehälter und er kennt den Aufstieg jener beiden Männer, die diese Stelle vor ihm innehatten: Albert Einstein und Max von Laue. Nach anfänglichen gesundheitlichen Problemen nimmt der junge Wissenschaftler eine rege Publikationstätigkeit auf.

Im Laufe des Jahres 1926 gelingt es Erwin Schrödinger in einer konzentrierten Kraftanstrengung, inspiriert durch die Arbeiten von Louis de Broglie, eine neue Mechanik zu schaffen: Eine Mechanik, die auch die Bewegungsvorgänge innerhalb der Atome zu erklären vermag. Die Veröffentlichung erfolgt in vier aufeinanderfolgenden Mitteilungen in den Annalen der Physik unter dem Titel "Quantisierung als Eigenwertproblem".

{\mathrm  {i}}\hbar {\frac  {\partial }{\partial t}}|\,\psi (t)\rangle ={\hat  {H}}|\,\psi (t)\rangle .
Die Schrödingergleichung bildet das Fundament für fast alle praktischen Anwendungen der Quantenmechanik

1927 ging Schrödinger nach Berlin, wo er die Nachfolge von Max Planck an der Friedrich-Wilhelms-Universität antrat und ein wissenschaftliches Umfeld vorfand, das besser nicht sein konnte. Zahlreiche Physiker von Weltrang versammelten sich in jenen Jahren in Berlin. Dort arbeitete er u. a. mit Victor Weisskopf zusammen. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 entschloss sich Schrödinger, der schon zuvor in bemerkenswerter Deutlichkeit seine Ablehnung des Nationalsozialismus zum Ausdruck gebracht hatte, Deutschland zu verlassen und eine Stelle am Magdalen College in Oxford anzunehmen.
Am 10. Dezember 1933, dem Todestag Alfred Nobels, wird in Stockholm der Nobelpreis für Physik des Jahres 1933 an Erwin Schrödinger und an Paul Adrien Maurice Dirac verliehen.
Sein wohl bekanntestes Gedankenexperiment ist Schrödingers Katze, womit er die kontraintuitiven Auswirkungen der Quantenmechanik auf Gegenstände des täglichen Lebens übertrug und so seine Ablehnung der üblichen statistischen Interpretation der Quantenmechanik zum Ausdruck bringen wollte.

1936 kehrte er nach Österreich zurück, um in Graz an der Karl-Franzens-Universität eine Berufung anzunehmen. 1938 musste er nach dem Anschluss Österreichs, der bei ihm als bekanntem Gegner der Nationalsozialisten zu Hausdurchsuchungen und Verhören führte[4], das Land verlassen und ging nach Dublin, wo er ab 1940 wirkte und Direktor der Schule für Theoretische Physik des Dublin Institute for Advanced Studies war. 1943 gab er am dortigen Trinity College seine berühmten „Schrödinger lectures“. 1949 wurde er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

1956 kehrte er nach Wien zurück. Hier lehrte er bis zu seinem Tod am Institut für Theoretische Physik der Universität Wien. Schrödinger hat auch an den Hochschultagen in Alpbach teilgenommen. Da es ihm im Ort gefiel, verbrachte er hier seine letzten Jahre. Seine Tochter Ruth Braunizer lebt heute noch in dem Tiroler Dorf. Erwin Schrödinger starb am 4. Januar 1961 in Wien an Tuberkulose. Er wurde seinem Wunsch entsprechend in Alpbach in Tirol beerdigt. Als Inschrift trägt das Grabkreuz die Gleichung, die seinen Namen trägt.

13092 Schrodinger (1992 SS16)
Discovered 1992 Sept. 24 by F. Borngen and L. D. Schmadel at Tautenburg.
The Austrian physicist Erwin Schrödinger (1887-1961), born in Vienna, founded wave mechanics in 1926. Later he worked in relativistic quantum mechanics, the theory of gravity and unified field theory. Together with Dirac, he received the 1933 Nobel prize in physics.
externer Link Jet Propulsion Laboratory

In Jena-Winzerla ist eine Straße nach Schrödinger benannt.



 
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Quellen:
Wikipedia.de
Österreichischen Zentralbibliothek für Physik
Jet Propulsion Laboratory

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 02.09. 2018