Rudolf Christoph Eucken

Philosoph

geboren: 15.01.1846 in Aurich/Ostfriesland
gestorben: 15.09.1926 in Jena

1874 Prof. für Philosophie
1908 Nobelpreis für Literatur

Nach dem Besuch des Gymnasiums Ulricianum in Aurich studierte er ab 1863 Philosophie, klassische Philologie und alte Geschichte bei Gustav Teichmüller und Rudolf Hermann Lotze an der Universität Göttingen, wo er sich einer nicht farbentragenden Verbindung anschloss, dem späteren Corps Frisia.
Nach seiner Promotion 1866 über das Thema De Aristotelis dicendi ratione ("Aristoteles' Bemerkungen zur Vernunft") arbeitete er ab 1867 als Gymnasiallehrer in Husum und Berlin. 1869 bis 1871 unterrichtete er Alte Sprachen und evangelische Religion am Städtischen Gymnasium Frankfurt am Main. Gleichzeitig beschäftigte sich Eucken auch weiterhin mit philosophiegeschichtlichen Fragen insbesondere um Aristoteles und Thomas von Aquin.
1871 wurde er als Ordinarius der Philosophie und Pädagogik an die Universität Basel berufen; 1874 folgte eine Professur für Philosophie an der Universität in Jena. Dieses Amt behielt er bis 1920; einige Rufe von anderen Universitäten lehnte er ab.
1908 erhielt Eucken "auf Grund des ernsten Suchens nach Wahrheit,der durchdringenden Gedankenkraft und des Weitblicks, der Wärme und Kraft der Darstellung, womit er in zahlreichen Arbeiten eine ideale Weltanschauung vertreten und entwickelt hat" den Nobelpreis für Literatur. Es folgten Austauschprofessuren in England (1911), den USA (1913 bis 1914) und Holland (1914). Während des Ersten Weltkrieges unterstützte er die nationale Idee.

Am 5. Januar 1916 - Euckens siebzigstem Geburtstag - wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Jena ernannt. Als Begründung wurde genannt, dass er als Professor der Universität Jena 41 Jahre lang "als Zierde der Hochschule zum Ruhme der Stadt" beigetragen habe. In seinen Büchern "Der Sinn und Wert des Lebens" und "Geistige Strömungen der Gegenwart" setzte Eucken sich kritisch mit dem Monismus seines Jenaer Kollegen Ernst Haeckel auseinander, mit dem er persönlich aber befreundet war.

Auf Euckens Anregung hin wurde am 26. September 1918 in Wittenberg die Luther-Gesellschaft gegründet.


Nach Ihm wurde in Jena eine Straße benannt



 
Seitenende
Übersicht
Seite zurück
©  biancahoegel.de; 
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 29.06.2014