Galenos von Pergamon
Κλαύδιος Γαληνόςauch: Aelius Galenus; Claudius Galenus; Galen; Galen von Pergamonrömischer und griechischer Arzt, Chirurg und Philosophgeboren: 129 n. Chr. in Pergamon/Kleinasien heute Bergamagestorben: ca. 216 n. Chr. in Rom |
![]() Ein Kupferstich aus dem 17. Jahrhundert von Georg P. Busch |
An Galens Geburtsort Pergamon befand sich das um die Mitte des 2. Jahrhunderts bekannteste Heiligtum des Asklepios. Sein Vater, ein Architekt und Mathematiker namens Nikon, unterrichtete Galen in aristotelischer Philosophie, Mathematik und Naturlehre.
Häufig wird davon ausgegangen, dass er über das Bürgerrecht verfügte, womit er notwendigerweise nach dem römischen Namensrecht einen dreiteiligen Namen (die tria nomina) getragen hätte. Neben dem Namen Claudius (der nicht antik bezeugt ist) werden
vor allem die Namen Aelius und Iulius als Gentilnamen Galens in Betracht gezogen. Dies hängt damit zusammen, dass durch Inschriften aus Pergamon zwei Männer namens Aelius Nicon und Iulius Nicodemus bekannt sind, von denen einer möglicherweise
mit Galens Vater „Nikon“ identisch sein könnte.[8] Letztlich lässt sich die Vaterschaft aber für beide nicht nachweisen, und es ist nicht feststellbar, ob Galenos das römische Bürgerrecht besaß oder ob er als Peregrinus wirkte.
Als Sohn eines wohlhabenden griechischen Architekten mit wissenschaftlichen Interessen erhielt Galen eine umfassende Ausbildung, die ihn auf eine erfolgreiche Karriere als Arzt und Philosoph vorbereitete. Geboren in der antiken Stadt Pergamon (dem heutigen Bergama in der Türkei), unternahm Galen ausgedehnte Reisen und setzte sich mit einer Vielzahl medizinischer Theorien und Entdeckungen auseinander, bevor er sich in Rom niederließ . Dort diente er prominenten Mitgliedern der römischen Gesellschaft und wurde schließlich zum Leibarzt mehrerer Kaiser ernannt .
Galens Vater starb 148, wodurch Galen mit 19 Jahren zu einem wohlhabenden Mann wurde. Er folgte daraufhin den Lehren des Hippokrates und unternahm ausgedehnte Reisen und Studien, unter anderem nach Smyrna (dem heutigen İzmir), Korinth, Kreta, Kilikien (dem heutigen Çukurova), Zypern und schließlich zur bedeutenden medizinischen Hochschule von Alexandria, wo er sich mit den verschiedenen medizinischen Schulen auseinandersetzte. Im Alter von 28 Jahren, kehrte er als Leibarzt der Gladiatoren des Hohepriesters von Asien nach Pergamon zurück.
Galen starb in Rom, der genaue Zeitpunkt ist unbekannt. Teile der Forschung gehen vom Sterbejahr 199 oder 200 aus, doch wird mittlerweile sein Tod meist um das Jahr 216, oftmals zumindest nach 204 datiert.
Werk
Galen ging 162 nach Rom und machte sich dort als praktizierender Arzt einen Namen.
Galens medizinisches Hauptwerk ist der ab etwa 175 entstandene Methodus medendi („Die therapeutische Methode“), es besteht aus 14 Büchern. Der Leitgedanke darin ist, dass alle Erscheinungen in der Natur und beim Menschen einen bestimmten Zweck erfüllen. Galen begriff den Menschen als eine Leib-Seele-Einheit, die von zwei Seiten beeinflusst wird, vom Spirituellen und von der Materie. Galen leistete einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der Pathologie. Nach der hippokratischen Körpersäftelehre beruhen Stimmungsschwankungen auf einem Ungleichgewicht einer der vier Körpersäfte : Blut, gelbe Galle, schwarze Galle und Schleim. Galen förderte diese Theorie und die Typologie der menschlichen Temperamente
Literatur
- Robert J. Hankinson (Hrsg.): The Cambridge Companion to Galen. Cambridge University Press, Cambridge 2008, ISBN 978-0-521-52558-9
(
Rezension).

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 19.12. 2025
