Epilationsmethoden

Epilation ist die dauerhafte Entfernung von unerwünschten Haaren. Die meisten Methoden zur Haarentfernung sind nicht dauerhaft, auch wenn die Werbung und dies suggerieren will (Epilady, silk épil, Wachs, Cremes usw.). Eine Existenzgründung mit einem Studio zur Haarentfernung wäre dann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Perspektive.Zur Zeit konkurrieren in Deutschland fünf verschiedene Epilationsmethoden.

NADELEPILATION

Die Nadel-Elektroepilation war lange Zeit die einzige Methode, um Haare dauerhaft zu entfernen. Bei dieser Methode wird in jeden zu behandelnden Haarfollikel eine nadelförmige Sonde eingebracht, und bis zur Wurzel vorgeschoben. Das Follikel wird dann mit einem Stromimpuls zerstört, welcher die Haarwurzel verätzt (Elektrolyse) bzw. verbrennt (Thermolyse). Anschließend werden die Haare mit einer Pinzette entfernt.

Bei der Nadelepilation wird Haar für Haar einzeln behandelt. Dies ist zum einem sehr mühsam, zum anderen auch schmerzhaft. Viele Patienten versuchen daher, die betroffenen Stellen vorher mit schmerzlindernden Salben zu betäuben.

Diese Methode der Haarentfernung belastet die Haut sehr, da dem Unterhautgewebe viele kleine Wunden und Verbrennungen zugefügt werden. Es dauert ein Jahr oder länger, bis sich die Haut regeneriert hat. Manche Ärzte sind der Meinung, dass es unter Umständen zu Schädigungen der Lymphgefäße und Nervenzellen in der Gesichtshaut kommen kann.

Da über 300 Behandlungsstunden bei einer durchschnittlichen Gesichtsbehaarung nichts Ungewöhnliches sind, kann es Jahre der Behandlung benötigen, um ein befriedigendes Ergebnis zu erhalten. Die Preise für die Nadelepilation betragen ab € 20 pro Stunde.

RUBINLASER

Ursprünglich wurde der Rubin-Laser zur Entfernung von Pigmentstörungen, Tatoos oder Permanent-Make-up eingesetzt, wo er auch zu guten Behandlungsergebnissen führt. Durch die Lasereinwirkung löst sich das Haar sofort auf und ist damit oberflächlich nicht mehr sichtbar. Da die zu zerstörenden Follikel sehr tief im Unterhautgewebe sitzen, scheint eine direkte Schädigung der Follikel unwahrscheinlich.

Für die Behandlung des Gesichts werden pro Sitzung bis zu € 300 verlangt. Dies ist nicht nur abhängig wer und wo die Behandlung durchgeführt wird.

PHOTODERM

Das PhotoDerm-Gerät wurde ursprünglich für die Behandlung von kleinen dunklen Adergeflechten, sogenannten Besenreißern entwickelt. Das Gerät entsendet einen starken Lichtblitz, welcher weitgehend wirkungslos die Haut durchdringt, aber von den Haarfollikeln absorbiert wird. Durch die gezielte Absorption des Laserlichts werden die Blutgefäße die das Follikel versorgen verödet. Das Follikel wird geschädigt, und verliert die Fähigkeit Haare zu produzieren. Das umgebende Gewebe bleibt geschont. PhotoDerm wirkt bei dunklem Haar und heller Haut am besten. Dauerhafte Irritationen der Haut sollten nicht auftreten.

Die Behandlung besteht aus einer Reihe von Impulsen, welche in den ersten Sitzungen als sehr schmerzhaft empfunden werden. Die Mehrzahl der Patienten toleriert diese Behandlung jedoch angeblich ohne Schmerzmittel. Im Anschluss an die Behandlung kann sich eine leichte Rötung einstellen, die wie ein Sonnenbrand empfunden wird, und nach einigen Tagen abklingt.Vielfach wird daher nach der Behandlung ein kühlendes Gel aufgetragen, das die Nebenwirkungen lindert.

Die vom Hersteller angegebenen 10 bis 15 erforderlichen Behandlungen, um eine dauerhafte Entfernung der Haare zu erreichen, konnten bisher nicht bestätigt werden, da noch kein hundertprozentiger Behandlungserfolg bekannt wurde. Da dieses Verfahren - wie auch alle anderen Licht-Epilationsmethoden - noch sehr neu ist, sind eventuelle Spätfolgen nicht auszuschließen.

Die Kosten für eine einmalige Behandlung des kompletten Gesichtes belaufen ab € 500.

EPILIGHT

Das EpiLight-Gerät ist ein weiterentwickeltes PhotoDerm, welches speziell für die Haarentfernung optimiert wurde. Das Spektrum des ausgesandten Lichtes ist besser auf die Entfernung von Haaren abgestimmt. Außerdem ist das Prisma, welches auf der Haut anfliegt, etwas größer, wodurch die Behandlung schneller vonstatten geht.

Die Kosten für eine Behandlung sind vergleichbar mit PhotoDerm.

LPIR

Der Photogenica LPIR Laser (Long Pulse Infra Red Laser) oder Alexandritlaser ist ein Gerät der neuesten Generation. Es ist erst seit September 1997 auf dem Markt, wurde aber zuvor schon einige Zeit in Kliniken erprobt. Das Wirkungsprinzip basiert auf der sogenannten thermokinetischen Selektivität :

ANDERE METHODEN

Die Ultraschallmethode versetzt das Haar in Schwingungen. Es fällt dann durch die mechanische Belastung aus. Da die Haare normalerweise nur abbrechen, bleibt das Restfollikel im Haarkanal und wächst normal weiter.

Hormoncremes hemmen die Rezeptoren für Testosteron an den Haarwurzeln, das Haar wächst langsamer, aber fällt nicht aus. Wenn diese Cremes einen Erfolg haben sollen, müssen sie über viele Jahre angewendet werden, und das bei Preisen von über 150 Mark pro Tiegel.

ZUSAMMENFASSUNG

Ob durch die Behandlung mit dem Rubinlaser, PhotoDerm, Epilight und LPIR wirklich eine permanente Wirkung erziehlt werden kann, müssen noch ausstehende klinische Studien, bzw. ausreichend lange Nachbeobachtungsphasen erst noch klären. Daher sollte ein sich einstellender Soforteffekt nicht die Sicht auf die Langzeitwirkungen verstellen. Wenn, wie z.B. bei PhotoDerm, nach drei Monaten wieder eine 80prozentige Behaarung vorhanden ist, kann man wohl kaum von einer permanenten Epilation sprechen.

Wenn die Haare wieder nachwachsen, die Therapie sich also als unwirksam herausstellt, wird der Follikel von Behandlern oft als "doppelt besetzt" bezeichnet, und einem zu einer weiteren Behandlung geraten. Das ist keine wissenschaftliche Erklärung, sondern einfach nur Blödsinn.

Prinzipiell können bei allen genannten Epilationsmethoden nur die Haarfollikel zerstört werden, die sich im Zustand der Haarproduktion befinden. Daher bedarf es weiterer Behandlungen, um die dann produktiven Haarfollikel gleichfalls zerstören zu können.

Bei allen Epilationsmethoden können bei einer falscher Handhabung dauerhafte Schädigungen der Haut auftreten. Deshalb sollte man von Zeit zu Zeit als vorbeugende Maßnahme einen Hautarzt aufsuchen.

Die Krankenkassen tun sich mit der Anerkennung von RubiLaser, PhotoDerrn, EpiLight und LPIR noch schwer, da der genaue Wirkungsmechanismus und die Erfolgsaussichten noch unklar sind.

Die einzige Methode mit hohen Erfolgsaussicht ist derzeit immer noch die Nadelepilation, da nur hier entsprechende Langzeiterfahrungen vorhanden sind.


 
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 15.05. 2016