Estrifam® 1 mg
Zusätzliche Informationen
Zulassung: | Deutschland |
Hersteller: | Novo Nordisk Pharma GmbH |
Wirkstoff: | Estradiol-Hemihydrat, Lactose-Monohydrat, Estradiol |
ATC-Code: | G03CA03 |
GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER
Estrifam® 1 mg
Filmtabletten
Estradiol-Hemihydrat
Lesen Sie die gesamte
Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht
möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben,
wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
- Dieses Arzneimittel wurde
Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann
anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Beschwerden haben wie
Sie.
- Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich
beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser
Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder
Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
- Was ist es und wofür wird es verwendet?
- Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?
- Wie wird es angewendet?
- Was sind mögliche Nebenwirkungen?
- Wie soll es aufbewahrt werden?
- Zusätzliche Informationen
Was ist es und wofür wird es verwendet?
Estrifam® enthält das weibliche Geschlechtshormon Estradiol. Dies ist mit dem
in den Eierstöcken der Frau gebildeten Estradiol identisch und wird als
natürliches Estrogen klassifiziert.
Estrifam® wird zur Hormonersatztherapie
(HRT) eingesetzt:
- Zur Linderung unangenehmer Beschwerden wie
Hitzewallungen, nächtliches Schwitzen, vaginale Trockenheit, die auftreten
können, wenn die Estrogenspiegel sinken und die Periode aufhört (Menopause).
Estrifam® eignet sich insbesondere für Frauen, deren Gebärmutter entfernt wurde
(die eine Hysterektomie hatten) und daher keine kombinierte
Estrogen/Gestagen-Therapie benötigen.
Erfahrungen in der Behandlung von
Frauen, die älter als 65 Jahre sind, liegen nur begrenzt vor.
Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?
WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON ESTRIFAM BEACHTEN?
Sicherheit
der HRT
Eine HRT hat sowohl Nutzen als auch einige Risiken, welche Sie
berücksichtigen sollten, um zu entscheiden, ob Sie eine HRT anwenden oder damit
fortfahren.
Medizinische Untersuchungen
Vor Beginn einer HRT sollte
Ihr Arzt eine vollständige Erfassung aller Krankheiten in Ihrer Vorgeschichte
sowie bei nahen Verwandten vornehmen.
Ihr Arzt kann es für angebracht halten,
Ihre Brust und/oder Ihren Unterleib zu untersuchen und eine inner Untersuchung
durchzuführen – aber nur, wenn diese Untersuchungen bei Ihnen notwendig sind
oder wenn Sie besondere Bedenken haben.
Während der Behandlung sollten
regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden (mindestens 1x jährlich).
Bei diesen Kontrolluntersuchungen wird Ihr Arzt den Nutzen und das Risiko einer
Fortführung der HRT mit Ihnen besprechen.
Denken Sie bitte an Folgendes:
•
Gehen Sie zu regelmäßigen Brustuntersuchungen und lassen Sie regelmäßig
Abstriche aus dem Gebärmutterhalskanal durchführen.
• Untersuchen Sie
regelmäßig Ihre Brust auf jegliche Veränderungen, wie z. B. Vertiefungen in der
Haut, Veränderungen der Brustwarzen sowie Knoten, die Sie sehen oder ertasten
können.
Auswirkungen auf Herz oder
Kreislauf
Herzerkrankung
Eine HRT wird bei Frauen, die
herzkrank sind oder kürzlich eine Herzerkrankung hatten, nicht empfohlen. Wenn
Sie jemals eine Herzerkrankung hatten, besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie
eine HRT anwenden dürfen.
Eine HRT hilft nicht einer Herzerkrankung
vorzubeugen.
Studien mit einem HRT-Typ (Kombination aus konjugiertem Estrogen
mit dem Gestagen MPA) haben gezeigt, dass für Frauen möglicherweise eine etwas
erhöhte Wahrscheinlichkeit besteht, im ersten Jahr der Einnahme des
Arzneimittels eine Herzkrankheit zu bekommen. Für andere HRT-Typen ist das
Risiko wahrscheinlich ähnlich, dies ist jedoch noch ungewiss.
Wenn bei Ihnen
Folgendes auftritt:
- Schmerzen im Brustkorb, die in den Arm oder Nacken ausstrahlen
Wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt und unterbrechen Sie die HRT so lange,
bis Ihnen Ihr Arzt sagt, dass Sie diese fortsetzen dürfen. Diese Schmerzen
können ein Hinweis auf eine Herzerkrankung sein.
Schlaganfall
Jüngste Erkenntnisse lassen vermuten, dass eine Hormonersatztherapie das
Schlaganfallrisiko leicht erhöht. Weitere Faktoren, die das Risiko eines
Schlaganfalls erhöhen können:
• fortgeschrittenes Alter
•
Bluthochdruck
• Rauchen
• Konsum von zu viel Alkohol
• ein
unregelmäßiger Herzschlag
Wenn Sie diesbezüglich beunruhigt sind oder wenn
Sie in der Vergangenheit einen Schlaganfall hatten, besprechen Sie mit Ihrem
Arzt, ob Sie eine HRT anwenden sollten.
Vergleich
Bei Frauen
zwischen 50 und 59, die keine HRT anwenden, würde man in einem 5-Jahreszeitraum
bei durchschnittlich 3 von 1.000 einen Schlaganfall erwarten.
Bei Frauen
zwischen 50 und 59, die eine HRT anwenden, wären es 4 von 1.000.
Bei Frauen
zwischen 60 und 69, die keine HRT anwenden, würde man in einem 5-Jahreszeitraum
bei durchschnittlich 11 von 1.000 einen Schlaganfall erwarten.
Bei Frauen
zwischen 60 und 69, die eine HRT anwenden, wären es 15 von 1.000.
Wenn bei
Ihnen Folgendes auftritt:
- unerklärliche migräneartige Kopfschmerzen, mit oder ohne Sehstörungen.
Wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt und unterbrechen Sie die HRT so lange,
bis Ihnen Ihr Arzt sagt, dass Sie diese fortsetzen dürfen. Diese Kopfschmerzen
können ein frühes Warnsignal für einen Schlaganfall
sein.
Blutgerinnsel
Eine HRT kann das Risiko der Bildung von
Blutgerinnseln in den Venen (auch tiefe Venenthrombose genannt) erhöhen,
besonders im ersten Behandlungsjahr.
Diese Blutgerinnsel sind nicht immer
schwerwiegender Natur, aber wenn eines in die Lunge wandert, kann es zu
Schmerzen in der Brust, Atemnot, Kollaps oder sogar zum Tode führen. Diese
Erkrankung wird auch Lungenembolie genannt. Tiefe Venenthrombose und
Lungenembolie sind Beispiele für venöse Thromboembolien.
Außerdem ist in
folgenden Fällen eine Blutgerinnselbildung wahrscheinlicher:
wenn Sie stark
übergewichtig sind
wenn Sie früher bereits ein Blutgerinnsel hatten
wenn
bei einem Ihrer nahen Verwandten Blutgerinnsel aufgetreten sind
wenn Sie eine
oder mehrere Fehlgeburten hatten
wenn Sie ein Blutgerinnungsproblem haben,
das eine Behandlung mit einem Arzneimittel wie z. B. Marcumar® erforderlich
macht
bei längerer Bettlägerigkeit aufgrund einer Operation, Verletzung oder
Krankheit
wenn Sie an der seltenen Krankheit systemischer Lupus
erythematodes (SLE) leiden
Wenn einer dieser Fälle auf Sie zutrifft,
besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie eine HRT anwenden
sollten.
Vergleich
Bei Frauen zwischen 50 und 59, die keine HRT
anwenden, würde man in einem 5-Jahreszeitraum bei durchschnittlich 3 von 1.000
ein Blutgerinnsel erwarten.
Bei Frauen zwischen 50 und 59, die eine HRT
anwenden, wären es 7 von 1.000.
Bei Frauen zwischen 60 und 69, die keine HRT
anwenden, würde man in einem 5-Jahreszeitraum bei durchschnittlich 8 von 1.000
ein Blutgerinnsel erwarten.
Bei Frauen zwischen 60 und 69, die eine HRT
anwenden, wären es 17 von 1.000.
Wenn bei Ihnen Folgendes auftritt:
- schmerzhafte Schwellung im Bein
- plötzliche Schmerzen im Brustkorb
- Atembeschwerden
Wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt und unterbrechen Sie die HRT so lange,
bis Ihnen Ihr Arzt sagt, dass Sie diese fortsetzen dürfen. Diese Beschwerden
können Anzeichen für ein Blutgerinnsel sein.
Wenn bei Ihnen eine Operation
geplant ist, informieren Sie Ihren Arzt. Es kann erforderlich sein, dass Sie die
Einnahme dieser Tabletten 4 bis 6 Wochen vor der Operation einstellen müssen, um
das Risiko eines Blutgerinnsels zu reduzieren. Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen,
wann Sie die HRT wieder fortsetzen können.
Auswirkungen auf Ihr Risiko,
Krebs zu bekommen
Brustkrebs
Frauen, die Brustkrebs haben,
oder Brustkrebs in der Vergangenheit hatten, dürfen keine HRT anwenden.
Die Anwendung einer HRT führt zu einer leichten Erhöhung des Brustkrebsrisikos;
dies gilt ebenso für eine späte Menopause. Das Risiko bei postmenopausalen
Frauen, die 5 Jahre lang eine reine Estrogen-HRT anwenden, ist etwa gleich groß
wie bei Frauen gleichen Alters, die über diesen Zeitraum noch ihre Periode haben
und keine HRT anwenden. Das Risiko bei Frauen, die Estrogen in Kombination mit
Gestagen anwenden, ist höher als bei einer reinen Estrogenbehandlung (aber eine
Estrogen plus Gestagen HRT ist von Vorteil für das Endometrium, siehe
„Endometriumkarzinom“ unten).
Für alle Arten der HRT nimmt das zusätzliche
Brustkrebsrisiko mit der Behandlungsdauer zu, kehrt jedoch innerhalb von etwa 5
Jahren nach Beendigung der HRT auf das Normalniveau zurück.
Ihr Risiko an
Brustkrebs zu erkranken ist ebenfalls höher:
- Wenn eine Ihrer nahen Verwandten (Mutter, Schwester oder Großmutter) Brustkrebs hatte
- Wenn Sie stark übergewichtig sind.
Vergleich
Bei Frauen, die im Alter von 50 bis 65 keine HRT
anwenden, wird bei 32 von 1.000 Brustkrebs diagnostiziert.
Bei Frauen, die
im Alter von 50 mit einer reinen Estrogen-HRT beginnen und 5 Jahre anwenden,
sind es zwischen 33 und 34 von 1.000 (d.h. 1-2 zusätzliche
Fälle).
Wenn diese Frauen eine reine Estrogen-HRT 10 Jahre anwenden,
sind es 37 von 1.000 (d.h. 5 zusätzliche Fälle).
Bei Frauen, die im
Alter von 50 mit einer Estrogen plus Gestagen-HRT beginnen und 5 Jahre anwenden,
sind es 38 von 1.000 (d.h. 6 zusätzliche Fälle).
Wenn diese Frauen
eine Estrogen plus Gestagen HRT 10 Jahre anwenden, sind es 51 von 1.000 (d.h. 19
zusätzliche Fälle).
Wenn Sie irgendwelche Veränderungen in Ihrer Brust
bemerken, wie:
- Vertiefungen in der Haut
- Veränderungen der Brustwarzen
- Knoten, die Sie sehen oder ertasten können
suchen Sie so bald wie möglich Ihren Arzt auf.
Endometriumkarzinom
(Krebs der Gebärmutterschleimhaut)
Die Einnahme von Estrogen allein über
einen längeren Zeitraum kann das Risiko von Krebs der Gebärmutterschleimhaut
(des Endometriums) erhöhen. Die Einnahme eines Gestagens und eines Estrogens
zugleich hilft dieses zusätzliche Risiko zu senken.
Wenn Sie Ihre Gebärmutter
noch haben, kann Ihnen Ihr Arzt ein Gestagen sowie ein Estrogen verschreiben.
Diese können separat oder als kombiniertes HRT-Präparat verschrieben werden.
Wenn bei Ihnen die Gebärmutter entfernt wurde (wenn Sie eine Hysterektomie
hatten), wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen, ob Sie ein Estrogen sicher ohne ein
Gestagen einnehmen können.
Wenn bei Ihnen die Gebärmutter aufgrund einer
Endometriose entfernt wurde, besteht ein Risiko für eventuell in Ihrem Körper
zurück gebliebene Gebärmutterschleimhaut. Daher kann Ihnen Ihr Arzt eine HRT
verschreiben, die ein Gestagen sowie ein Estrogen
enthält.
Vergleich
Bei Frauen im Alter zwischen 50 und 65, die noch
ihre Gebärmutter haben und keine HRT anwenden, wird bei 5 von 1.000 ein
Endometriumkarzinom diagnostiziert.
Bei Frauen, die eine reine Estrogen-HRT
anwenden, erhöht sich die Zahl um das 2 bis 12-fache. Dies hängt von der
Dosierung und der Behandlungsdauer ab.
Die zusätzliche Gabe eines Gestagens
zur reinen Estrogen-HRT reduziert das Risiko eines Endometriumkarzinom
deutlich.
Falls bei Ihnen Durchbruch- oder Schmierblutungen auftreten, ist
dies normalerweise kein Grund zur Besorgnis, besonders in den ersten paar
Monaten der HRT-Anwendung.
Aber falls die Durchbruch- oder
Schmierblutungen
• über die ersten Behandlungsmonate hinaus andauern
•
beginnen, nachdem Sie die HRT schon eine Weile angewendet haben
• nach
Beendigung der HRT andauern
suchen Sie Ihren Arzt auf. Dies können Hinweise
auf eine Verdickung der Gebärmutterschleimhaut
sein.
Ovarialkarzinom
Ein Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) tritt
sehr selten auf, ist aber eine ernste Erkrankung. Die Diagnose kann sich als
schwierig erweisen, da sehr oft keine klaren Anzeichen dieser Erkrankung
bestehen.
Es gibt Hinweise aus einigen Studien, dass die Einnahme reiner
Estrogen-Präparate über mehr als 5 Jahre das Risiko für ein Ovarialkarzinom
erhöht. Es ist noch nicht bekannt, ob andere Arten einer HRT das Risiko in
gleicher Weise erhöhen.
Estrifam® darf nicht eingenommen werden
Wenn
eine der folgenden Situationen auf Sie zutrifft, nehmen Sie Estrifam® nicht
ein:
- Wenn sie allergisch (überempfindlich) gegen Estradiol oder einen der
sonstigen Bestandteile von Estrifam® sind (Auflistung in Abschnitt 6 „Weitere
Informationen“).
- Wenn Sie Brustkrebs haben oder hatten oder einen
entsprechenden Verdacht haben (siehe Abschnitt 2 „Brustkrebs“)
- Wenn Sie
einen hormonabhängigen Tumor haben oder hatten oder bei entsprechendem Verdacht
(z. B. Krebs der Gebärmutterschleimhaut)
- Wenn Sie vaginale Blutungen haben,
deren Ursachen vom Arzt nicht geklärt sind
- Wenn Sie eine unbehandelte
Endometriumhyperplasie (übermäßiges Wachstum der Gebärmutterschleimhaut) haben
(siehe Abschnitt 2 „Endometriumkarzinom (Krebs der
Gebärmutterschleimhaut)“)
- Wenn Sie ein Blutgerinnsel (wie tiefe
Venenthrombose oder Lungenembolie) haben oder wenn Sie früher einmal ein
Blutgerinnsel ohne offensichtlichen Grund hatten, z. B. in Zusammenhang mit
einem chirurgischen Eingriff oder einer Schwangerschaft
(siehe Abschnitt 2
„Blutgerinnsel“)
- Wenn Sie kürzlich einen Herzinfarkt, Schlaganfall hatten
oder wenn Sie Angina pectoris haben
- Wenn Sie eine Lebererkrankung haben
oder hatten, und sich Ihre Leberwerte nicht normalisiert haben
- Wenn Sie
Porphyrie haben (eine Leberenzymerkrankung)
Besondere Vorsicht bei der
Einnahme von Estrifam® ist erforderlich
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn
eine der folgenden Situationen auf Sie zutrifft oder zutraf, da Ihr Arzt Sie
dann gegebenenfalls genauer überwachen möchte. In seltenen Fällen können diese
Erkrankungen während der Behandlung mit Estrifam® wieder auftreten oder sich
verschlechtern.
- Wenn Sie eine Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut haben,
wie z. B. ein Leiomyom (gutartiger Gewebetumor), Endometriose (Ansiedlung von
Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter) oder wenn Sie
Endometriumhyperplasie (übermäßiges Wachstum der Gebärmutterschleimhaut)
hatten
- Wenn bei Ihnen in der Vergangenheit Blutgerinnsel aufgetreten sind
(Thrombose) oder Sie Risikofaktoren hierfür haben (diese Risikofaktoren und
Symptome für ein Blutgerinnsel sind in Abschnitt 2 „Blutgerinnsel“
aufgelistet)
- Wenn eine Ihrer Blutsverwandten Brustkrebs oder andere
estrogenabhängige Krebserkrankungen (Endometriumkarzinom) hatte
- Wenn Sie
Bluthochdruck haben
- Wenn Sie eine Lebererkrankung wie z. B. ein Leberadenom
(ein gutartiger Tumor) haben
- Wenn Sie eine Nieren- oder Herzerkrankung
haben
- Wenn Sie Diabetes oder Gallensteine haben
- Wenn Sie Epilepsie
oder Asthma haben
- Wenn Sie Migräne oder schwere Kopfschmerzen haben
-
Wenn Sie systemischen Lupus erythematodes haben (SLE, eine das Kollagen
betreffende Autoimmunerkrankung, die sich auf viele Organsysteme auswirken
kann)
- Wenn Sie hohe Blutfettwerte haben (Hypertriglyceridämie)
- Wenn
Sie Otosklerose haben (Hörverlust, manchmal mit einer Schwangerschaft
verbunden)
Wenn bei Ihnen eine Blutuntersuchung durchgeführt werden soll,
sagen Sie Ihrem Arzt, dass Sie Estrifam® einnehmen, da Estrogen die Ergebnisse
bestimmter Laboruntersuchungen beeinträchtigen kann.
Wenn bei Ihnen eine
Operation geplant ist, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Es kann erforderlich sein,
dass Sie die Einnahme dieser Tabletten 4 bis 6 Wochen vor der Operation
einstellen müssen, um das Risiko der Bildung eines Blutgerinnsels zu reduzieren.
Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wann Sie die Behandlung wieder fortsetzen
können.
Beenden Sie die Einnahme von Estrifam®
Wenn eine der
folgenden Situationen bei Ihnen eintritt, beenden Sie die Einnahme von Estrifam®
und kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt:
- Wenn Sie zum ersten Mal
migräneartige Kopfschmerzen bekommen
- Wenn sich Ihre Haut oder Ihre Augen
gelblich verfärben (Gelbsucht) oder wenn andere Leberprobleme auftreten
-
Wenn Sie Symptome einer deutlichen Erhöhung des Blutdrucks (z. B. Kopfschmerzen)
haben
- Wenn Sie schwanger werden
- Wenn eine der in Abschnitt 2 „Estrifam®
darf nicht eingenommen werden aufgeführten Situationen
eintritt
Schwangerschaft und Stillzeit
Sie dürfen Estrifam® nicht
einnehmen, wenn Sie eine Schwangerschaft vermuten, schwanger sind oder
stillen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Von Estrifam®
sind keine Auswirkungen auf die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen und die
Verkehrstüchtigkeit bekannt.
Wichtige Informationen über bestimmte
sonstige Bestandteile von Estrifam®
Estrifam® enthält
Lactose-Monohydrat.
Wenn Sie eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern haben, wenden Sie
sich an Ihren Arzt, bevor Sie Estrifam® nehmen.
Wie wird es angewendet?
WIE IST ESTRIFAM EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Estrifam® immer genau nach
Anweisung Ihres Arztes ein. Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker, wenn
Sie sich nicht ganz sicher sind.
Wenn Ihre Gebärmutter entfernt wurde oder
wenn Sie keine vaginalen Blutungen haben und Sie bisher keine anderen
Hormonersatztherapiepräparate eingenommen haben, können Sie die Behandlung an
jedem beliebigen Tag beginnen.
Nehmen Sie einmal täglich eine Tablette
ein, jeweils etwa zur gleichen Tageszeit.
Nehmen Sie die Tablette mit
einem Glas Wasser ein.
Nehmen Sie ohne Unterbrechung jeden Tag eine Tablette
ein. Nachdem Sie alle 28 Tabletten einer Kalenderpackung eingenommen haben,
gehen Sie direkt zur nächsten Packung über.
Für Hinweise zum Gebrauch der
Kalenderpackung siehe „Anweisungen für die Handhabung“ am Ende der
Packungsbeilage.
Zur Linderung Ihrer Beschwerden wird Ihnen Ihr Arzt die
niedrigste wirksame Dosis verordnen und die Behandlung so kurz wie möglich
halten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn sich Ihre Symptome nach dreimonatiger
Behandlung nicht gebessert haben.
Wenn Ihre Gebärmutter entfernt wurde, wird
Ihnen Ihr Arzt kein Gestagen (ein anderes weibliches Hormon) zusätzlich
verschreiben, es sei denn, Sie hatten eine sogenannte Endometriose (Ansiedlung
von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter).
Falls Sie bisher
andere HRT-Präparate eingenommen haben, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder
Apotheker, wann Sie mit der Einnahme von Estrifam® beginnen sollen.
Wenn
Sie eine größere Menge von Estrifam® eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie mehr Estrifam® eingenommen haben als Sie sollten, sprechen Sie mit Ihrem
Arzt oder Apotheker. Eine Überdosis Estrifam® kann zu Übelkeit oder Erbrechen
führen.
Wenn Sie die Einnahme von Estrifam® vergessen haben
Wenn Sie
vergessen haben, Ihre Tablette zu der gewohnten Zeit einzunehmen, nehmen Sie sie
innerhalb der nächsten 12 Stunden ein. Wenn mehr als 12 Stunden vergangen sind,
entsorgen Sie die vergessene Dosis und nehmen Sie die nächste Tablette am
nächsten Tag zur gewohnten Zeit ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, um
eine vergessene Filmtablette auszugleichen.
Wenn Sie die Einnahme von
Estrifam® abbrechen
Wenn Sie die Behandlung mit Estrifam® beenden möchten,
sprechen Sie zuerst mit Ihrem Arzt. Ihr Arzt wird Ihnen die Auswirkungen eines
Absetzens der Behandlung erklären und andere Behandlungsmöglichkeiten mit Ihnen
besprechen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben,
fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Anweisungen für die Handhabung der
Kalenderpackung
Einstellen des Kalendariums
Drehen Sie die innere
Scheibe, um den Wochentag gegenüber der Plastikversiegelung einzustellen.
Wie
die erste Filmtablette entnommen werden sollte:
Brechen Sie die
Plastikversiegelung ab und entnehmen Sie die erste Filmtablette.
An den
weiteren Tagen
Drehen Sie am nächsten Tag einfach die durchsichtige Scheibe
im Uhrzeigersinn um eine Einheit weiter, wie dies durch den Pfeil angezeigt
wird. Entnehmen Sie die nächste Filmtablette. Denken Sie daran, jeden Tag nur
eine Tablette einzunehmen.
Die durchsichtige Scheibe kann nur gedreht
werden, nachdem die Filmtablette aus der Öffnung entfernt worden ist.
Was sind mögliche Nebenwirkungen?
Bei Einnahme von Estrifam® mit anderen Arzneimitteln
Einige
Arzneimittel können die Wirkung von Estrifam® herabsetzen:
- Arzneimittel zur
Behandlung von Epilepsie (z. B. Phenobarbital, Phenytoin und Carbamazepin)
-
Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose (z. B. Rifampicin und Rifabutin)
- Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen (z. B. Nevirapin, Efavirenz,
Ritonavir und Nelfinavir)
- Pflanzliche Zubereitungen mit Johanniskraut
(Hypericum perforatum)
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn
Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen /
angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige
Arzneimittel, pflanzliche Arzneimittel oder sonstige Naturprodukte
handelt.
Bei Einnahme von Estrifam® zusammen mit Nahrungsmitteln und
Getränken
Die Tabletten können mit oder ohne Nahrungsmittel und Getränke
eingenommen werden.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle
Arzneimittel kann das in Estrifam® enthaltene Estradiol Nebenwirkungen haben, die
aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Häufige
Nebenwirkungen:
Mögliches Auftreten bei mehr als 1 von 100
Frauen
- Depression
- Kopfschmerz
- Bauchschmerzen (Magen)
-
Übelkeit (Brechreiz)
- Krämpfe in den Beinen
- Schmerzen in der Brust,
Empfindlichkeit der Brust oder Brustvergrößerung
- Ödeme
(Flüssigkeitsansammlungen)
- Gewichtszunahme
Gelegentliche
Nebenwirkungen:
Mögliches Auftreten bei weniger als 1 von 100
Frauen
- Sehstörungen
- Blutgerinnsel in den Venen (venöse
Embolien)
- Sodbrennen (Dyspepsie)
- Erbrechen
- Blähungen oder
Völlegefühl
- Gallensteine
- Juckreiz oder Nesselsucht
(Urtikaria)
Nebenwirkungen mit nicht bekannter
Häufigkeitsrate
Mögliches Auftreten bei weniger als 1 von 10.000
Frauen
- Unregelmäßige Vaginalblutungen*
- Verschlechterung von
Migräne
- Schlaganfall
- Schlaflosigkeit
- Epilepsie
-
Libidoveränderungen
- Infektion der Scheide, verursacht durch einen Pilz
-
Verschlimmerung von Asthma
- Schwindel
- Durchfall
- Haarausfall
(Alopezie)
- Erhöhter Blutdruck
*Bei Verschreibung an Frauen mit
Gebärmutter
Weitere Nebenwirkungen der HRT
Nach Einnahme von
estrogenhaltigen und estrogen- / gestagenhaltigen Präparaten wurde über folgende
Nebenwirkungen berichtet. Für weitere Informationen siehe Abschnitt 2 „Was
müssen Sie vor der Einnahme von Estrifam® beachten“
- Herzerkrankung
- Schlaganfall
- Blutgerinnsel
- Brustkrebs
- Krebs der Gebärmutterschleimhaut
- Eierstockkrebs
Demenz
Demenz: Eine HRT wird Gedächtnisverlust nicht verhindern. In
einer Studie mit Frauen, die im Alter von über 65 Jahren mit einer kombinierten
HRT begannen, wurde eine geringe Zunahme des Risikos für Demenz beobachtet. Es
ist nicht bekannt, ob diese Ergebnisse auch auf Frauen, die vor ihrem 65.
Lebensjahr mit einer HRT begonnen haben zutreffen, oder auf Frauen, die andere
HRT-Präparate verwenden.
Gallenblasenerkrankungen
Nach Behandlung mit
Estrogen / Gestagen wurde über Gallenblasenerkrankungen berichtet.
Auswirkungen auf die Haut
Braune Pigmentflecken im Gesicht (Chloasma),
Hautausschläge einschließlich rote Entzündungen an den Händen oder Beinen
(Erythema multiforme), Bildung weicher, roter Knötchen an der Vorderseite der
Beine / Knie (Erythema nodosum) oder Einblutungen in die Haut (Vascular purpura)
und Juckreiz (Pruritus).
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker,
wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation
angegeben sind oder wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich
beeinträchtigt.
Wie soll es aufbewahrt werden?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das
Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und dem Umkarton angegebenen Verfalldatum
nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des
Monats.
Nicht über 25°C lagern.
Nicht im Kühlschrank lagern.
Den
Dispenser im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Das
Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen
Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht
mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 09.02. 2018