Indium(III)-oxid

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol
Gefahr
H- und P-Sätze H:
  • Schädigt die Organe (alle betroffenen Organe nennen) bei längerer oder wiederholter Exposition (Expositionsweg angeben, wenn schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).
  • Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.
P:
  • Staub / Rauch / Gas / Nebel / Dampf / Aerosol nicht einatmen.
  • Nach Gebrauch … gründlich waschen. (Die vom Gesetzgeber offen gelassene Einfügung ist vom Inverkehrbringer zu ergänzen)
  • Bei Gebrauch nicht essen, trinken oder rauchen.
  • Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
  • ​Bei Unwohlsein ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
  • Inhalt / Behälter … zuführen. (Die vom Gesetzgeber offen gelassene Einfügung ist vom Inverkehrbringer zu ergänzen)
[1]

Indium(III)-oxid ist eine chemische Verbindung von Indium und Sauerstoff. Das luftstabile, hellgelbe Oxid ist ein Halbleiter.

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Indium(III)-oxid
_ In3+ 0 _ O2−
Allgemeines
Name Indium(III)-oxid
Andere Namen Diindiumtrioxid
Verhältnisformel In2O3
Kurzbeschreibung hellgelbes Pulver[1]
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer Extern 1312-43-2
EG-Nummer 215-193-9
ECHA-InfoCard Extern 100.013.813
PubChem Extern 150905
ChemSpider Extern 133007
Eigenschaften
Molare Masse 277,64 g/mol−1
Aggregatzustand fest
Dichte 7,18 g/cm3[2]
Schmelzpunkt 1910 °C[3]
Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser (0,9 mg/l bei 20 °C)[1]

Gewinnung und Darstellung

Indium(III)-oxid bildet sich bei hohen Temperaturen unter blauer Flamme aus den Elementen.

{\displaystyle \mathrm {4\ In\ +\ 3\ O_{2}\ \longrightarrow \ 2\ In_{2}O_{3}} }

Auch aus Indium(III)-hydroxid bildet sich beim Erhitzen Indium(III)-oxid.

{\displaystyle \mathrm {2\ In(OH)_{3}\longrightarrow \ In_{2}O_{3}+3\ H_{2}O} }

Eigenschaften

Es existieren zwei Modifikationen des hellgelb farbenen Indium(III)-oxids. Die bei Normalbedingungen stabile α-Modifikation wandelt sich unter Druck bei 1000 °C in eine β-Modifikation um. α-Indium(III)-oxid kristallisiert in einer von der Calciumfluorid-Struktur ableitbaren Struktur, in der Fluorid-Leerstellen bestehen. β-Indium(III)-oxid besitzt Korundstruktur.

Dünnfilmschichten von Indium(III)-oxid, welche mit Chrom dotiert sind (In2-xCrxO3), weisen ferromagnetische Eigenschaften auf und zählen zu den magnetischen Halbleitern.[4]

Verwendung

Indium(III)-oxid wird überwiegend dazu verwendet, Indiumzinnoxid herzustellen. Dieses ist ein wichtiger Bestandteil von Flüssigkristallbildschirmen und Touchscreens. Das Mischoxid aus Mangan, Yttrium und Indium ergibt ein brillantes blaues Pigment, das YInMn-Blau. Die allgemeine Formel lautet YIn1-xMnxO3[5] Ist kein Mangan enthalten, ist das Oxid farblos, ist kein Indium enthalten, ist es schwarz.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hochspringen nach: a b c d Eintrag zu Extern Indium(III)-oxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung.
  2. Datenblatt Extern Indium(III) oxide, 99.994% (metals basis) bei Thermo Fisher Scientific
  3. O. Knacke, O. Kubaschewski, K. Hesselmann (Hrsg.): Thermochemical properties of inorganic substances I. 2. Auflage, Springer, Berlin, 1991.
  4. Nicole Hemsoth: Extern MIT Material Puts New Spin on Electronics. In: hpcwire.com. 6. Mai 2006, (englisch).
  5. Andrew E. Smith, Hiroshi Mizoguchi, Kris Delaney, Nicola A. Spaldin, Arthur W. Sleight, M. A. Subramanian: Mn in Trigonal Bipyramidal Coordination: A New Blue Chromophore. In: Journal of the American Chemical Society. 131, 2009, S. 17084–17086, Extern doi:10.1021/ja9080666.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 30.09. 2024