Quecksilber(I)-nitrat

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP), ggf. erweitert
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol
Gefahr
H- und P-Sätze H:
  • Lebensgefahr bei Einatmen."
  • ​Lebensgefahr bei Hautkontakt.
  • Lebensgefahr bei Verschlucken.
  • Kann die Organe schädigen (alle betroffenen Organe nennen, sofern bekannt) bei längerer oder wiederholter Exposition (Expositionsweg angeben, wenn schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht)
  • Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.">410
P:
  • Staub / Rauch / Gas / Nebel / Dampf / Aerosol nicht einatmen.
  • Nach Gebrauch … gründlich waschen.(Die vom Gesetzgeber offen gelassene Einfügung ist vom Inverkehrbringer zu ergänzen)
  • Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
  • Schutzhandschuhe/ Schutzkleidung/ Augenschutz/ Gesichtsschutz/ Gehörschutz/ … tragen.
  • [Bei unzureichender Belüftung] Atemschutz tragen
  • Bei Verschlucken: Sofort Giftinformationszentrum, Arzt oder … anrufen."
Toxikologische Daten

Quecksilber(I)-nitrat ist ein Salz des einwertigen Quecksilbers und der Salpetersäure mit der Summenformel Hg2(NO3)2.

Strukturformel
Quecksilber(I)-nitrat-dihydrat
Allgemeines
Name Quecksilber(I)-nitrat
Summenformel Hg2(NO3)2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 14836-60-3 (Dihydrat)
  • 7782-86-7 (Monohydrat)
  • 10415-75-5 (Anhydrat)
EG-Nummer 233-886-4
ECHA-InfoCard 100.202.814
PubChem 51346573
ChemSpider 9493944
Eigenschaften
Molare Masse 525,19 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 4,79 g/cm3 (Dihydrat)
Schmelzpunkt Zersetzung ab 70 °C
Löslichkeit löslich in Wasser

Darstellung

Quecksilber(I)-nitrat kann als Dihydrat durch Auflösen von elementarem Quecksilber in kalter, verdünnter Salpetersäure und Kristallisation des Salzes durch vorsichtiges Einengen dargestellt werden:

{\displaystyle \mathrm {2\ Hg\ +2\ HNO_{3}\longrightarrow \ Hg_{2}(NO_{3})_{2}\ +H_{2}\uparrow } }
{\displaystyle \mathrm {Hg_{2}(NO_{3})_{2}\ +\ 2\ H_{2}O\ {\xrightarrow {\ }}(Hg_{2}(NO_{3})_{2}\cdot 2H_{2}O)\downarrow } }

Eigenschaften und Struktur

Das hochtoxische, feste Nitrat löst sich gut in Wasser. Beim Auskristallisieren aus wässrigen Lösungen scheidet sich das Dihydrat Hg2(NO3)2 · 2 H2O in farblosen, monoklinen Kristallen ab. Das Kristallgitter des Dihydrats setzt sich aus linearen [H2O-Hg-Hg-OH2]2+-Kationen mit einem Hg-Hg-Abstand von 254 pm und daran koordinierten Nitratanionen zusammen. Auch die wasserfreie Verbindung besteht aus Dimeren mit einer linearen Hg-Hg-Bindung.

Aufgrund der geringen Stabilität von Quecksilber(I)-Verbindungen disproportioniert das Nitrat im Licht und bei Temperaturerhöhung unter Dunkelfärbung zu elementarem Quecksilber und Quecksilber(II)-nitrat.

Verwendung

Quecksilber(I)-nitrat wird als Reagenz, zur Feuervergoldung, zum Schwärzen von Messing und zur Darstellung weiterer Quecksilber(I)-Verbindungen eingesetzt.>

Sicherheitshinweise

Wegen der sehr guten Wasserlöslichkeit ist eine Aufnahme über Haut, Schleimhäute, Atemwege und den Verdauungstrakt möglich. Im Magen wird Quecksilber(I)-nitrat zum nahezu unlöslichen Quecksilber(I)-chlorid umgesetzt. Toxikologische Untersuchungen zum Menschen liegen für Quecksilber(I)-nitrat nicht vor. Bei Tieren wie der Maus (5 mg/kg intraperitoneal, 49,3 mg/kg oral) und der Ratte (170 mg/kg oral) war die Giftigkeit hoch. Bei beiden Spezies traten als Vergiftungssymptome gastrointestinale Störungen wie Durchfall auf.

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Basierend auf einem Artikel in: Extern Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 05.05. 2024