Kraut- und Braunfäule
Kraut- und Braunfäule ist eine Krankheit, die durch den Pilz Phytophthora infestans verursacht wird (Wird zum Falschen Mehltau gerechnet). Auf den Blättern, dem Stängel und den Früchten bilden sich braune Flecken, die sich rasch ausbreiten. Die Pflanze stirbt dann in kürzester Zeit völlig ab.
Die Krankheit tritt vor allem im Freien, aber auch im Gewächshaus auf. Zwei Faktoren müssen für ein Auftreten vorhanden sein: Die Sporen müssen in der Luft vorhanden sein. Die Pflanze muß feucht sein.
Gegen den ersten Faktor kann man relativ wenig tun, wenn man ein Kartoffelfeld in der Nähe hat, da der Pilz auch an Kartoffeln auftritt und von Kartoffelfeldern oft ein hoher Infektionsdruck ausgeht. Jedoch ist nicht immer der Bauer von nebenan Schuld, man sollte auch bei den Tomaten im Garten einiges beachten: den Fruchtwechsel einhalten (den Platz der Tomaten im Garten jährlich wechseln ), Pflanzenreste im Herbst sorgfältig von den Beeten räumen (Tomatenplanzen und Pflanzenteile gehören nicht in den Kompost) und Bindematerial oder andere Aufleithilfen desinfizieren bzw. erneuern.
Der zweite wichtige Faktor ist Wasser. Wenn keine Feuchtigkeit auf die Blätter gelangt, können Pilzporen der Pflanze nichts tun. Daher folgende Tipps:
- Tomaten überdacht anbauen, z.B. unter einem hochgestelltem Frühbeetfenster oder im Kleingewächshaus. Der Handel bietet auch spezielle Überdachungen an (für 1,5 m Reihenlänge etwa € 20,00); normale Folie tut es aber auch.
- weiten luftigen Pflanzenabstand wählen, die Pflanzen müssen relativ schnell abtrocknen.
- niemals über die Blätter oder an den Stängel gießen.
- nicht großflächig die Erde unter den Tomatenpflanzen feuchthalten, sondern nur an eine kleine Stelle hingießen, das Wasser breitet sich unterirdisch von alleine im Wurzelraum aus. Beim Pflanzen einen Blumentopf neben die Tomate setzen.
- hilfreich ist das Mulchen des Bodens unter der Pflanze mit schwarzer Mulchfolie oder mit Stroh
- untere Blätter und kranke Blätter entfernen
- im Gewächshaus reichlich lüften. Tomaten brauchen viel frische Luft und es soll nachts nicht zu Taubildung kommen
- regelmäßig ausgeizen, damit die Pflanzen nicht zu dicht werden (wenn die Blattriebe in den Achseln etwa 5 bis 10 cm lang sind, werden sie ausgebrochen)
- Tomaten und Kartoffeln am besten nicht in den gleichen Garten pflanzen
- wer Tomaten im Freiland anbaut, sollte widerstandsfähige Sorten wählen.
Vorbeugend kann mit Kupfersalz-Präparaten gespritzt
werden. Wichtig: Beim Einsatz von Spritzmitteln die Pflanzen tropfnaß spritzen, da sonst der Schutzfilm gegen keimende Sporen nicht lückenlos wird.
Der Einsatz von Jauchen kann auch Abhilfe schaffen.
Wenn es passiert ist kann nur noch die Chemie noch helfen. (Nur bei sichtbarem Befall!)

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 03.11. 2023
