Tannen
Immergrüne Nadelbäume.
Dekorative Ziergehölze und vielseitig verwendetes Nutzholz.
Standort: Sonnig bis halbschattig, in tiefgründigem, frischem Humusboden.
Höhe: Je nach Art bis zu 50 m.
Vermehrung: Durch Aussaat.
Die Gattung Abies findet man nur auf der nördlichen Erdhalbkugel, dort jedoch in der Neuen und allen Teilen der Alten Welt. Es gibt etwa 40 verschiedene Tannen-Arten. Verwandtschaftlich wird die Tanne zur Nadelbaum-Familie der Kieferngewächse. Es ist nicht immer ganz einfach, die Tanne von verwandten Nadelgehölzen aus anderen Gattungen zu unterscheiden. Dadurch kommt es zu umgangssprachlichen Verwechslungen:
Die "Rottanne"; ist für den Botaniker keine Tanne, sondern eine Fichte. Der weihnachtliche "Tannenbaum" wird in der Regel eine solche Fichte bzw. Rottanne sein, und auch "Tannenzapfen" stammen meist von dieser Schwestergattung (Picea). Die wirklichen Tannenzapfen sind nämlich vergängliche Gebilde, die niemals auf den Boden fallen. Am Baum stehen sie im Gegensatz zu Fichtenzapfen aufrecht (Fichtenzapfen hängen). Wenn die Samen im Herbst reif sind, fallen die einzelnen Zapfenschuppen ab und geben dabei die Samen frei. Am Baum verbleibt schließlich nur die nach wie vor aufrecht stehende Zapfenachse, die man oft nach Jahren dort noch finden kann.
Nicht nur im Fruchtzustand, auch an den Nadeln kann man Tanne und Fichte unterscheiden: Tannen haben an der Basis scheibenförmig verbreiterte Nadeln, die nach dem Abfallen runde Narben hinterlassen. Die Nadelbasis der Fichte ist dagegen schmal. Außerdem besitzen Tannenadeln auf der Unterseite 2 deutliche helle Wachsstreifen, die den Fichtennadeln fehlen.
Im Garten stellen die Tannen mit meist pyramidaler Wuchsform dekorative Einzelbäume dar. Sie sind jedoch nicht alle ganz anspruchslos. Beispielsweise reagiert die Weißtanne sehr empfindlich auf Luftverunreinigungen. Dieser Umstand hat zu einem erschreckenden Rückgang unserer Wald-Tannenbestände geführt, die verbliebenen Reste sind vielfach stark angegriffen.
ArtenAbies alba, die heimische Weißtanne, trägt ihren deutschen Namen wegen des hellen Stammes, der durch die graue, glatte Rinde geprägt wird. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet liegt im Bereich der mittel- und südeuropäischen Gebirge, wo sie in Höhenlagen von etwa 500 bis 900 m vorkommt. Oft findet man sie mit Fichte, Kiefer oder Buche in gemischten Beständen. Die Bäume erreichen eine Höhe bis zu 50 m, wachsen aber in der Jugend sehr langsam. Junge Bäume sind besonders anfällig für Frostschäden und sollten im Garten bei strengem Frost zumindest leicht geschützt werden. Die flachen, dunkelgrünen Nadeln der Weißtanne stehen in zweizeiliger Anordnung. Die Zapfen werden bis zu 15 cm lang.
Aus den Gebirgen des westlichen Nordamerika stammt eine der schönsten Tannen-Arten: Abies amabilis, die Purpurtanne. Sie zeigt etagenförmigen Wuchs. Die bräunlichgrauen, in der Jugend behaarten Zweige tragen tief dunkelgrün glänzende Nadeln, die beim Zerreiben aromatisch nach Orangen duften. Die Zapfen sind in der Jugend purpurrot und verfärben sich später bräunlich.
Ebenfalls in Nordamerika heimisch ist die Kolorado-Tanne, Abies concolor. Auch bei diesem bis zu 40 m hoch werdenden Baum stehen die Äste in Quirlen waagerecht bis leicht hängend vom Stamm ab. Die mattgrünen Nadeln sind sichelförmig gekrümmt. Die relativ langsamwüchsige Kolorado-Tanne ist in unserem Klima gut als Garten- und Parkbaum geeignet. Sie ist relativ unempfindlich gegen Frost und Schädlingsbefall.
Abies homolepis Nikko-Tanne aus Japan ähnelt der vorigen Art in der Größe und pyramidalen Wuchsform. Sie ist im Gegensatz zu vielen anderen Tannen widerstandsfähig gegen Luftverunreinigungen und daher auch für Pflanzungen in Ballungsgebieten geeignet. Ihre Äste sind weit ausladend, sie braucht also viel Platz. Die Nadeln sind oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits kalkig weiß.
Kleiner als alle bisher vorgestellten Arten bleibt mit einer Maximalhöhe von 7 m Abies koreana, die Korea-Tanne. Auch diese langsamwüchsige Art gedeiht gut in Stadtgebieten. Sie eignet sich besonders für kleinere Gärten. Die kurzen, dichtstehenden Nadeln sind blaugrün gefärbt und duften aromatisch. Schon relativ junge Bäume bilden dekorative, senkrecht stehende Zapfen, die zunächst purpurviolett gefärbt sind.
Eine der bei uns am häufigsten gepflanzten Arten ist Abies nordmannia, die Nordmanns-Tanne. Der beeindruckende Baum wird 20 bis 30 m hoch, seine Zweige reichen bis zum Boden. Die dichtstehenden, glänzend dunkelgrünen Nadeln umhüllen die Zweige wie Bürsten.
Abies procera, die Silbertanne, stammt aus Amerika und erreicht in ihrer Heimat eine Höhe von über 60 m. Sie wirkt durch ihre blaugrauen Nadeln sehr dekorativ. Auch die Zapfen sind blaugrau gefärbt. Leider wächst diese Tanne nicht überall gut: Sie braucht hohe Luftfeuchtigkeit und kalkarmen Boden.
Standort
Als Tiefwurzler brauchen Tannen einen frischen, tiefgründigen
Boden. Sandboden ist ungeeignet für die Pflanzung dieser Nadelgehölze. Junge
Bäume sollten einen etwas beschatteten Platz erhalten. Hohe Luftfeuchtigkeit
wirkt sich auf das Wachstum positiv aus.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 25.09.2016