Erdbeere

Fragaria

Heute weltweit verbreitete Staude, die als Frischobst und zum Einmachen sehr begehrt ist.
Standort: Volle Sonne, auf sehr nährstoffreichen, sandig-lehmigen Böden.
Höhe: 40 cm bis zu 2 m bei rankenden Sorten.
Pflanzzeit: Juli bis September.
Erntezeit: Ab Mai bis in den Spätherbst.
Vermehrung: Selten durch Aussaat, sonst durch Ausläufer.

Von den Früchten, die der Sommer liefert, ist die Erdbeere sicherlich eine der begehrtesten. So ist auch die Anbaufläche in den letzten Jahren immer größer geworden. Weltweit werden heute über 1,5 Millionen Tonnen Erdbeeren angebaut. Der Schwerpunkt liegt dabei in den USA, Japan, Mexiko und Rußland.

Im botanischen Sinne ist die Frucht der Erdbeere keine Beere, sondern eine Sammelnußfrucht. Die einzelnen Fruchtblätter reifen zu einer kleinen, harten Nuß heran, die man als grüne oder braune Punkte auf der Frucht erkennt. Das fleischige, süße Fruchtfleisch wird durch die kegelige Blütenachse gebildet. Bei der sehr ähnlichen Brombeere handelt es sich um eine Sammelsteinfrucht, bei der die Fruchtwand zum Teil fleischig wird und den Samen umgibt.

Die Erdbeere enthält neben ca. 8 % Kohlenhydraten einige wertvolle Vitamine (B1, B2 und vor allem C).

Die Erdbeere (Fragarm) ist schon seit langer Zeit eine Kulturpflanze. Die heute angebauten Sorten stammen fast alle von der etwa 1750 in Holland gezüchteten Fragaria ananassa ab. Als Wildarten wurden die heimischen Fragarm vesca. (Walderdbeere), die Scharlacherdbeere (F. virginiana) und die Riesenerdbeere (F. chiloensis) miteinander gekreuzt.

Die großfrüchtigen Sorten stammen von den beiden amerikanischen Arten ab, während aus der heimischen Walderdbeere die Monatserdbeere (F. vesca var. semperflorens) hervorgegangen ist. Sie hat die angenehme Eigenschaft, über mehrere Monate immer wieder Früchte anzusetzen.

Gartenerdbeere

Viele Sorten eignen sich ausgezeichnet für den Anbau im eigenen Garten. Man muß sich nur frühzeitig über den Platz Gedanken machen, da die Erdbeeren längere Zeit am gleichen Ort stehen bleiben sollten.

Es empfiehlt sich, eine frühe und eine späte Sorte zu pflanzen, um so über längere Zeit immer wieder frisches Obst zur Verfügung zu haben. Vor allem für Kinder ist es eine große Freude, die Früchte selbst zu pflücken und direkt in den Mund zu stecken.

Anbau

Die Erdbeere ist eine sehr anspruchsvolle Pflanze. Der Boden wird vor dem Auspflanzen mindestens 40 cm tief umgegraben oder gepflügt. Dabei arbeitet man Kompost oder Stallmist als Dünger ein. Der Boden sollte bis in eine Tiefe von etwa 1 m durchwurzelbar sein. Eine Vorkultur von Erbsen, Möhren, Radieschen, Spinat oder Bohnen ist sehr förderlich. Vor allem Bohnen sind geeignet, da sie den Boden über die Knöllchenbakterien mit Stickstoff anreichern.

Kartoffeln können Welkekrankheiten übertragen. Erdbeeren scheiden ebenfalls aus - Fruchtfolge

Nach der Ernte der Vorkultur werden die Jungpflanzen gesetzt. Die beste Zeit ist Juli und August, aber auch im März und April kann man pflanzen. Die vorgesehene Fläche sollte vor allem von Wurzelunkräutern befreit werden. Die Setzlinge werden entweder von eigenen Pflanzen abgenommen oder gekauft. Nach dem Pflanzen muß reichlich gewässert werden.

Der Reihenabstand beträgt etwa 60 cm, wobei die Pflanzen in der Reihe etwa 25 cm auseinander stehen sollten.

In der Regel werden die Kulturen auf 2 bis 3 Jahre angelegt. Danach haben sich die Stauden meist erschöpft und liefern kaum noch Ertrag. Bei einjähriger Kultur muß man sehr kräftige, fast blühfähige Exemplare pflanzen.

Vermehrung

Brachte die Mutterpflanze zuverlässig sortentypische Früchte? War sie gesund?
Nur von solchen Pflanzen sollten Ableger genommen werden. Gewählt werden die kräftigsten, gesunden und möglichst schon bewurzelten. Diese stehen meist nah an der Mutterpflanze.

Erdbeerstauden bilden bis weitin den Herbst noch Ableger. Sie werden alle entfernt. Zur Vermehrung sind sie nicht geeignet.

Pflege

Die Erdbeeren müssen während der gesamten Kulturzeit immer einen gleichmäßig feuchten Boden haben. Am besten erreicht man das durch eine Mulchschicht aus Holzwolle und Stroh. Sie ist auch bei der Bekämpfung von Unkräutern hilfreich. Wird der Boden trotzdem einmal trocken, so wird reichlich gegossen.

Während des Sommers sollte das Unkraut regelmäßig beseitigt werden, damit die Erdbeeren immer in den Genuß der vollen Sonne kommen. Außerdem wird durch das Hacken der Boden leicht aufgelockert, was das Wachstum weiter unterstützt.

Nach dem Winter läßt man den Pflanzen eine Volldüngergabe zukommen, vor allem wenn viele Blätter erfroren sind. Um die Blühwilligkeit anzuregen, kann etwas Superphosphat gedüngt werden.

Mit Beginn der Blüte wird zwischen den Reihen frisches Stroh eingestreut, damit die Früchte nicht auf dem Boden aufliegen und schimmeln. Die sich zu dieser Zeit entwickelnden Ranken werden entweder abgeschnitten oder zur Jungpflanzenanzucht verwendet. Nach der Erntezeit bekommen die Erdbeeren ihre Hauptdüngung aus Stallmist oder Volldünger.


Sorten

Von den vielen Sorten kann hier nur eine geringe Anzahl genannt werden. Entsprechend den örtlichen Standortbedingungen sollte man Spezialkataloge zu Rate ziehen.

Wichtige Sorten sind "Senga Precosana", "Senga Pantagruella", "Madame Moutot" und "Gorella", die sehr früh fruchten, "Vigeria", "Senga Gourmella", "Senga Litessa", "Korona" und "Vescana", die mittelfrüh fruchten, und "Senga Dulcita", "Macherauchs Späternte", "Senga gigana" sowie "Komet", die spät fruchten.

Monatserdbeere

Diese kleinfrüchtigen Erdbeeren bilden dicht belaubte Büsche, die von manchen Gärtnern gerne als Beeteinfassungen verwendet werden. Sie tragen von Mai bis September immer wieder die aromatischen Früchte, die im Geschmack an Walderdbeeren erinnern. Da sie keine Ausläufer bilden, müssen sie durch Samen vermehrt werden.
Eine schöne Sorte ist "Rügen", die über 3 bis 4 Jahre Ertrag liefert.

Erdbeerschädlinge

Der wichtigste Feind der Erdbeeren ist der Grauschimmelpilz (Botrytis). Er befällt die Blätter und vor allem die reifenden Früchte. Um den Befall in Grenzen zu halten, hilft ein etwas weiterer Stand und eine Strohschicht, damit die Früchte trocken liegen. Bei starkem Befall muß mit einem Fungizid gespritzt werden.

Die verschiedenen tierischen Schädlinge treten selten in so großen Mengen auf, daß eine chemische Bekämpfung erforderlich ist. Erdbeerälchen, Erdbeerblütenstecher und Erdbeerstengelstecher verursachen meist ein Verkümmern einzelner Organe wie Blätter oder Blüten. Bei starkem Befall sterben die ganzen Pflanzen ab. Neben verschiedenen Bekämpfungsmitteln gegen die Schädlinge ist ein Fruchtwechsel oft das beste Mittel.

drucken

Seitenende
Weitere Tipps
Übersicht
Seite zurück
© biancahoegel.de;
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 13.11.2018