Messerschmitt Bf.109
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Die außergewöhnlich hohen Abschusszahlen, die mit der Bf 109 im
Zweiten Weltkrieg erreicht wurden (allein das JG 52 erreichte überwiegend an der Ostfront über 11.000 Luftsiege), gehen auf eine Kombination verschiedener Faktoren zurück.
Zunächst handelte es sich bei der Bf 109 um ein gut durchkonstruiertes Flugzeug, das zu Beginn und in der mittleren Phase seiner Einsatzlaufzeit zu den leistungsfähigsten Jagdflugzeugen gerechnet werden musste,
die international zum Einsatz kamen.
Ähnlich wie bei der britischen Spitfire zeigte sich die Zelle der Bf 109 in der Lage, zunehmend leistungsfähigere Motoren und schwerere Waffen aufnehmen zu können. Dies kam dem allgemeinen Trend nach immer höheren
Geschwindigkeiten und größeren Höhen in den Luftkämpfen (insbesondere über den westeropäischen Einsatzgebieten) entgegen, da die meisten Luftsiege nicht im engen Kurvenkampf, sondern durch überraschende Angriffe
aus überhöhten Positionen erzielt wurden. So zeigte sich die Bf 109 bis etwa Ende 1942 als ein Flugzeug, das seinen Piloten Leistungen zur Verfügung stellte, die sich mit den Mustern der gegnerischen Seite
vergleichen ließen, oder besser als diese waren.
Insbesondere in den ersten beiden Jahre des Krieges gegen die Sowjetunion stießen die deutschen Jagdflieger auf sehr große Zahlen technisch veralteter Feindflugzeuge, was die Abschusszahlen der Luftwaffe stark in
die Höhe trieb.
Mit Beginn des Jahres 1943 begann die Bf 109 jedoch technisch zunehmend ins Hintertreffen zu geraten. Mit der Einführung der G-Version stieg zwar die Geschwindigkeit der Maschine weiter an, die guten
Flugeigenschaften der Vorgängervarianten gingen jedoch weitgehend verloren. Ab diesem Zeitpunkt begann zudem die Ausbildung der deutschen Flugzeugführer zu erodieren. Immer kürzere Ausbildungszeiten ließen die
Zahl der Flugunfälle steigen, die Lebenserwartung der unerfahrenen Piloten nahm mit dem Fortschreiten des Krieges immer mehr ab. Insgesamt gesehen ist die Bewertung der Bf 109 als Jagdflugzeug also nur vor dem
Hintergrund der die Einsatzzeit der Maschine begleitenden Umstände zu
treffen.
Einsatzländer:
Bulgarien, CSR, Kroatien, Finnland, Deutschland, Japan, Israel, Italien, Jugoslawien, Slowakei, Spanien, Schweiz, Ungarn,
UdSSR (vor Kriegsbeginn wurde eine geringe Anzahl geliefert plus Beutemaschinen)
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 03.08.2013