Deltaflügel
Deltaflügel stellen im Grundriß gleichschenklige Dreiecke dar und werden wegen ihrer Ähnlichkeit mit dem griechischen Buchstaben Δ (Delta) entsprechend bezeichnet. Sie besitzen im Verhältnis zu ihrer Länge und Tiefe eine relativ geringe Profildicke.
Funktionsweise
Bei Deltaflügeln kommt es wegen der
Umströmung der stark gepfeilten Flügelnase zu einer Strömungsablösung,
und es bildet sich über den Flügelaußenteilen je ein primäres
Wirbelband. Diese Wirbelbänder, welche das Strömungsbild
charakterisieren, werden durch Vorderkantenwirbel ausgelöst und
allgemein als Deltawirbel bezeichnet. Sie erweitern sich nach hinten
und rollen sich entlang den Flügelnasen auf, wobei an der
Flügelhinterkante auch die Randwirbel mit eingerollt werden. Zwischen
den Deltawirbeln verläuft die Strömung weitgehend geradlinig nach
hinten. In der Nähe der Flügelnase, unterhalb der Deltawirbel, treten
im allgemeinen schwache sekundäre Ablösungen auf. Mit zunehmendem
Anstellwinkel werden auch die Deltawirbel größer und stärker.
Der Verlauf
des Auftriebsbeiwertes über
dem Anstellwinkel ist bei schlanken Deltaflügeln mit scharfer
Flügelnase nicht linear. Der Auftriebsbeiwert setzt sich aus einem linearen Anteil und dem von den Deltawirbeln zusätzlich erzeugten nichtlinearen Anteil zusammen.
Besonderheiten
Überziehsicherheit
Eine Besonderheit und gleichzeitig ein Sicherheitsaspekt besteht in der bleibenden Relation zwischen dem Auftrieb eines Deltaflüglers und der Fluggeschwindigkeit: Das Abnehmen der Fluggeschwindigkeit führt bei einem solchen Flugzeug nur zu einem schneller werdenden Absinken; folglich lässt sich dies durch eine entsprechende Beschleunigung leicht korrigieren und damit das Flugzeug wieder in eine normale Fluglage wie z.B. einen Geradeausflug überführen.
Hingegen würde bei Flugzeugen ohne Deltaflügel ein zu hoher Anstellwinkel oder ein Unterschreiten der Mindestgeschwindigkeit zu einem ungewollten Strömungsabriss führen.
Leitwerksfunktion
Meist dient
der Deltaflügel auch als Höhenleitwerk; die
Klappen am Ende der Fläche werden dann entsprechend angesteuert. Weiterhin
dienen diese als Querruder, wobei Höhen- und
Querruderfunktion meist gemischt auf die gleichen Klappen wirken. Es gibt jedoch
auch mehrere bekannte Ausnahmen wie die
Einsatzbereich
Deltaflügel eignen sich besonders für den Überschallbereich um Mach 1. Ihre relativ scharf gestalteten Vorderkanten und ihre große Pfeilung sollen das Auftreten von Verdichtungsstößen vermindern und ermöglichen den wirtschaftlichen Überschallflug. Im Unterschallbereich haben sie bei gleichem Auftrieb jedoch einen höheren Luftwiderstand als herkömmliche Flügel.
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 21.04. 2021