Autorotation
(giech., lat.)
1. Drehbewegung eines Flugzeuges um die Längsachse, die, wenn sie im überzogenen Flugzustand einmal
begonnen hat, sich von selbst fortsetzt, da am steigenden Flügel eine Erhöhung, am fallenden eine Verminderung des
Auftriebes eintritt. Im normalen Flugzustand wird die Drehung automatisch gedämpf.
2. bei Rotorflugzeugen Betriebszustand der Tragschraube, bei dem der Antrieb nicht durch das Triebwerk erfolgt,
sondern die Energie zum Antrieb des Rotors der anströmenden Luft entzogen wird. Bei Tragschraubern befindet sich der Rotor immer
in Autorotation, bei allen anderen Typen nur zeitweilig (z.B. bei Triebwerksausfall).
Durch energisches Verringern des Einstellwinkels wird die Richtung der Luftkraftresultierenden des Blattes so verändert, daß die
Drehzahl verändertwerden kann.
Da bei Autorotation kein Drehmoment von der Tragschraubenwelle übertragen wird, verschwindet das Rückdrehmoment.
Damit sowie infolge einer geänderten Durchströmrichtung der Tragschraube gegenüber dem normalen Betriebszustand wird die Gleichgewichtslage
eines einmotorigen Hubschraubers stark gestört (Buglastigkeit, Schräglage, Einkurven).
Mit Autorotation ist eine normale Landung des Hubschraubers möglich.
Die Firma Fairchild Hiller bewarb ihren Hubschrauber FH-1100 (OH-5A) mit der Tatsache, daß der Pilot
bei Triebwerksausfall in 5 m Flughöhe bei 180 km/h die Maschine auf 100 m hochziehen kann und im Umkreis von 800 m einen Landeplatz
erreichen und dort senkrecht aufsetzen kann. (das war 1963)
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Datum der letzten Änderung : Jena, den: 20.02. 2016