Monotone reelle Funktion

Eine monoton steigende reelle Funktion (rot) und eine monoton fallende reelle Funktion (blau)

Eine monotone reelle Funktion ist eine reellwertige Funktion einer reellen Variablen, bei der der Funktionswert f(x) entweder immer wächst oder immer fällt, wenn das Argument x erhöht wird. Steigt der Funktionswert immer, wenn das Argument erhöht wird, so heißt die Funktion streng monoton steigend, steigt der Funktionswert immer oder bleibt er gleich, heißt sie monoton steigend. Analog heißt eine Funktion streng monoton fallend, wenn ihr Funktionswert immer fällt, wenn das Argument erhöht wird, und monoton fallend, wenn er immer fällt oder gleich bleibt. Reelle monotone Funktionen sind klassische Beispiele für monotone Abbildungen.

Definition

Eine Funktion f\colon D\to \mathbb {R} , wobei D eine Teilmenge von \mathbb {R} ist, heißt

Manchmal werden die nicht strengen Monotoniebegriffe auch für x<y definiert. Die beiden Definitionen sind gleichwertig. Synonym für „streng“ findet man auch „strikt“, monoton fallend wird gelegentlich auch antiton genannt, genauso wie monoton wachsend auch isoton genannt wird. Es findet sich auch die Bezeichnung „wachsend“ anstelle von „steigend“.

Beispiele

Graph der Funktion f(x)=x^{2}
Graph der Funktion f(x)=\ln(x)
x^{2}-y^{2}=\underbrace {(x+y)} _{<0}\underbrace {(x-y)} _{<0}>0,
also ist f streng monoton fallend auf (-\infty ,0]. Der Nachweis, dass f streng monoton wachsend auf [0,\infty ) ist, funktioniert analog, aber mit dem Argument, dass x+y>0 wenn y>x\geq 0 ist. Damit ist die Funktion aber nicht monoton auf [-1,1], da sie auf diesem Intervall kein festes Monotonieverhalten besitzt.
\ln(x)-\ln(y)=\ln(x/y)<0,
wenn x<y, da dann 0<{\tfrac {x}{y}}<1 ist und dementsprechend \ln(x/y)<0. Also ist \ln(x)<\ln(y). Somit ist der Logarithmus streng monoton wachsend und demnach auch streng monoton.
f(x)={\begin{cases}x^{2}&{\text{ für }}x<0\\0&{\text{ für }}x\geq 0\end{cases}}
ist monoton fallend auf dem Intervall [-1,1], aber nicht streng monoton fallend. Der Nachweis der Monotonie in der linken Hälfte des Intervalls folgt dem ersten Beispiel, auf dem Intervall [0,1] ist jedoch f(x)-f(y)=0 und damit kann keine strikte Monotonie gelten. Somit ist die Funktion monoton fallend und damit auch monoton.

Eigenschaften

Für eine reelle monotone Funktion f\colon D\to \mathbb {R} mit D\subseteq \mathbb {R} gilt:

Ableitungen als Monotoniekriterium

Kriterien

Ist die Funktion f\colon (a,b)\to \mathbb {R} differenzierbar, so lässt sich die Ableitung als Monotoniekriterium verwenden. Die Kriterien für strenge Monotonie lauten:

Zu beachten ist, dass dieses Kriterium nur hinreichend, aber nicht notwendig ist. Es gibt auch streng monotone Funktionen, deren Ableitung null wird, ein Beispiel ist weiter unten aufgeführt. Es lässt sich mit zusätzlichen Forderungen noch eine Verschärfung dieser Kriterien formulieren:

Die Kriterien für Monotonie lauten:

Bei diesen Kriterien handelt es sich um Äquivalenzen.

Alle genannten Kriterien lassen sich noch erweitern: Ist zusätzlich f stetig auf [a,b) (bzw. (a,b] oder [a,b])), so gilt die Aussage über die Monotonie auch für das Intervall [a,b) (bzw. (a,b] oder [a,b])).

Beispiele

Der Graph der Funktion f(x)=x^{3}. Die Funktion ist streng monoton wachsend.
x^{3}-y^{3}=(x-y)(x^{2}+y^{2}+xy)<0.
Haben beide unterschiedliches Vorzeichen, so ist direkt x^{3}-y^{3}<0. Somit ist dies ein Beispiel dafür, dass die ersten beiden Kriterien nur hinreichend, aber nicht notwendig sind. Das dritte Kriterium greift hier aber: Die Ableitung der Funktion verschwindet bloß im Punkt x_{0}=0 und ist sonst größergleich null. Dies ist äquivalent zum monotonen Wachstum von f.

Umkehrfunktion

Sei I\subset \mathbb {R} ein Intervall und f\colon I\to \mathbb {R} sei streng monoton wachsend/fallend und stetig. Dann ist:

Verallgemeinerungen

K-monotone Funktionen

Hauptartikel: K-monotone Funktion

Verallgemeinert man den Monotoniebegriff für Funktionen h\colon \mathbb {R} ^{n}\to \mathbb {R} , so definiert man auf dem \mathbb {R} ^{n} einen echten Kegel K und betrachtet die von ihm definierte verallgemeinerte Ungleichung \preccurlyeq _{K} und die strikte verallgemeinerte Ungleichung x\prec _{K}y sowie eine konvexe Menge D. Dann heißt eine Funktion h\colon \mathbb {R} ^{n}\supset D\to \mathbb {R}

Wählt man als Vektorraum den S^{n} (den Raum aller reellen symmetrischen Matrizen) und als Kegel den semidefiniten Kegel (bzw. als verallgemeinerte Ungleichung die Loewner-Halbordnung), so erhält man die Matrix-monotonen Funktionen.

Monotone Funktionen zwischen Vektorräumen gleicher Dimension

Eine Möglichkeit, Monotonie für Funktionen h\colon \mathbb {R} ^{n}\to \mathbb {R} ^{n} zu verallgemeinern ist, für x=(x_{1},\dots ,x_{n})^{T},\,y=(y_{1},\dots ,y_{n})^{T} zu fordern, dass wenn x_{i}\leq y_{i} für i=1,\dots ,n ist, dass dann für eine monoton wachsende Funktion gelten soll, dass h_{i}(x)\leq h_{i}(y) ist. Die Formulierung monoton fallender Funktionen und der strikten Versionen folgt analog. Dieses Vorgehen entspricht der Verallgemeinerung der Ordnung auf \mathbb {R} auf die komponentenweise Halbordnung auf \mathbb {R} ^{n}.

Alternativ kann man die Eigenschaft von monoton wachsenden reellen Funktionen, dass für beliebige x,y gilt, dass (x-y)(f(x)-f(y))\geq 0 ist verallgemeinern. Dies führt dann zu dem folgenden Monotoniebegriff: gegeben sei D\subset \mathbb {R} ^{n} und eine Funktion f\colon D\to \mathbb {R} ^{n}. Die Funktion heißt

Verallgemeinert man dies weiter, so erhält man den Begriff eines monotonen Operators.

Monotonie über den Differenz-Operator (Rechtecksmonotone Funktion)

Die Monotonie für Funktionen {\displaystyle F:\mathbb {R} ^{n}\to \mathbb {R} } kann auch über den Differenz-Operator {\displaystyle \Delta _{a}^{b}} definiert werden. Funktion wird dann eine rechtecksmonotone Funktion genannt, wenn

{\displaystyle a\leq b\implies \Delta _{a}^{b}F\geq 0}

gilt.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 30.03. 2020