Drehspiegelung
 
  
Eine Drehspiegelung ist eine Kongruenzabbildung 
des dreidimensionalen euklidischen 
Raumes in sich. Sie ist zusammengesetzt 
aus einer Drehung und einer Spiegelung 
an einer Ebene, die von der Drehachse rechtwinklig geschnitten wird. Eine 
verwandte Abbildung ist die Drehinversion, die aus einer Drehung und 
einer Spiegelung 
an einem Punkt der Drehachse besteht. In beiden Fällen spielt die 
Reihenfolge der Teiloperationen Drehung und Spiegelung bei der Ausführung keine 
Rolle. Drehspiegelung und Drehinversion liefern dasselbe Ergebnis, wenn (i) das 
Inversionszentrum der Schnittpunkt der Spiegelebene mit der Drehachse ist und 
(ii) sich die beiden Drehwinkel um  
unterscheiden. Beide Abbildungen sind Bewegungen 
des euklidischen Raums, die wegen der Spiegelungen die  Orientierung 
umkehren. 
Die Drehwinkel 0° und 180° liefern besonders einfache Ergebnisse:
- Eine Drehspiegelung um 0° (= Drehinversion um 180°) ist eine einfache Ebenenspiegelung: Der Punkt P der nebenstehenden Abbildung wird entlang der blauen Linie senkrecht nach unten projiziert.
- Eine Drehspiegelung um 180° (= Drehinversion um 0°) ist eine Punktspiegelung am Schnittpunkt der Spiegelebene mit der Drehachse (in der Abbildung der rote Punkt in der blauen Ebene): Der Punkt P wird also entlang der roten Linie schräg nach hinten und unten projiziert.
- Da es sich tatsächlich um eine Punktspiegelung handelt, hängt das Ergebnis in diesem Fall nicht von der Lage der Achse ab, solange diese durch das Inversionszentrum geht.
Wird der Ursprung eines kartesischen 
Koordinatensystems in das Inversionszentrum gelegt, so wird eine 
Drehspiegelung durch eine orthogonale 
Matrix  
mit Determinante 
–1 dargestellt. Wenn außerdem die 
-Achse 
als Drehachse gewählt wird, nimmt 
 
die Form 
an. Bei einer Drehinversion hat die Matrix dieselbe Form, es muss lediglich 
 
durch 
 
ersetzt werden. 
Die wiederholte Anwendung einer Drehspiegelung mit dem Winkel  
liefert abwechselnd Drehspiegelungen und gewöhnliche Drehungen. Die zugehörigen 
Winkel sind 
, 
, 
, 
… Ist 
, 
so ist auch eine Drehung um ein Vielfaches von 
 
dabei, so dass insgesamt nur endlich viele verschiedene Abbildungen auftreten. 
Diese bilden eine Gruppe, 
die zur Beschreibung von Kristallstrukturen 
und Molekülsymmetrieen 
verwendete Drehspiegelgruppe. 
Literatur
- Martin Nitschke: Geometrie. Anwendungsbezogene Grundlagen und Beispiele. Carl-Hanser-Verlag, 2005, ISBN 3-446-22676-1.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 09.06. 2021