Sinussatz
In der Trigonometrie stellt der Sinussatz eine Beziehung zwischen den Winkeln eines allgemeinen Dreiecks und den gegenüberliegenden Seiten her.
Aussagen des Sinussatzes
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Sind a, b und c die Seiten eines Dreiecks mit
Flächeninhalt A, α, β und γ die jeweils gegenüber
liegenden Winkel und R der Radius
des Umkreises, dann gilt mit der Sinusfunktion :
Wenn mit Hilfe des Sinussatzes Winkel im Dreieck errechnet werden sollen, muss darauf geachtet werden, dass es im Intervall [0°;180°] im Allgemeinen zwei verschiedene Winkel mit demselben Sinuswert gibt; diese Zweideutigkeit entspricht der des Kongruenzsatzes SSW.
Zum Zusammenhang mit den Kongruenzsätzen und zur Systematik der Dreiecksberechnung siehe den Artikel zum Kosinussatz.
In der sphärischen Trigonometrie gibt es einen entsprechenden Satz, der ebenfalls als Sinussatz bezeichnet wird.
Geschichte
Er wurde von Abu Nasr Mansur (persischer Mathematiker und Astronom; um 960 bis 1036 n. Chr.) erstmals bewiesen. Der erste Beweis wird in einigen wenigen Quellen Al-Battani, in anderen Abu Mahmud al-Chudschandi zugeschrieben.
Beweis
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Die eingezeichnete Höhe
zerlegt das Dreieck in zwei rechtwinklige Teildreiecke, in denen man den Sinus
von
und
jeweils als Quotient von Gegenkathete und
Hypotenuse ausdrücken kann:
Auflösen nach
ergibt:
Durch Gleichsetzen erhält man demnach
.
Dividiert man nun durch ,
so erhält man den ersten Teil der Behauptung:
Die Gleichheit mit
ergibt sich entsprechend durch Benutzung der Höhe
oder
.
Um auch noch die Übereinstimmung mit
zu zeigen, die streng genommen nicht zum Sinussatz gehört, benötigt man den
bekannten Satz über Peripheriewinkel
(Umfangswinkel) oder den Kosinussatz
zusammen mit dem Peripherie-/Zentriwinkelsatz.
Anwendungsbeispiel
Die folgenden Zahlenwerte sind grobe Näherungen. In einem Dreieck ABC sind folgende Seiten- und Winkelgrößen bekannt (Bezeichnungen wie üblich):
Gesucht sind die Größen der restlichen Seiten und Winkel. Als erstes
verwendet man den Sinussatz zur Berechnung von .
Danach gilt
was sich umformen lässt zu
woraus sich mit Hilfe des Arkussinus, der Umkehrfunktion des Sinus,
errechnen lässt.
Eigentlich gibt es noch einen zweiten Winkel mit demselben Sinuswert, nämlich
.
Dieser kommt als Lösung aber nicht in Betracht, da sonst die Winkelsumme des Dreiecks
die vorgeschriebenen
überschreiten würde.
erhält man nun mit Hilfe der Winkelsumme
.
Die Seitenlänge
soll wieder mit dem Sinussatz ermittelt werden. (Auch der Kosinussatz wäre hier
möglich.) Es gilt
Durch Umformung gelangt man so zum Ergebnis
Siehe auch
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 07.11. 2020