Star

Andere Namen: Sturnus vulgaris

Star im Hochzeitsanzug

(Sturnus vulgaris) ist der in Eurasien am weitesten verbreitete und häufigste Vertreter der Familie der Stare (Sturnidae).
Ensprechend einer Bestandszählung durch den BUND im Mai 2008 ist der Star der zweithäufigste Vogel in Deutschland.

Größe: Der Star hat eine Körperlänge von 19 bis 22 cm und ist damit etwas kleiner als eine Amsel. Im Vergleich zur Amsel ist der Star deutlich kurzschwänziger, im Flug wirken die Flügel dreieckig und spitz. Männliche Stare wiegen im Mittel 81 g, Weibchen sind mit im Mittel 76 g etwas leichter.

Unterscheidung: Im Gegensatz zur Amsel laufen Stare.

Brutzeit: Stare führen eine Brutehe und können monogam sein. Es wurden aber auch schon Mänchen in einer Brutperiode bei 5 Bruten mit 4 Weibchen beobachtet.
Die Erstbrut erfolgt in Mitteleuropa zwischen dem 10. und 30. April. In Mitteleuropa fast gleichzeitig. Das Gelege aus 4 - 8 Eiern Gelege wird 11 - 13 Tage bebrütet, die Nestlingszeit beträgt etwa 20 Tage. (Das kann sehr lautstark sein).
Echte Zweitbruten sind in der freien Natur selten, vermutlich kaum über 10%, können jedoch in der Nähe des Menschen relativ sicher sein.

Nahrung: Stare sind Allesfresser. Das Angebot reicht von Insekten, Regenwürmern und kleinen Schnecken über Kirschen, Äpfel, Oliven und Wintrauben bis zu Nahrungsabfällen des Menschen. In Großbritannien wurden Stare aber auch schon beim Öffnen von Milchflachen beobachtet.

Wanderungen: In Mittel- und Westeuropa kann der Star als Standvogel betrachtet werden. Die Zugneigung nimmt von Westen nch Osten und Norden zu. Bevorzugte Überwinterungsgebiete sind die europäische Atlantikküste, und Nordafrika.
Die Wanderungen dauern von Anfang September bis Mitte November und im Frühjahr von Februar und ist Mitte Mai in Nordeuropa beendet.

Schäden und Bekämpfung: Die zum Teil mehr als 1 Millionen Individuen umfassenden Starenschwärme können insbesondere in Weinbaugebieten, aber auch in Kirschplantagen und Olivenhainen erhebliche Fraßschäden verursachen.
Insbesondere im Zeitraum 1950 bis 1980 wurden daher in Westeuropa und Nordafrika massive Bekämpfungsaktionen durchgeführt, bei denen mit Kontakt- und Nervengiften oder Dynamit zum Teil mehrere Millionen Stare getötet wurden. Diese Aktionen hatten keine erkennbaren Auswirkungen auf den Bestand und damit auf die verursachten Schäden. Ebenso wenig erfolgreich waren verschiedene Versuche, die Stare durch Lärm, Schreckschüsse, blinkende Lappen u. ä. zu verscheuchen. Im Gegenteil, in einigen Gebieten wurden Ernterückgänge beobachtet. Heute werden hochwertige Weinkulturen und Kirschplantagen großflächig mit Netzen überspannt, z. T. werden auch in der Nähe solcher Kulturen attraktive Wiesenflächen als alternatives Nahrungsangebot geschaffen.

Haltung und Nutzung: Bis ins neunzehnte Jahrhundert wurde der Star in Mitteleuropa von armen Familien als Haustier in der Wohnung frei gehalten, seine Verhalten war also Vielen recht gut bekannt. Wie fast alle Singvögel wurde er damals auch gegessen.

Hinweis: Ein bewohnter Starkasten am eigenen Kirschbaum ist der beste Schutzt der Kirschen.


 
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Datum der letzten Änderung : Jena, den: 04.05. 2018