Rosen

Rosa

Vielseitiges Blütengehölz mit meist stachelbesetzten Sprossen.
Standort: Sonnig-warm, notfalls auch halbschattig, in tiefgründigem, nahrhaftem, möglichst lehmigem Boden, der aber nicht zu schwer sein sollte.
Höhe: Je nach Sorte 25 cm bis über 6 m.
Vermehrung: Durch Samen, Ausläufer, Stecklinge oder Veredlung.

Die Rose gehört zu den bekanntesten und ältesten Zierpflanzen überhaupt. So alt wie die menschliche Kultur ist, so lange wird auch schon die Rose verehrt.

Der Ursprung der Gattung Rosa aus der Familie der Rosengewächsche , die heute etwa 250 Arten umfaßt, muß spätestens im mittleren Tertiär (vor etwa 20 Millionen Jahren) stattgefunden haben, da aus dieser Zeit eindeutige Funde bekannt sind.

Heute findet man wildwachsende Rosen in alten gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel sowie in den Höhenlagen tropischer Gebirge. Kultiviert werden sie allerdings weltweit.
Die Heimat der kultivierten Rosensorten wird man in Persien und China suchen müssen. Dort wird sie seit Tausenden von Jahren verehrt. Im Mittelmeergebiet hat sie in den verschiedenen Kulturen eine gewisse Bedeutung genossen. Nach Mitteleuropa ist sie vor allem durch die Römer gekommen.

Besonders in Frankreich, Holland und Spanien begann man vor etwa 200 Jahren, ausgehend vom damaligen Arten- und Sortenbestand, gezielt neue Sorten zu züchten. Andere Länder wie Deutschland, England und die USA folgten wenig später. Durch stetige Neueinführungen botanischer Arten gelangte immer neues Erbgut in die Hände der Züchter, so daß in den letzten 200 Jahren eine unüberschaubare Vielfalt an verschiedenen Sorten entstand. Dabei sind schon viele der älteren Sorten wieder verschwunden. Andere altmodische Rosen sind wegen ihres nostalgischen Charmes besonders in den letzten Jahren wieder sehr in Mode gekommen.

Neben den vielen Möglichkeiten, Rosen als Zierpflanzen zu verwenden, sollte man aber nicht vergessen, daß die Rose auch anderen Nutzen besitzt.

Direkt mit dem ästhetischen Wert der Rosenblüte hängt die Verwendung ihrer selbst oder ihrer Abbilder in der Mode, der Kunst, auf Gebrauchsgegenständen und in der Werbung zusammen. Kaum davon zu trennen und in früheren Zeiten von noch stärkerer Bedeutung ist ihre vielseitige Symbolträchtigkeit. Je nach Farbe und Anlaß werden mit Hilfe der Rose Liebe, Trauer, Unschuld, Jugend oder Neid ausgedrückt.

Einen ganz anderen Nutzen verdankt die Rose ihrem unvergleichlichen Duft. In Osteuropa werden vor allem R x damascena und R. alba großflächig zur Gewinnung von Rosenöl angebaut. Auch und vor allem in Südfrankreich gibt es große Felder mit R.centifolia, die demselben Zweck dienen. Das Rosenöl ist ein kostbarer Bestandteil vieler Parfüms und anderer kosmetischer Artikel.

Aus den Blütenblättern lassen sich auch kulinarische Genüsse herstellen, wie etwa Rosenbowle, kandierte Rosenblätter und Rosenmarmelade. Rosenwein nennt man Weißwein, wenn er mit einem roten Rosenblütenblatt im Glas serviert wird. Er wirkt oft Wunder, wenn es darum geht. bei bestimmten Gelegenheiten die Stimmung etwas anzuheben.

Doch nicht nur die Blüten der Rosen sind von Nutzen, auch die Früchte und das Holz können verwertet werden, letzteres wegen der selten sehr dicken Stämme meist nur für kleinere Gegenstände oder Einlegearbeiten.

Die Früchte bestehen aus fleischig gewordenen Achsenbechern, in die mehr oder weniger viele, kleine Nüßchenfrüchte eingebettet sind. Diese sind häufig noch mit feinen, zerbrechlichen Haaren besetzt. Der Achsenbecher ist außergewöhnlich reich an Vitamin C und läßt sich hervorragend zu Marmeladen oder Fruchtwein verarbeiten. Zusammen mit den Nüßchen kann man aus ihnen aber auch einen gesunden und wohlschmeckenden Tee bereiten.

Die gesunde Wirkung der Rosen geht aber noch weiter. Besonders die rotblühenden Sorten mit gefüllten Blüten werden als mildes Mittel gegen Durchfall (besonders bei Kindern) und bei entzündeten Mundschleimhäuten verwendet. Dazu benutzt man einen wäßrigen Absud von nicht über 40 °C getrockneten Blütenblättern. Man kann ihn auch dazu schlecht heilende Wunden und Verbrennungen zu baden. Die Hauptwirksamkeit stammt vom Gehalt an Gerbstoffen. Daneben sind auch ätherische Öle vorhanden.

Weiterhin werdendie Früchte mitsamt der Nüßchen einiger Wildarten gesammelt und bei nicht über 60 °C an einem luftigen Ort getrocknet. Sie enthalten viel Vitamin C, Zitronen- und Apfelsäure, Zucker und viel Schleimstoffe. Man verwendet sie als Tee bei Vitamin-C-Mangel oder wegen ihrer milde harntreibenden Wirkung, die meistens überschätzt wird, gegen Wasserstauungen und bei Nierenerkrankungen.

Klassifizierung
Die Produktion von Rosenpnanzen ist ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftszweig. Alleine im Jahr 1985 wurden etwa 45 Millionen Rosen herangezogen und verkauft. Die Tendenz ist steigend.

Um die schier unglaubliche Vielfalt an Rosensorten etwas überschaubarer zu machen, hat man sie in eine Reihe manchmal schwer voneinander abgrenzbarer Klassen eingeteilt, die wiederum meist mehrere Unterklassen beinhalten.

Als erste soll die große Klasse der "Strauchrosen" behandelt werden. Sie umfaßt die botanischen Arten samt ihrer Sorten sowie die meisten altmodischen Rosenzüchtungen.

Die "Wildrosen" umfassen theoretisch alle etwa 250 natürlich vorkommenden Rosenarten. Davon werden aber höchstens 70 kultiviert. In den meisten spezialisierten Rosengärtnereien findet man meist nur 10 bis 15 Arten im Angebot. Wildrosen eignen sich vor allem als Pioniergehölze oder in naturnahen Gärten. Sie werden nicht oder nur kaum beschnitten und blühen häufig nur einmal im Jahr. Im Herbst und Winter fallen sie oft durch ihren hübschen Fruchtschmuck auf.

Die ältesten Kulturformen aus China oder Persien sind heute nicht mehr bekannt. Sie wurden besonders seit Ende des 18. Jahrhunderts durch die starke züchterische Aktivität europäischer Gärtner verändert oder verdrängt.

Von vielen Wildarten gibt es inzwischen etliche Zuchtformen, die ähnlich wie die Elternarten verwendet werden können. Alleine aus der Essigrose, rosa gallica, sind im 19. Jahrhundert über 1 000 verschiedene Sorten entstanden. Die meisten davon sind bis heute aber wieder verschwunden.

Schon gegen Ende des 16. Jahrhunderts erschienen die ersten "entifolia-Rosen". Auch wenn der berühmte Botaniker Carl von Linné glaubte, eine eigene Art vor sich zu haben, konnte in neuerer Zeit doch nachgewiesen werden, daß es sich bei der "Hundertblättrigen Rose" um einen Komplex von Hybriden aus R. gallica, R.moschata, R.canina, und den Damascenerrosen handelt. Die "Moosrosen" sind Zentifolien mit borstenähnlichen Auswüchsen der Btütenstiele und -kelche.

Seit 1817 entstanden durch französische Rosenzüchter die "Bourbon-Rosen". Einen großen Einfluß auf die Anzucht dieser Rosengruppe besaß die französische Kaiserin Josephine. Die erste Sorte dieser noch heute beliebten, halbschattige Lagen bevorzugenden Gruppe entstand zufällig auf der Insel Runion, damals "Ile de Bourhon".

Die wohl schon um 1000 v. Chr. entstandenen "Damascenerrosen" werden in 2 Untergruppen eingeteilt. Die einmalblühenden Sommer-Damascener werden wie die Bourbon-Rosen etwa 2 m hoch, die öfterblühenden Herbst-Damascener nur etwa 150 cm.

Zu Ehren der Duchesse of Portland sind die wohl zum großen Teil aus Herbst-Damascenern hervorgegangenen "Portland-Rosen" benannt worden. Sie kamen das erste Mal in Paris zu Anfang des 19. Jahrhunderts auf.

Schon 1802 erschien eine Rosengruppe, die im amerikanischen Südcarolina ihren Ursprung hatte. Der Farmer John Champney bestäubte eine weiße Moschusrose mit Pollen, die ihm ein Verwandter mit Namen Philip Noisette aus Paris sandte. Nach ihm wurden die daraus resultierenden Sorten ""Noisette-Rosen" genannt.

Im Jahre 1830 brachte die schon 1808 begonnene Züchtungsarbeit die erste echte "Teerose" hervor. Bei den vielen, inzwischen wieder weniger gewordenen Sorten spielten die Chinarosen und die Noisette-Rosen eine wichtige Rolle als Elternsorten. Wie die Noisette-Rosen sind auch die echten Teerosen relativ frostempfindlich und eignen sich eher für den ehrgeizigen Rosenzüchter, der sie recht pflegeaufwendig als Kübelpflanzen im Wintergarten oder Kalthaus hält.

Die ursprüngliche "China-" oder "Bengal-Rose" war ein Meilenstein auf dem Wege zu den heute so weit verbreiteten Teehybriden. Sie brachte neben einer typischen roten Farbe die Veranlagung mit, sicher mehrmals im Jahr zu blühen. Nach Europa kam sie gegen Ende des 18. Jahrhunderts.

Eine heute auch noch von Liebhabern gern gepflegte Gruppe von Strauchrosen sind die "Remontant-Rosen". Sie sind aus Kreuzungen der verschiedensten Strauchrosen untereinander entstanden. Um das Jahr 1837 entstanden wahrscheinlich die ersten typischen "Remontant-Rosen". Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es etwa 4000 Sorten, heute sind davon noch etwa 100 übriggeblieben.

Die 2. Rosenklasse entstand aus Kreuzungen zwischen den Teerosen und irgend einer anderen Rosengruppe. Von den Teerosen haben die "Teehybriden" ihren typischen Duft erhatten sowie die verbreitete, typisch rote Farbe und ihre lange Blütezeit. Heute sind etwa 8 000 verschiedene Sorten registriert. Die stetig neu auf den Markt geworfenen Sorten bringen oft keine deutlichen Verbesserungen und verschwinden nicht selten wieder nach ein paar Jahren aus den Sortimenten. Beim Kauf von Pflanzen für den eigenen Rosengarten sollte man deshalb auf das "ADR"-Wertzeichen achten. Es besagt, daß die Sorte in speziellen Prüfungsgärten getestet und als gartenwürdig befunden worden ist.

Zu der Klasse der "Beetrosen" gehören die "Polyantha-Rosen" und ihre Miniaturausgaben, die "Zwergpolyanthas". Außerdem zählt man die "Floribunda-Rosen" hinzu. Von beiden Untergruppen gibt es größerblütige Variationen, die die ursprünglichen Formen etwas in den Hintergrund gestellt haben. Es sind dies die "Polyantha-Hybriden" und die "Floribunda-Grandifolia-Rosen".

Die Klasse der "Kletterrosen" umfaßt Sorten, die einmal oder mehrmals blühen. Außerdem rechnet man dazu noch eine Gruppe von künstlich oder spontan entstandenen Mutationen anderer Rosenklassen, die durch verlängerte Triebe als Kletterrosen verwendet werden können. Man nennt sie "Climbing-Rosen".

An die besprochenen Rosenklassen schließen sich noch eine Reihe von Formklassen an, die der Herkunft nach meist nicht einheitlich und eigentlich woanders einzuordnen sind.
Die "Bodendeckerrosen" enthalten meist Arten aus der Strauchrosen-Klasse, die sich aufgrund ihrer langen, kriechenden Triebe besonders für Flächenpflanzungen eignen.

Aus den verschiedenen Rosenklassen sind besonders kompakt wachsende Sorten als "Miniatur-", "Zwerg-" und "Compacta-Rosen" abgetrennt worden. Sie eignen sich meist gut als Zwerghecken für Einfassungen.
"Hochstamm-Rosen" sind Edelrosen oder Beetrosen, die auf etwa 90 bis 110 cm hohe Stämmchen aufgepfropft werden. Eine Sonderform bilden die "Trauerrosen", bei denen Kletterrosen als Pfröpfling verwendet wurden. Sie werden meist 120 bis 180 cm hoch gepfropft. Auf nur etwa 30 cm hohe Stämmchen kommen verschiedene Zwergrosen-Sorten.

Pflege
Blüten der mehrmals im Jahr blühende Rosen sollten ausgeschnitten werden. Die Triebe werden (mindestens) bis zum nächsten gut entwickeltm nach außen zeigenden Blatt zurückgeschnitten.
Einmalblühende Rosen können bereits nach der Blüte ausgelichtet werden. Auch hier sollten die verwelkten Blüten entfernt werden.

Im Hochsommer vertragen, nach den ersten Blütenschnitt, alle Rosensaorten eine Gabe kalibetonten Düngers zur Stärkung des Gehölzwachstums. Achten Sie dabei auf Herstellerangaben.

Oft bereiten Pilzinfektionen den Rosen große Probleme. Dunkle Blattflecken und kahle Triebe sind ein Zeichen für den Sternrußtau. Diese Pflanzen sind nicht mehr zu retten. Am besten restlos entsorgen - verbrennen.

Pflanzung
Wurzelnacke Rosen sollten spätestens im April gepflanzt werden. Diese sollten vorher ausgiebig gewässert werden.
Pflanzen im Container oder Topf können ganzjährig gepflanzt werden.
In das großzügig bemessene und am Grund aufgelockerte Pflanzloch reichlich Humus einarbeiten. Ab dem zweiten Stansjahr sollte im März/April bis zum erten Flor eine Gabe ein organisch-mineralischer Langzeitdünger oder Kompost gegeben werden.
Sollen Rosen erstzt werden kommen wir um einen großzügigen Bodenaustausch nicht herrum.
Rodung der alten Rose im Herbst. Anschließend sollte auf die Bodenverbesserung mit Kompost und frischer Gartenerde zurück gegriffen werden und die Pflanzstelle über den Jahreswechsel ruhen.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 04.10. 2023