Holm

Holm: Träger, der (je nach Bauweise des Flugzeugs mehr oder weniger stark dimensioniert) im Festigkeitsverband von Tragflügeln und Leitwerken Querkräfte, Biege- und Torsionsmomente aufzunehmen [verg.: Kräfte am Flugzeug] und an den Anschlußstellen in die Rumpfkonstruktion überzuleiten hat. Nach ihrem Anteil an der Kräfteaufnahmewerden Haupt- und Hilfs-H., nach ihrer Lage im Festigkeitsverband Nasenholm (bzw. vorderer Holm), End-Holm (bzw. hinterer Holm) u. a. unterschieden.

Hinsichtlich der Form haben sich in modernen Konstruktionen die Steg-Holme durchgesetzt, früher waren auch Rohr- und Fachwerk-Holme üblich. Der Steg-Holme besteht aus oberem und unterem Gurt, beide werden mit dem Steg (häufig durch Stützprofile verstärkt) vernietet; mitunter wird auch die Integralbauweise angewendet. In Richtung der Spannweite nimmt mit verringerter Profildicke die Holmhöhe ab; außerdem ist aus Massegründen eine stetige Verjüngung der Gurtquerschnitte über der Holmlänge unter Berücksichtigung der nach außen hin abnehmenden Belastung zweckmäßig. Die Belastung des Holmes ruft in seinen Bestandteilen spezifische Beanspruchungen hervor: durch die Querkraft entstehen im Steg Schubspannungen (Schubwandträger), während das Biegemoment (Mb) in den Gurten ein Kräftepaar (je nach Richtung von Mb in einem Gurt Zug, im anderen Druck) und damit Normalspannungen erzeugt. Darüber hinaus hat der Steg noch zusätzliche Schubspannungen zu ertragen, die infolge des Torsionsmoments entstehen (Torsionskasten).


 
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Datum der letzten Änderung : Jena, den: 24.04. 2017