Normbedingungen
In der deutschen Norm DIN 524 "Normaltemperatur" vom August 1922 ist zu lesen:
- "Die Eigenschaften von Stoffen und Systemen sind möglichst bei einer
bestimmten einheitlichen Temperatur zu messen oder für eine solche zu
berechnen und anzugeben.
Als Normaltemperatur gilt 20 °C , sofern nicht besondere Gründe für die Wahl einer anderen Temperatur vorliegen".
Unberührt davon blieben damals - die Temperatur 0 °C in der Festlegung der Maßeinheiten Meter und Ohm, der Druckeinheit Atmosphäre sowie bei Barometerangaben - und - die Temperatur 4 °C in der Festlegung der Maßeinheit Liter und für Wasser als Vergleichskörper bei Dichtebestimmungen.
Die sogenannten Chemischen Standardbedingungen (auch STP genannt, vom englischen Begriff "Standard Temperature and Pressure") für die Angabe von Eigenschaften von Gasen sind:
nach Festlegung durch die deutsche Norm DIN 1343 "Referenzzustand, Normzustand, Normvolumen, Begriffe, Werte", Ausgabe Januar 1990 :
- Temperatur T = 273,15 K entsprechend 0 °C und
- Druck p = 101325 Pa = 101325 N/m2 = 1013,25 hPa = 101,325 kPa = 1,01325 bar ( = 1 atm)
nach Festlegung durch die IUPAC aus dem Jahre 1982:
- Temperatur T = 273,15 K entsprechend 0 °C und
- Druck p = 100000 Pa = 100000 N/m2 = 1000 hPa = 100 kPa = 1 bar
Dieser Zustand wird oft mit den Standardbedingungen (auch NTP für "Normal Temperature and Pressure") verwechselt. Während die Normbedingungen (STP) weltweit genormt sind, variieren die Standardbedingungen (NTP) von Region zu Region, auch von Branche zu Branche, und umfassen je nachdem auch weitere Bedingungen neben Druck und Temperatur. In der englischsprachigen Literatur werden die NTP oft auch als STP bezeichnet, so dass insbesondere bei Angaben in dieser Sprache gut darauf geachtet werden muss, welcher Zustand tatsächlich gemeint ist.
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Datum der letzten Änderung : Jena, den: 25.07. 2017