Zünder
Moderne Sprengstoffe sind so unempfindlich, dass sie durch Stoß
oder die Hitze einer abbrennenden Zündschnur nicht detonieren. Die den notwendigen
Initialsprengstoff enthaltenden Baugruppen werden Zünder genannt.
Dabei gilt es zu unterscheiden:
- zivile Zünder
- militärische Zünder
Geschichte
Erste Zünder zum Auslösen einer Sprengladung waren Lunten und Zündschnüre, welche die zu dieser Zeit (um das 10. Jahrhundert in China) üblichen Schwarzpulverladungen zur Explosion brachten. Diese Technik wurde auch bei den ersten mit Schwarzpulver gefüllten Granaten verwendet. Der Grenadier zündete die Zündschnur und warf die Granate, genauso wurde beim Werfen von Granaten mit Wurfmaschinen verfahren. Als die ersten Schwarzpulvergeschütze aufkamen, wurden die Granaten geladen, die Zündschnur angezündet und erst dann das Geschütz abgefeuert. Es wurde jedoch recht schnell bemerkt, dass die Treibladung den Zünder der Granate auslösen kann. Als Zünder wurden durchbohrte Holzstücke mit einer schwarzpulvergefüllten Bohrung verwendet. Diese primitiven Zeitzünder waren für Belagerungsgeschütze durchaus geeignet. Um 1650 erkannte man, dass eiserne Bomben auch in der Feldartillerie oder als Mörsergranate von Nutzen sind, insbesondere, wenn sie kurz über dem Ziel in der Luft gezündet werden. In England wurden mit Schwarzpulver gefüllte Stäbe entwickelt, deren Brenndauer über die Länge bekannt war. Man war schon in der Lage, die Flugdauer zu bestimmen. Der Geschützmeister schnitt die Stäbe entsprechend der Flugdauer zurecht. Dies war Stand der Technik bis zur Zeit Napoleons; Versuche, Granaten mit Feuersteinen beim Aufschlag zu zünden, waren wenig erfolgreich. Mit der Erfindung der Perkussionszündung wurden um 1846 die ersten Aufschlagzünder aus Holz verwendet. Zünder aus Metall wurden erst nach 1861 durch die britische Marine eingeführt.
Zivil
Sprengladungen werden meist über Zündkapseln gezündet. Die Zündkapsel wird dabei entweder elektrisch oder thermisch mittels einer Zündschnur gezündet.
Militärisch
Militärische Zünder sind grundsätzlich so gebaut, daß sie das entsprechende Projektil erst in einem gewissen Mindestabstand von der Waffe "scharf"-stellen.
Eine Selbstzerstörung ist theoretisch möglich, aber in vielen Fällen aus Gründen der Tarnung nicht erwünscht.
Artilleriegranaten können über einen zusätzlichen Aufschlagzünder verfügen um ein Auslösen spätestens beim Auftreffen auf Irgendwas zu erzwingen.
Je nach Einsatzweck sind grundsätzlich:
- Abstandszünder
- Aufschlagzünder
Im Zusammenspiel Abstand mit den Faktoren Zeit, Duck, Felder(Magnetfeld), Wärme, erhöht sich die Kombinationsmöglichkeit erheblich. Also Faktoren, die sich ohne erheblichen Raumbedarf in ein elektrisches Signal umsetzen lassen.
Es gilt nicht den Zünder zu transportieren, sondern den Wirkstoff.
Zündhütchen
Dienen der Auslösung des Schusses. Zum Einsatz gelangen schlag- und thermisch empfindiche Initialsprengstoffe.
Wirkzünder
DetonatorDienen der Auslösung des Wirkstoffes im Ziel. Diese Zünder werden nach Auslösung des Wirkstoffträgers aktiviert und arbeiten dann selbsttätig.
Aufschlagzünder
Sind entweder an der Spitze des Wirkstoffträgers moniert(einfachste Variante). Es erfolgt eine direkte Auslösung beim Aufschlag.
Um eine gewisse Verzögerung zu erreichen gibt es Modifikationen.
- Zeit - über Abbrand
- Doppel - Auslösung eines zweiten Zündmechnismus
Lauzeitzünder
Diese können realisiert werden über einen Federmechanismus, Abbrandkanäle,...
Im einfachsten Falle bei bekannter v0 muß ein Federmechanismus den Zünder nach x sek auslösen.
Distanzzünder
Messung der Feldstärke einer Komponente des Zieles bis zu einem gewissen Schwellwert.
Der IR-Sensor sucht die Wärmequelle und misst bis zu einer vorgegebenen Temperatur (in der Annahme hier ist das Triebwerk des Gegners).
optische Zünder
Bei optischen Zündern ist ein An- oder Ausleuchten des Zieles notwendig und über die Reflektion wird der Zündmechanismus ausgelöst.
Unter Verwendung von Material: Das PanzerdatailSeite zurück
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 06.02. 2018