Weiche Materie
Unter weicher Materie (englisch soft condensed matter oder kurz soft matter) versteht man in den Naturwissenschaften kondensierte Phasen, die sich nur bedingt einem der Aggregatzustände „fest“ oder „flüssig“ zuordnen lassen. Dazu zählen unter anderem
- Flüssigkristalle (verwendet in LCDs)
- Plastische Kristalle
- Polymerschmelzen und -lösungen
- Gele (z.B. Götterspeise) / Gallert
- Polyelektrolyte (z.B. das Absorbermaterial in Windeln)
- Kolloidale Suspensionen (Tinte, Blut etc.)
- Elastomere (Gummi)
- Tenside
In dieser Materialklasse finden sich zahlreiche Modellsysteme zur Untersuchung grundlegender physikalischer Phänomene, insbesondere aus dem Bereich der Thermodynamik (z.B. Selbstorganisation, nichtlineare Materialeigenschaften, Phasenübergänge, der Glasübergang, kritische Phänomene). Zudem bestehen Berührungspunkte zur Biophysik.
Literatur
- Gerhard Gompper, Jan K. G. Dhont, Dieter Richter: Komplexe Materialien auf mesoskopischer Skala: Was ist Weiche Materie? In: Physik in unserer Zeit. Band 34, Nr. 1, 2003, S. 12–18, doi:10.1002/piuz.200390002
- Gerhard Gompper, Jan K. G. Dhont, Dieter Richter: Eine Welt zwischen Fest und Flüssig: Aktuelle Forschung an Weicher Materie. In: Physik in unserer Zeit. Band 34, Nr. 1, 2003, S. 19–25, doi:10.1002/piuz.200390003.
© biancahoegel.de
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 23.03. 2024