LORAN

Long Range Navigation System

Verfahren der Langstreckennavigation, Hyperbelnavigation, insbesondere über See.

Das LORAN-Verfahren wird sowohl in der Luftfahrt als auch in der Schiffahrt angewendet.

Die aktuelle Version LORAN-C basiert auf Sendestationen, die zu Ketten (chains) gruppiert werden. Sendestationen stehen (standen) nicht nur in den USA, sondern werden weltweit betrieben. LORAN-C ist nutzbar im Nordpazifik (einschließlich Beringmeer), Nordatlantik, Mittelmeer, in der Nord- und Ostsee, im Roten Meer und im Persischen Golf. In der Sowjetunion wurde ein äquivalentes System mit dem Namen CHAYKA entwickelt, welches allerdings hauptsächlich im Binnenland aufgebaut wurde.

LORAN-C-Kette im Nordatlantik 2006

Von 2 im allgemeinen 400 bis 800 km voneinander entfernten Sendern werden Impulse, die einander zeitlich fest zugeordnet sind, abgestrahlt. Zwischen den Sendern und dem Empfänger im Flugzeug haben die Impulse verschiedene Laufzeiten.
Bei konstanter Ausbreitungsgeschwindigkeit für elektromagnetische Wellen entspricht der Zeitunterschied zwischen dem Eintreffen des ersten und zweiten Impulses dem Laufwegunterschied. Da die Hyperbel der geometrische Ort für alle Punkte ist, die von 2 Punkten - den Brennpunkten - die gleiche Entfernungsdifferenz beritzen, ergeben sich Hyperbeln mit den Loran-Stationen als Brennpunkte, wenn alle Orte mit dem gleichen Laufzeitunterschied miteinander verbunden werden.

Die Laufzeitunterschiede mißt man an Bord entweder durch eine Impulsverschiebung von Hand bei Anzeige auf einer Kathodenstrahlröhre oder mittels automatisch arbeitender elektronischer Anlagen. Zur Auswertung der Messungen und zur Standortbestimmung ist eine Karte mit eingedruckten Hyperbeln erforderlich.

Moderne Empfänger bieten bei guter Empfangslage eine Wiederholgenauigkeit von bis zu zehn Metern. Da die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Signals vor allem von der Beschaffenheit der Erdoberfläche abhängt (Wasser/Land, Sommer/Winter), muss man, um eine gute absolute Positionsgenauigkeit zu erreichen, diese Faktoren berücksichtigen. Ohne diese sogenannten ASF-Korrekturen (additional secondary factors) liegt die absolute Genauigkeit bei einigen hundert Metern. Auch die Geometrie, d. h. die Position des Empfängers bezüglich der Sendestationen, hat einen deutlichen Einfluss auf die Genauigkeit. Außerhalb des Bereichs zwischen den empfangenen Loran-C-Sendern lässt die Genauigkeit sehr stark nach und kann durchaus im Bereich einiger Kilometer liegen.

Das LORAN-A System ist Ende der 1970-er Jahre schrittweise außer Betrieb gesetzt worden.

Im Mai 2009 gaben die USA bekannt, ihr Loran-C-Netzwerk aus Kostengründen stillzulegen, da mittlerweile satellitengestützte Navigation Stand der Technik sei. Die letzte US Coast Guard Station, stellte zum 1. September 2010 ihren Dienst ein. Auch die Weiterentwicklung des eLORAN-Dienstes wird nicht mehr durch die USA unterstützt.


 
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 17.10. 2018