Der Unterrock, fälschlicherweise oft auch als Bezeichnung für ein Unterkleid benutzt, gehört zur Unterwäsche und ist eigentlich das Kleidungsstück unter einem Rock, das dem Körper wärm halten sowie dem Sitz des Rockes dient. Der Überrock gleitet durch die glatte Oberfläche des Unterrocks (Seide, Polyester, Polyamid/Dederon) leichter um die (oft bestrumpften) Beine der Trägerin. Es gibt sehr einfache Modelle und auch solche, die an Dessous erinnern.
Vom 16. bis zur ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts hieß der Unterrock "Kotillon". Zu dieser Zeit wurden von adligen und gutbürgerlichen Frauen unter dem Kleid meist mehrere Unterröcke übereinander getragen; der Unterrock war geradezu ein Standessymbol. Im 17. Jahrhundert wurden im Sommer bis zu acht, im Winter bis zu zwölf Unterröcke gleichzeitig getragen. Der oberste, oft mit einer Schleppe versehen, hieß "la modeste" (frz. "die Sittsame"), der mittlere "la friponne" ("die Schelmische"), der unterste "la secréte" ("die Geheime"). Die beliebteste Farbe war rot. Im Rokoko war der Unterrock, der beim Anheben des Reifrocks sichtbar wurde, bei den feinen Damen aus Seide und um den Saum bestickt.
Um 1820 begann man, den Unterrock an das Leibchen anzunähen und erhielt so ein Unterkleid. Zu dieser Zeit kam auch die Krinoline auf. Unter der Turnüre bzw. dem Cul de Paris wurde der Unterrock über dem Po gerafft. 1897 kam eine "Unterrockhose" auf. Zu dieser Zeit war auch der Unterrock mit Schleppe und Rüschen wieder Mode.