Königswasser
Sicherheitshinweise | ||||||||
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Allgemeines | |
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Name | Königswasser |
Andere Namen |
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Summenformel | nicht angebbar, da Gemisch |
Kurzbeschreibung | gelbe bis rotbraune Flüssigkeit |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
CAS-Nummer | 8007-56-5 |
PubChem | 62687 |
Eigenschaften | |
Molare Masse | nicht angebbar, da Gemisch |
Aggregatzustand |
flüssig |
Löslichkeit | vollständig mischbar mit Wasser |
Königswasser, selten auch Königssäure genannt, ist ein Gemisch aus konzentrierter Salzsäure und konzentrierter Salpetersäure im Verhältnis 3 zu 1. Es war dem arabischen Autor Dschābir ibn Hayyān schon im 8. Jahrhundert bekannt.
Namensgebung
Der Name Königswasser (lat. aqua regis oder aqua regia ‚königliches Wasser‘) leitet sich von der Fähigkeit dieser Mischung ab, die „königlichen“ Edelmetalle Gold und Platin zu lösen. Aus Gold entsteht dabei Tetrachlorogold(III)-säure, aus Platin Platin(IV)-chlorid aus der entstehenden Hexachloroplatinsäure.
Chemische Wirkung
Das Vermögen des Königswassers, Gold aufzulösen, kann auf verschiedene Art erklärt werden. Gerade die ältere Literatur macht für die Aggressivität von Königswasser nicht die Säuren an sich verantwortlich, sondern Reaktionsprodukte, die entstehen, wenn beide Säuren vermischt werden.
Es entstehen naszierendes Chlor und Nitrosylchlorid (NOCl), welche Gold und andere Edelmetalle wie Platin und Palladium zu oxidieren vermögen.
Ein alternativer Erklärungsansatz ist die Komplexierung des durch
Salpetersäure oxidierten Metalls. Durch die Anwesenheit von Chlorid wird das Normalpotential
(Au/Au3+ + 3 e−, E0 = 1,52 V) verringert:
Au + 4 Cl−
[AuCl4]− + 3 e−, E0 = 0,93 V. Die
Oxidationskraft der Salpetersäure reicht dann aus: NO3– +
4 H+ + 3 e–
NO(g) + 2 H2O, E0 = 0,96 V.
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Der gleiche Effekt tritt auch auf, wenn zu Salpetersäure Natriumchlorid oder ein anderes Chlorid zugesetzt wird.
Die hohe Konzentration von Chloridionen steigert die Löslichkeit der Edelmetalle, diese werden in Form von anionischen Chlorido-Komplexen gelöst. Zirconium, Hafnium, Niob, Tantal, Titan, Ruthenium und Wolfram widerstehen aufgrund von Passivierung dem Angriff von Königswasser bei Raumtemperatur. Kompaktes Silber wird nicht aufgelöst, da dieses durch die Bildung einer unlöslichen Silberchloridschicht vor weiterem Angriff passiviert ist.
Königswasser zerfällt von selbst, wobei Chlor, Nitrosylchlorid und nitrose Gase frei werden. Es wird daher üblicherweise unmittelbar vor Gebrauch aus den beiden Säuren frisch hergestellt.
Königswasser als Gemisch von Salpetersäure und Salzsäure hat im Gefahrgutrecht die UN-Nummer 1798. Seine Beförderung auf europäischen Straßen ist gemäß dem Europäischen Übereinkommen über die Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße verboten.
Anwendungen
- Mit Hilfe von Königswasser werden u.a. Edelmetallpräparate für die Porzellan- und Glasmalerei hergestellt.
- In der analytischen Chemie findet Königswasser Anwendung beim Aufschluss schwerlöslicher Stoffproben.
- In der Metallografie wird Königswasser bei einigen Legierungen verwendet, um die kristalline Struktur einer Oberfläche sichtbar zu machen.
- In verschiedenen Konzentrationen dient es heutzutage noch dazu, die Karätigkeit (ein alter Begriff für Feingehalt) von Gold zu überprüfen. Dabei wird die Löslichkeit einer Abriebprobe in den verschiedenen Lösungen geprüft.
Früher wurde Königswasser (in starker Verdünnung) äußerlich angewandt:
„Im Winter von 1857 – 58 hatte ich einen Kranken auf meiner Abtheilung, welcher von einer Erfrierung der Füsse eine Anästhesie zurückbehielt, wogegen ich unter anderem locale Bäder mit Königswasser anwendete.“
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 04.10. 2024