Phyletisches Museum
Das Phyletische Museum ist ein von Ernst Haeckel begründetes Museum zur Phylogenese in Jena. Weltweit gibt es nur zwei Museen dieser Art - das andere steht in Moskau.
Der Grundstein des Museums wurde am 28. August 1907, an dem sich der Geburtstag Johann Wolfgang von Goethes jährte, gelegt. Ernst Haeckel schenkte das Gebäude am 30. Juli 1908 der Universität Jena anlässlich deren 350-jährigem Bestehen. Das Phyletische Museum wurde aus Stiftungsgeldern errichtet.
Das Gebäude des Museums ist im Stil des Jugendstils gehalten. Es trägt im Giebelfeld die von Haeckel in Jena geprägten Begriffe "Phylogenie" und "Ontogenie". Das Gebäude ist heute ein Kulturdenkmal.
Es sollte von Anfang an nicht nur ein Naturkundemuseum sein, sondern die Entwicklung des Lebens vermitteln. Bis heute ist die Darstellung von Phylogenese (Stammesgeschichte) und Evolutionstheorie zusammen mit der Begegnung von Kunst und Natur das Hauptanliegen des Phyletischen Museums. Heute ist das Museum Teil des Institutes für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie der Universität Jena. Es beherbergt umfangreiche zoologisch-paläontologische Sammlungen mit über 500.000 Stücken. Die Sammlungsgeschichte geht bis in das 18. Jahrhundert zurück. Es finden sich heute noch originale Stücke aus der Zeit, als Goethe Leiter der anatomisch-zoologischen Sammlung war.
Das Phyletische Museum zählt jährlich über 300 Schulklassen und 20.000 Besucher. Dank der Unterstützung vieler Förderer konnten seit 1995 mehr als zwanzig Sonderausstellungen präsentiert werden.
Die wechselvolle Entwicklung der zoologisch-paläontologischen Sammlungen in Jena begann mit dem Ankauf des Walchschen Naturalienkabinettes im Jahr 1779 durch Herzog Carl August von Sachsen-Weimar. Dieses bildete zusammen mit weiteren Stücken aus der im Jahr 1700 in Weimar gegründeten herzoglichen Kunstkammer den Grundstock für das im Stadtschloss in Jena aufgestellte "Herzogliche Museum", das spätere "Museum mineralico-zoologicum Magniducale". Im Jahr 1839 umfasste das nunmehr verstärkt auch für die Lehre genutzte "Zoologische Kabinett" 2.073 Sammelnummern, darunter 39 Säugetier- und 524 Vogelpräparate. Über viele Jahre nahm Goethe direkten Einfluss auf die Einrichtung. Aus dieser Zeit und den ersten Jahren der Kunstkammer verfügt das Phyletische Museum u. a. noch über Fossilien, Walknochen sowie das Skelett des auch von Goethe bearbeiteten Auerochsen das Bojanus im Jahr 1827 wesentlich für seine Erstbeschreibung des Urstiers Bos primigenius als Grundlage gedient hat.
Öffnungszeiten: Tgl. 9-16 Uhr
Eintritt: 2,50 EUR (ermäßigt 1,50 EUR)
Führungen (1 h) bis 25 Personen: 15,- EUR
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 11.11. 2016