Friedenskirche

Johann-Georgs-Kirche (Garnisionskirche)
Die Friedenskirche. (rechts)
St. Johannes Baptist (links)

Nachdem Jena 1672 Hauptstadt des Herzogtums Sachsen-Weimar wurde, erbaute man auf Anraten Johann-Georgs II., Herzog von Sachsen-Eisenach, die Kirche auf dem Gelände des alten Johannisfriedhofs in den Jahren 1686 bis 1693, sie wurde nach ihrem Begründer benannt.
Als das Gotteshaus am 16. Juli 1693 geweiht wurde, und sie den Namen „Johann-Georgs-Kirche“ erhielt, bestand das Jenaer Herzogtum bereits nicht mehr, es war mit dem Tod des jungen Herzogs Johann Wilhelm 1690 an die Eisenacher gefallen. Im Jahr 1743 wurde die Kirche vom Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar der Jenaer Garnisionsgemeinde übertragen, daher auch der Name Garnisionskirche, bis sie 1946 in Friedenskirche umbenannt wurde.

Blick in den Kirchenraum
© Kirchkreis Jena

Wir finden die Kirche als einen schlichten Barockbau vor. An das einschiffige Langhaus schließen sich ein fünfseitiger Chor mit Tonnengewölbe und ein achteckiger Chorturm - 1702 renoviert - nach Osten an, der Turm erhält seinen oberen Abschluss durch eine Schweifkuppel mit Laterne.
Der Kirchenraum gliedert sich in ein Langhaus, das von zwei Seitenschiffen flankiert wird und sich nach Osten durch einen Rundbogen, der Breite des Langhauses folgend, zum Chor hin öffnet. Der Wandaufbau wird im Inneren durch zweigeschossige Emporen bestimmt. Sie sind auch an der Westseite weitergeführt, sodass ein dreiseitiger Umgang um das Mittelschiff geschaffen wurde. Sie lasten auf Holzsäulen mit hohen Postamenten und werden nach oben von Volutenkapitellen abgeschlossen.
Die Orgel ist ein Werk der Firma Sauer, Frankfurt (Oder), entstanden 1910 und umgebaut 1931; die Glasfenster im Chorteil schuf F. Körner, Weimar, etwa 1945.

Alter Friedhof

Der Alte Friedhof erstreckt sich nordwestlich des historischen Stadtkerns am Heinrichsberg, im Winkel zwischen Philosophenweg und der erst 1938 angelegten Straße des 17. Juni (Humboldtstraße) und steht unter Denkmalschutz. 1307 erstmals als Begräbnisplatz der St.-Johannis-Kirche genannt, wurde er jedoch bereits im 9. Jh. als Friedhof der ehemaligen Dorfkirche zu Liutdraha benutzt.
Im Pestjahr 1578 nach Norden zu erweitert und mit einer mit Blendnischen ausgestatteten Mauer umgeben, erfuhr er eine erneute Vergrößerung 1831 nach Norden und Westen. Das noch erhaltene Leichenhaus, heute Gärtnerwohnung, wurde 1837 errichtet. Im Zusammenhang mit dem Durchbruch der Fernverkehrsstraße mußten Teile unmittelbar an der heutigen katholischen Kirche liquidiert und einige Grabstätten versetzt werden.

Als einziger Rest eines mittelalterlichen Stationsweges, der zur St.-Johannis-Kirche führte, hat sich eine rechteckige Stationstafel auf hohem Sockel mit den Reliefs der Kreuzigung und der Kreuztragung erhalten. Die mit einem charakteristischen Steinmetzzeichen signierte Tafel stammt von Peter Heierliß und wurde laut Inschrift von Hans Gronig im Jahre 1484 gestiftet.


 
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Datum der letzten Änderung : Jena, den: 18.11. 2018