Camburg
Kulturgeschichtliche Sehenswürdigkeiten in der Jenaer Umgebung
Die älteste Siedlung dieser Kleinstadt (3 600 Einwohner), die einst
von der hier im engen Tal fließenden Saale in eine "Thüringer
Stadtseite" im Westen und eine "Meißener Stadtseite" im Osten
getrennt war, befand sich zwischen Wachtberg, Burgberg und
Ruß.
In urkundlichen Erwähnungen wird für die Jahre 1108 und 1116 ein "comes Wilhelmus de Kaemurch" genannt. Damit muss auf der Burg Cambuurg eine Grafschaft existiert haben.
Hier wurde 1195 ein Augustiner-Chorherrenstift durch
Markgraf Dietrich von Meißen errichtet, aber schon 1219 nach
Eisenberg verlegt. Eine Marktsiedlung um die Laurentiuskirche
am westlichen Ufer wird wohl in der 2. Hälfte des 12. Jh. angelegt
worden sein. 1349 wird der Ort als "oppidum" genannt, während
des Sächsischen Bruderkrieges 1451 fast vollständig zerstört.
1465 tritt unter Wilhelm dem Tapferen erstmalig die Bezeichnung "Amtsmann von Camburk" auf, d.h. die Grafschaft muss in ein Amt umgewandelt worden sein.
Camburg gehörte im Laufe der Jahrhunderte den verschiedensten
Besitzern.
- 1603 - Herzogtum Sachsen-Altenburg
- 1672 - Herzogtum Sachsen-Gotha
- 1680 - Herzogtum Sachsen-Eisenberg
- 1707 - Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg
- 1825 - Herzogtum Sachsen-Meiningen als Exklave mit 49 Ortschaften und dem Sitz eines Amtes
Von der 1166 genannten markgräflichen Burg an der östlichen Flußseite kündet der mächtige Rundturm, dessen Mauertechnik in das späte 12. oder in das frühe 13. Jh. weist. Ein massiver Kegelhelm bekrönt den wehrhaften Bau. Die Burg wird 1451 zum Ende des sächsischen Bruderkrieges belagert, gestürmt und durch Feuer vernichtet.
Die inmitten der Stadt gelegene, von einem schlanken Spitzhelm überragte
Kirche war um 1520 zur spätgotischen Halle umgebaut und nach einem Brand 1703/08 neu errichtet worden. Wesentliche Veränderungen des 19. Jh.
geben ihr das heutige Aussehen. Die über
einen Nebenarm der Saale angelegte überdachte Holzbrücke,
betreut von den sog. Wehrbauern der Stadt, gehört zu den letzten
fünf erhaltenen ihrer Bauweise in Thüringen.
Die nördlich von
Camburg inmitten von Laubwald liegende Ruine der Cyriakskirche - Reste einer mittelalterlichen Basilika - war dem Augustiner-Chorherrenstift
Neuwerk bei Halle angegliedert. Der plattgeschlossene
Chor und eine seitliche Arkadenstellung deuten auf
eine frühe Entstehungszeit, wohl noch vor dem 12. Jh., hin.
1674 wird eine "Beschreibung des Amtes Camburg" veröffentlicht.
1874 mit der Eröffnung der Saal-Bahn wird die Stadt an das deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen. Das heute in der Stadt stehende Bahnhofsgebaäude entspricht noch im wesentlichen seiner ursprünglichen Bauausführung.
1884 wird am Nordrand der Stadt eine Zuckerfabrik errichtet.
1890 entsteht das Rathaus.
1904 wird durch den Bau von Hochbehältern Camburg an die öffentliche Trinkwasserversorgung angeschlossen.
Ab 1908 versorgt das Elektizitätswerk, in Döbritschen, Camburg und Umgebung mit Strom.
Ab 1922 gehörte Camburg zum Kreis Roda (heute Stadtroda) im Land Thühringen.
Die Stadt Camburg wurde mit Wirkung vom 01.Dezember 2008 in Stadt Dornburg-Camburg überführt.
Seite zurück© biancahoegel.de;
Datum der letzten Änderung : Jena, den : 01.06.2014